Vatikan zwischen Anspruch und Wirklichkeit (Teil 4): Heiliger Stuhl oder unheiliger Schlupfwinkel?

Menschen auf dem Petersplatz, Rom, Vatican, Italien
Pexels - Foto von Pixabay

Über Rattenlinien, diplomatische Immunität, Geldwäsche und Kindesmissbrauch. Von Dr. Alberto R. Treiyer

Lesezeit: 10 Minuten

Wie ist es um die moralische und geistliche Korruption der römisch-katholischen Kirche bestellt? Ist es inzwischen zu einer Bereinigung gekommen? Der Heilige Stuhl diente auch im 20. Jahrhundert noch lange als Schlupfwinkel. Das wurde besonders deutlich, als man Ende des Jahrhunderts die Archive aus dem Zweiten Weltkrieg öffnete. Dank dieser Archive konnten Historiker mit großer Genauigkeit die »Rattenlinien« verfolgen, über welche katholische Nazi- und Ustascha-Verbrecher (viele von ihnen Genozidpriester und Geldwäscher) den Vatikan erreichten. Dort wurden ihnen falsche Papiere ausgestellt, damit sie den internationalen Gerichten entgehen konnten. Der heimliche Exodus aus Rom ging dann Richtung Südamerika. Wer sich am Völkermord beteiligt hatte, aber dem Vatikan loyal war, konnte so erst einmal Zuflucht im Vatikan finden und dann in verschiedene Länder Südamerikas entkommen oder auch nach Spanien, wo der Faschismus als Franquismus noch ein halbes Jahrhundert weiter existierte.44

Hat sich die Römische Kirche wirklich vom moralischen Filz ihrer Vergangenheit befreit? Nein, Rom ist heute nicht reiner als im Mittelalter. Schlimmer noch: Das Buch Offenbarung prophezeit, dass die dämonische Korruption des römischen Antichristen zum Ende hin noch zunimmt – vor allem, wenn Babylons Töchter gemeinsam mit ihm ihre Liebesdienste den Regierungen dieser Welt anbieten und zu denselben politisch-religiösen Spielchen greifen wie ihre Mutter (Offenbarung 17,4).45 Die ganze babylonische Korruption wird ans Licht kommen. Dann werden viele gläubige Gotteskinder, die ja in allen Kirchen und Religionen verstreut sind, deutlich erkennen, dass es höchste Zeit ist, dieses Korruptionsnest zu verlassen (Offenbarung 16; 18,4-5). Denn nur so können sie den apokalyptischen Katastrophen entrinnen, die Gott bald über diese Welt hereinbrechen lässt.

Moralisch überlegen oder korrupt?

Zuerst einmal ist darauf hinzuweisen, dass der katholische Klerus schon immer für sich beansprucht hat, eine moralische Vision zu haben, die staatlichen Autoritäten angeblich fehlt. Dieser Anspruch beruht auf dem Glauben, dass die geistliche Macht dem Staat überlegen ist. (Teil 1 der Artikelserie ging auf dieses Verhältnis ein, das laut Thomas von Aquin auch zwischen Seele und Körper existiert.) Diese moralische Überlegenheit des Klerus wird auf bemerkenswerte Art und Weise aus 1. Korinther 2,15 herausgelesen. Dort sagt der Apostel Paulus: »Der Geistliche beurteilt alles, er selbst jedoch wird von niemand beurteilt.« Der Apostel wollte damit aber nicht sagen, dass er sich staatlicher Gerichtsbarkeit entziehe, weil er eine höhere moralische Vision habe. Schließlich glaubte er ja, dass die weltliche Autorität von Gott eingesetzt ist, die Bösen zu bestrafen, dies aber unabhängig von ihrer Glaubenszugehörigkeit und ungeachtet aller kirchlichen Hierarchie (Römer 13,1ff).46

Diplomatische Immunität für katholische Kleriker?

Die hochtrabende Vision von einer überlegenen moralischen Sichtweise ließ den katholischen Klerus Immunität bei weltlichen Gerichten fordern. Denn er will nur vor kirchlichen Gerichten erscheinen.47 Mehr noch: Jeder Kleriker oder Laie, der Priester, Nonnen, Bischöfe oder Kardinäle vor weltlichen Gerichten anzeigt, ohne die kirchlichen Gerichte einzubeziehen, wird vom Vatikan als Verräter angesehen.48 Daher weigern sich katholische Geistliche auch so beharrlich, vor weltlichen Gerichten auszusagen. Sie berufen sich dabei auf ihr Gewissen. Deshalb war man im Mittelalter auch so zornig auf die Ketzer. Ketzerei galt als schlimmstes aller Übel, weil Ketzer die päpstliche Autorität missachteten.49

Interessant daran ist, dass das kanonische Recht der katholischen Kirche absolute Straffreiheit für den Papst vorsieht, obwohl es davon ausgeht, dass der Papst wie jeder andere Mensch auch Fehler machen kann. Gleichzeitig bleibe er aber in Fragen des Glaubens und der Moral unfehlbar.50 Dass man Straffreiheit für den Klerus forderte vor dem weltlichen Gesetz und objektiven externen Tribunalen, ist eine der Hauptursachen für die Korruption in der katholischen Kirche. Während sie dieses Prinzip über viele Jahrhunderte in katholischen Ländern aufrechterhalten konnte, hat die Verbreitung des Protestantismus und der Demokratie zu zahllosen Konflikten zwischen dem kanonischen und bürgerlichen Recht geführt.51

Der Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche, den die protestantischen Länder aus der Bibel haben, besagt, dass wir alle von Natur aus Sünder und daher vor dem bürgerlichen Gesetz gleichberechtigt sind. Dies untergräbt die Straffreiheit, die das römische Kirchenrecht fordert.52 »Dieser schädlichen Lehre ist der Streit geschuldet, der unaufhörlich und überall zwischen weltlichen und kirchlichen Autoritäten tobt, wo man in römisch-katholischen Ländern danach strebt, dass die Regierung in den Händen des Volkes bleibt. Die Behauptung, der Papst besitze oberste Gerichtsbarkeit, lässt sich einfach nicht mit dem Grundsatz der Volksherrschaft vereinen; denn das Volk hat bei der Wahl des Papstes absolut keine Stimme.«53

Die Krise spitzte sich zu, als die Unmoral des Klerus (vor allem die Fälle von Kindesmissbrauch in Klöstern und Diözesen) in den USA ans Tageslicht kam.54 Renommierte Anwälte versuchten, den Papst höchstpersönlich vor ein internationales Gericht zu bringen. Bei den Hauptermittlungen ging es nicht nur um Pädophilie, sondern auch um Geldwäsche, die der Vatikan straffrei durch die Banco Ambrosiano betreiben konnte (die einzige Bank weltweit, die keine externen Rechnungsprüfer zuließ). Da Papst Benedikt XVI. sich damit überfordert sah, das Moralproblem des römischen Klerus zu lösen, trat er zurück und ging damit einer internationalen Verurteilung aus dem Weg. Papst Franziskus nahm daraufhin eine Scheinreformation der Kurie in Angriff mit dem vermeintlichen Ziel, die Kirche von jener Korruption zu reinigen und die weltweite Empörung darüber zu dämpfen.

Ist es Papst Franziskus gelungen, die katholische Kirche zu reinigen? Mehrere Jahre vergingen, bis deutlich wurde, dass es ihm nicht gelungen ist. Viele haben sich gefragt, ob er dies überhaupt beabsichtigt hat. Man sagt in Italien auch: »Roma non cambia mai.« (Rom ändert sich nie.) Was der alte Prophet über das Reich der Bosheit sagt, hat sich in Rom erfüllt. »Wir haben Babel heilen wollen, aber es ist nicht gesund geworden. Verlasst es und lasst uns jeder in sein Land ziehen; denn sein Gericht reicht bis zum Himmel und steigt bis zu den Wolken empor!« (Jeremia 51,9)

Ans Tageslicht gebracht

Gegen Ende der 80er Jahre ging erstmalig hie und da ein Aufschrei durch die öffentlichen Medien, weil der katholische Klerus, auch durch Nonnen und Ordensgeistliche, Kinder missbraucht habe. In den 90ern wurden dann die Anschuldigungen in den Medien immer deutlicher, vor allem in Irland, Kanada, Australien und in den USA. Eine Reihe von Dokumentarfilmen wie Suffer the Children (1994) des irischen Fernsehsenders UTV lenkte die nationale Aufmerksamkeit darauf.55

Einige Klagen gingen auch bei den Vereinten Nationen ein, und zwar von Nonnen, die berichteten, dass Priester von ihnen in ihren Klöstern Liebesdienste verlangten, damit sie sich nicht mit AIDS bei weltlichen Frauen ansteckten. Die Berichte kamen aus 23 Ländern, vor allem aus Afrika. Der Vatikan spielte den Bericht herunter, indem er darauf hinwies, dass dieser Kontinent eine andere Kultur habe.56 Aber die Vergewaltigung von Nonnen durch Priester und Bischöfe wird inzwischen in vielen Ländern und auf vielen Kontinenten angeprangert.57

Im Jahr 2002 wurde die Welt von den Ermittlungen des Boston Globe in den USA überrascht, die dazu führten, dass fast 100 Priester allein in Massachusetts wegen Kindesmissbrauchs verklagt wurden. Obwohl die römisch-katholische Kirche versuchte, diese Ermittlungen zu verhindern, wurde im Jahr 2015 sowohl der Prozess als auch die durchgeführte Studie durch den Film Spotlight allseits bekannt. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde von mehreren Publikationen zum besten Film des Jahres gekürt.58 Als dieser Missbrauch erst einmal an die Öffentlichkeit gelangt war, riefen Tausende beim Boston Globe an und erzählten von weiteren Klagen innerhalb der USA und auch in anderen Ländern. Seitdem kann die katholische Kirche sich vor Klagen kaum noch retten.

2004 berichtete das John Jay College of Criminal Justice, dass in den USA allein schon 10.667 Klagen gegen 4.492 Priester wegen Kindesmissbrauch eingereicht wurden. Inzwischen hat die Zahl der Priester 5.000 überschritten. In Irland nahm man die Ermittlungen über eine Missbrauchsserie Hunderter Kinder in den 90er Jahren auf. Die vom Staat geforderten Ermittlungen endeten mit der Offenbarung, dass »Zehntausende Kinder seit den 40er bis in die 90er Jahre missbraucht worden sind, darunter sexueller Missbrauch durch Priester, Nonnen und Kirchenangestellte in drei Diözesen.«59

Mindestens 3.000 Zivilklagen wurden allein in den USA gegen die katholische Kirche eingereicht. Im Jahr 2009 musste die dortige Kirche in ihren Diözesen über 2,6 Milliarden Dollar zahlen wegen Kindesmissbrauch seit 1950. Um zu überleben, musste sie auch in mehreren Diözesen Insolvenz anmelden. Die Klagen gehen weiter ein, weitere Diözesen melden Insolvenz an.60 Wir sind schockiert darüber, wie teuer der Kindesmissbrauch durch die Kurie die römische Kirche zu stehen kommt. Denn sie ist in den USA in keinem katholischen Land und genießt daher auch keine Immunität.

Entschuldigungen

Johannes Paul II. meinte, die andersartige Kultur des afrikanischen Kontinents müsse bei Missbrauch der Nonnen durch Priester in den Klöstern berücksichtigt werden. Dann wiederum versuchte er die gravierende Situation damit zu entschuldigen, dass die USA eine korrupte Gesellschaft seien. Damit wälzte er die Schuld auf die Unmoral eines protestantischen Landes ab.61 Dies geschah, sobald ans Licht kam, dass in Boston 100 Priester wegen Kindesmissbrauch verklagt wurden,62 und noch viel mehr in den restlichen USA. Doch bald darauf verlor das Argument an Kraft. Denn in verschiedenen Ländern wurden zahlreiche weitere Klagen eingereicht, auch in katholischen wie Mexiko.63

Die katholische Kirche hat versucht, das Ausmaß des moralischen Zerfalls in der Kirche abzumildern: Die Kindesmissbräuche seien im 21. Jahrhundert immerhin zurückgegangen. Doch die zivilrechtlichen Organe wiesen diese Einschätzung zurück, weil die meisten Opfer erst nach durchschnittlich 30 Jahren öffentlich bekennen, dass sie missbraucht worden sind. Eine weitere Entschuldigung lautet, der Prozentsatz pädophiler Priester liege nicht über dem in der allgemeinen Bevölkerung. Dies ist jedoch falsch, wenn man den neuesten Statistiken Glauben schenkt.64 Doch selbst wenn es stimmen würde, wie könnte die römische Kurie dann ihren Anspruch behalten, dass ihre Moral höher sei als die der Zivilbevölkerung?

Schließlich und endlich hat der römische Pontifex wiederholt gesagt, nur ein kleiner Prozentsatz von katholischen Priestern habe Kinder missbraucht. Doch die moralische Korruption der Kurie beschränkt sich ja nicht nur auf Kindesmissbrauch. Einige Schätzungen gehen beispielsweise davon aus, dass die homosexuelle Kultur in der römischen Priesterschaft bei knapp 60% liegt.65 Doch niemand bringt Homosexuelle vor ein Gericht, es sei denn ihre Handlungen stünden mit Verbrechen in Zusammenhang. Der Kelch mit dem Wein der römisch-katholischen Unzucht hat mit vielen anderen moralischen und geistlichen Abweichungen vom Evangelium zu tun (Offenbarung 17,4). Laut Luther gehören sie alle auf den römischen Dunghaufen. Vergleicht man das Evangelium mit vielen katholischen Dogmen, kommt man nicht um die Schlussfolgerung herum, dass das Wesen der römischen Kirche Täuschung ist.

Ellen White hatte Recht, als sie schrieb: »Durch dieses Mammutsystem der Täuschung erreicht der Fürst der Bosheit sein Ziel: Gott zu entehren und die Menschen ins Unglück zu stürzen.« (Great Controversy, 570)

Die nationalen und internationalen Organe, die sich mit dem Missbrauch der römisch-katholischen Kirche beschäftigen sind zahlreich. Es lässt sich noch die United Nations Convention on the Rights of the Child nennen, die 2017 den Papst und die römisch-katholische Kirche beschuldigt hat, sie verberge die Tatsachen, um ihren eigenen Ruf zu retten.66

Weiterlesen Letzter Teil.

Zurück zu Teil 1

 

Fußnoten 44–66 in Englisch:
(44) M. Aarons & J. Loftus, Unholy Trinity. The Vatican, the Nazis and the Swiss Banks (1999, Revised Version). Among the numerous Catholic perpetrators of genocide who escaped from Germany and other countries to Rome to be protected by the Holy See from the international courts, we can mention:

Franz Stangl (commander of the Treblinka extermination camp, where 900,000 were killed, escaped to Rome, Syria, and then to Brazil).

Gustav Wagner (commander at Sobibor, the other big death camp in Poland, went with Stangl, walking from Austria to Rome, from where they fled also to Brazil).

Alois Brunner (he sent hundreds of thousands of victims to the death camps of Stangl and Wagner at Treblinka and Sobibor. He escaped to Rome and from there to Damasco, Syria).

Adolf Eichmann (the chief architect of the holocaust which had to watch so that the deadly machinery led by Stangl and Wagner worked to the fullest, received another identity in the Vatican and lived hidden in a monastery in Genoa till escaping to Argentina).

Walter Rauff (he supervised mobile vans connected to diesel motors, so that 100,000 Jews died asphyxiated during the trip to the concentration camps. He also helped the Vatican to launder Nazi money through his friend Frederic Schwendt, one of the greatest swindlers of history).

Ante Pavelic and his elite ustashi (after the genocide of 60,000 Jews and Gypsies, and between 300,000 and 600,000 Serbs [https://en.wikipedia.org/wiki/Ustashe], fled through Austria to Rome disguised as monks and priests, where Pavelic found refuge in Castel Gandolfo, residence of the popes; using false passports he and almost all of his criminal government fled to Argentina, where they formed the Croatian Liberation Movement which performed terrorist acts even in the USA. “By the end of the war the Ustaše, under Pavelić’s leadership, had exterminated an estimated 30,000 Jews, 29,000 Gypsies, and between 300,000 and 600,000 Serbs,” Ustashe, Wikipedia.

For a list of fascist priests who exterminated thousands of Jews and Orthodox Serbs, laundered money, smuggled the gold robbed from their victims, and found refuge after the war in the Vatican and in Catholic convents before escaping to other countries with false documents, see also Unholy Trinity… Let us mention some of them.

Fathers Cecelja and Draganovic were declared fascists who found refuge in the Vatican.

Father Dragutin Kamber was a bloody mass murderer who set up a concentration camp which he led as commander, and “proclaimed that Orthodox Serbs and Jews had to be exterminated as being harmful for the Ustashi State. He carried out many interrogations with torture in his own house, in whose basement he killed his victims. The first to be killed in this way were Serb professors and priests. He also instigated and led massive massacres in Doboj.

Father Dominik Mandic was an official representative of the Vatican in Saint Girolamo, whose institution, according to the Italian agents, was “a den of Croatian and ustashi nationalists.”

Montseigneur Karlo Petranovic, who later escaped to Canada, living in Niagara Falls for the following three or probably more decades. During the Pavelic regime, Petranovic instigated and led several massacres against Orthodox Serbs. He was the second in command of the death camp of Ogulin.

“The golden priest” was father Draganovic. He smuggled 400 kilograms of gold, valuated at millions of dollars, and a considerable amount of money abroad. That money was needed to launch a crusade on Croatia, considered a bulwark in the greatest Serb state (Yugoslavia). When Pavelic was still leading Croatia, with the help of Catholic priests, he began to transfer large amounts of gold to the Swiss banks (since the beginning of 1944), for the purpose of supplying arms to the crusaders. About 2,000 kgs. of gold remain in a bank in Berna, as one of the depots of the Vatican. These Krizari (crusaders) came to the pope for help and he received them well. Through his intervention, they obtained arms and ammunition to recover Croatia.

For the barbarism perpetrated against Jews, Gypsies, Orthodox, and socialists with pope Pius XII support, see A. R. Treiyer, El Vaticano y los Grandes Genocidios del S. XX (2004), in http://adventistdistinctivemessages.com/Spanish/articulos.html

(45) See n. 34.

(46) In 1 Cor 2:15 Paul is referring to the spiritual discernment of the one who converts to God, to appreciate the truths of the gospel. No one can judge or condemn, for example, someone for believing that Jesus died for him. While for Jews, that belief was “a stumbling stone,” for pagan Greeks it was “foolishness” because they could not understand it. However, for the one who is illuminated by the Spirit of God, faith in Jesus is “power and salvation of God for he who believes” (v. 14; cf. 1:21-24). But as to morality, if we don’t obey the law of the state which is not contrary to the law of God, we will be judged as any other citizen, because we all are sinners by nature.

(47) The famous bull Unam Sanctam of Pope Boniface VIII, which has been reaffirmed by the ablest of later Pontiffs, and is accepted by standard Roman canonists as de fide and therefore infallible, settles that point in this clear declaration of law: “And if the earthly power deviate from the right path, it is judged by the spiritual power; but if minor spiritual power deviate from the right path, the lower in rank is judged by the superior; but if the supreme power, the Papacy, deviate, it can be judged not by man, but by God alone,” History of the Christian Church, Schaff, V, Part II, 25. Sebastian B. Smith, D. D., states the law in these words: “In whatsoever things, whether essentially or by accident, the spiritual end—that is, the end of the Church—is necessarily involved, in those things, THOUGH THEY BE TEMPORAL, the Church may by right exert its power, and the civil state ought to yield,” Elements of Ecclesiastical Law, Volume I, pages 253-4.

“The foregoing quotation from Dr. Smith, published with the Imprimatur of three reigning prelates of Rome, including the late Cardinal McCloskey of New York, indicates the virtually boundless scope claimed by the canon law for the jurisdiction of ecclesiastical courts. It is declared that in all matters, whether spiritual or temporal, which affect the Church, ecclesiastical authority is supreme and the civil tribunals are subordinate.” [http://www.reformation.org/canon-law-ch4.html]

(48) “Canon 1553 of the Codex Juris Canonici reaffirms… the claim of exclusive jurisdiction of all matters in which prelates, priests or members of religious orders are concerned … ‘The Church by her own exclusive right judges … all cases of persons who enjoy the privilege of the ecclesiastical forum, in accordance with Canons 120, 614 and 680.’ Canons … specify prelates, priests and members of religious orders as entitled to the privilege of ecclesiastical forum. Any person, whether a private citizen or public official, who causes compulsory process to issue requiring a cardinal, archbishop, bishop or abbot to attend civil court in any capacity incurs ecclesiastical punishment under the canon law.”

(49) “The one outstanding crime in contemplation of canon law is heresy. Under all systems of justice, treason is a grave felony, and the papal authorities have uniformly regarded heresy as a species of treason. That crime is grounded in resistance or disloyalty to government. Heresy is such resistance to the authority of the papal government which claims divine authority and suzerainty over all other governments. Since heresy is resistance to that government, it is at once deemed the blackest of all sins and the most atrocious of crimes. Consequently it has always incurred torture and death in the most excruciating forms in lands where Rome is permitted to inflict such punishments,” ibid.

(50) “No principle of canon law is better established and none has been asserted and enforced with more vigor and persistency than the doctrine of the jurisdictional independence, and supremacy of the Pope in both civil and ecclesiastical matters. The Codex Juris Canonici, enacted by the Holy See and now binding on every Roman Catholic in the world, is replete with that doctrine from end to end,” ibid.

(51) “But the growth of Protestantism and democracy in the last four centuries limits and restrains the criminal vengeance formerly dispensed with fiendish cruelty by the See of Rome. Unless new papal alliances can reestablish the political supremacy of the Pope, the Inquisition will probably never again be able to afflict mankind,” ibid.

(52) For the conflicts between the Canon Law and the civil law in the USA, see [https://scholarship.law.cornell.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1203&context=cjlpp]. Cardinal Darío Castrillón, doctorated in Canon Law, served in Rome as prefect for the Congregation for the Clergy, from 1996 to 2006, and as president of the Pontifical Commission “Ecclesia Dei” from 2000 to 2009. He sent a letter in 2001, with the approval of Pope John Paul II, praising a French bishop for facing prison rather than delivering a pedophile priest to civil courts, cf. https://www.nytimes.com/2018/05/22/obituaries/cardinal-daro-castrillon-hoyos-vatican-sexual-abuse-scandal.html

(53) “Under the papal doctrine as stated there is virtually no limit to the matters over which ecclesiastical courts have claimed jurisdiction. That jurisdiction is both civil and criminal.” [http://www.reformation.org/canon-law-ch4.html]

(54) See J. R. Fornicola, Ph.D., Catholic Clerical Sex Abuse: The Vatican; the American Bishops, and U.S.Church/State Relations. [hirr.hartsem.edu/bookshelf/FormicolaPaper.doc].

(55) See https://en.wikipedia.org/wiki/Catholic_Church_sexual_abuse_cases

(56) See https://www.nytimes.com/2001/07/15/nyregion/demonstrators-at-un-accuse-priests-of-abusing-nuns-in-africa.html For newspapers at that time, see Clarín (Argentina), March 21, 2001, “Escándalo por abusos sexuales”; El País (Spain, March 22, 2001), “Sexo de curas y monjas”; “Los abusos a monjas reabren el debate sobre el sexo en la Igl. Católica”; “La Iglesia asegura…,” etc. On the swindlers immorality combined in missional works which involve the Vatican, see El País (Spain, March 10, 2001), “El ex-director de las Obras Misionales Pontificias denuncia irregularidades fiscales y contables”; idem, (21 March), “La Iglesia reconoce gestiones contables ‘incorrectas’ en las obras misionales”, etc.

(57) “Escándalo en la Iglesia. Monjas abusadas por sacerdotes: un flagelo que la Iglesia prefiere callar” (Clarín, Agosto 4, 2018)

(58) https://en.wikipedia.org/wiki/Spotlight_(film)

(59) See Catholic Church Sexual Abuse Cases in https://en.wikipedia.org/wiki/Catholic_Church_sexual_abuse_cases In the document of Wikipedia we can find statistics of clergy child abuse in different countries.

(60) See https://www.washingtonpost.com/national/religion/settlement-reached-in-st-paul-archdiocese-bankruptcy-case/2018/05/31/bca83a9a-64ef-11e8-81ca-bb14593acaa6_story.html?noredirect=on&utm_term=.92517e8a7017 In the USA, 15 Catholic dioceses and archdioceses had to opt for bankruptcy, including three in the state of Minnesota, to protect themselves from the increase of claims of child abuse by their clergy. At the present time, a fourth diocese in Minnesota is also considering to resort to bankruptcy in an attempt to quell the complaints. The archdiocese of Saint Paul is paying more than 210 million dollars to 450 victims of sexual clerical abuse. It is the second most expensive bankruptcy in the history of the USA. The most expensive took place in 2007, in the archdiocese of Los Angeles: 660 million dollars to 508 victims.

(61) Cardinal Gerhard Müller, prefect emeritus of the Congregation for the Doctrine of Faith, in an interview with the Catholic World Report, again blamed the Protestant influence on the Catholic clergy for the immorality of the Catholic priesthood. See “Cardenal Müller: ‘Es la protestantización de la Iglesia’”, in Acción Familia (June 30, 2018). [https://www.accionfamilia.org/crisis-de-la-iglesia/cardenal-muller-es-la-protestantizacion-de-la-iglesia/]

(62) Newsweek, March 4, 2002; Daily News, March 15, 2002, etc.

(63) In Mexico, the most notorious denunciation was of father Marcial Maciel, the founder of Los Legionarios (Legion of Christ), one of the most powerful orders of the Catholic Church, which pope John Paul II honored and tried to protect at all cost, until the overwhelming proofs could no longer be concealed. Maciel had illegitimate children by several women who he sexually abused. He plagiarized 80% of a book which became the principal spiritual book of the Legion of Christ. He was also accused of fraud and extortion, and was a drug addict. See https://es.wikipedia.org/wiki/Marcial_Maciel, See also: El País, “La increíble vida de Marcial Maciel”: https://elpais.com/diario/2010/01/24/domingo/1264308758_850215.html

(64) J. MS. Pearce, Are Catholic Clergy more Likely to Be Paedophiles than the General Public? [https://mail.google.com/mail/u/0/#inbox/1646775916e6ca6b]

(65) “The notion that many Catholic priests are quietly gay is not new. In the 2000 book The Changing Face of the Priesthood, Rev. Donald B. Cozzens suggested that the priesthood was increasingly becoming a gay profession. Cozzens estimated that as many as 58 percent of priests were gay, and that percentages were even higher for younger priests. His numbers matched previous estimates by sociologists who put the numbers of gay priests between 10 and 60 percent. Father Gary Meier, a gay, St. Louis-based Catholic clergymen, says there’s a wide range of statistics out there on gay priests, but jokes that in his experience, ‘30 percent are gay, 30 percent are straight, and 30 percent are in denial,’” E. Flock, Catholic Priests: It’s ‚Empirical Fact‘ That Many Clergy Are Gay (U.S.News, July 29, 2013) [https://www.usnews.com/news/articles/2013/07/29/catholic-priests-its-empirical-fact-that-many-clergy-are-gay]

(66) The church’s “preoccupations in dealing with cases of child sexual abuse … were the maintenance of secrecy, the avoidance of scandal, the protection of the reputation of the Church, and the preservation of its assets. All other considerations, including the welfare of children and justice for victims, were subordinated to these priorities,” see reference in n. 66 and 77.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.