Der Weg zum Lebensbaum: Was große Philosophen und Theologen übersahen

Der Weg zum Lebensbaum: Was große Philosophen und Theologen übersahen
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Das Postulat von der unsterblichen Seele hat eine Achillesferse. Von Daniel Knauft und Kai Mester

Lesezeit: 5 Minuten

Platon, Athenagoras, Origenes, Tertullian, Augustinus, Thomas von Aquin, das Laterankonzil und Johannes Calvin haben einen biblischen Textabschnitt über den Baum des Lebens außer Acht gelassen.

Der Entzug der Unsterblichkeit

»Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was gut und böse ist; nun aber – dass er nur nicht seine Hand ausstrecke und auch vom Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! So schickte ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern und die Flamme des blitzenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.« (1. Mose 3,22-24 Hervorhebung hinzugefügt)

»Der Lohn der Sünde ist der Tod.« (Römer 6,23) Kein Mensch kann ihm entrinnen, und Tod bedeutet laut Wörterbuch das Aufhören des Lebens. Das Sterben ist meist mit Elend, Schmerzen, Angst und Trauer verbunden.

Der neue Weg zum Lebensbaum

Die Evangelien verkündigen, dass Jesus kam, um den Tod zu besiegen:

»Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und sie werden hervorgehen: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens; die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.« (Johannes 5,28.29)

»Und das ist Gottes Wille: Kein Einziger von denen, die er mir anvertraut hat, soll verloren gehen. Ich werde sie alle am letzten Tag zum Leben erwecken. Denn nach dem Willen meines Vaters wird jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, für immer leben … Keiner kann zu mir kommen, dem nicht der Vater, der mich gesandt hat, den Weg zeigt. Alle diese Menschen, die er mir gibt, will ich am letzten Tag zum Leben erwecken … Nur wer meinen Leib isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ihn werde ich am letzten Tag auferwecken.« (Johannes 6,39.40.44.54 Hoffnung für alle)

»Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte, und ich bin der Lebendige. Ich war tot, doch nun lebe ich für immer und ewig, und ich habe Macht über den Tod und das Reich des Todes.« (Offenbarung 1,17.18 Hoffnung für alle)

Das Reich des Todes ist das Grab: hebräisch שאול (Scheol), griechisch αδης (Hades).

Sieg über den Tod

Der Kaplan des Worcester College in England, Dr. N.T. Wright, schreibt über Tod und Auferstehung: »Der Tod ist die letzte Waffe des Tyrannen; die Auferstehung schließt keinen Pakt mit dem Tod, sondern besiegt ihn. Die Auferstehung im vollen jüdischen und christlichen Sinne bestätigt ausdrücklich die Bedeutung der Schöpfung und des menschlichen Körpers.« (Wright, The Resurrection of the Son of God, zit. in Christianity Today, April 2004, S. 94)

Platons menschliche Schlussfolgerungen setzen den menschlichen Körper mit einem Gefängnis gleich, das die Seele niederdrückt und beschwert. Die Auferstehung dagegen ist die Wiederherstellung des Körpers zu paradiesischem Leben und vollkommenem Menschsein. Für Platon ist der Tod das Tor zur Selbstverwirklichung. Für den Christen ist der Tod das Werkzeug eines Tyrannen, der den Menschen seines Daseins berauben will. Die unsterbliche Seele ist die Erfindung menschlicher Philosophie und Vernunft, eine wohlüberlegte Vermutung. Kreuz und Auferstehung Jesu sind jedoch göttliche Offenbarung. Für den Christen ist mit der Erlösung Jesu am Kreuz und seiner triumphalen Auferstehung aus dem Grab der Tod besiegt und der Weg in die Unsterblichkeit wieder frei (2. Timotheus 1,10).

Zwölfmal Früchte im Jahr

»Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der in der Mitte des Paradieses Gottes ist.« (Offenbarung 2,7)

»Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes. In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen.« (Offenbarung 22,1.2)

»Selig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt.« (Offenbarung 22,14)

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