Gottes Willen erkennen – Teil 3: Bei wem kann ich mir Rat holen?

Gottes Willen erkennen – Teil 3: Bei wem kann ich mir Rat holen?
shutterstock - wavebreakmedia

Ich fühle mich wie in einer Sackgasse, weiß einfach nicht, welchen Weg ich einschlagen soll. Ich möchte tun, was richtig ist. Wieder und wieder habe ich um Führung gebetet, aber ich scheine keine Antwort zu bekommen. Soll ich mir bei Menschen Rat holen? von Vernon Shafer

Im zweiten Teil dieser Serie haben wir überlegt, wie man generell heilige Entscheidungen trifft. Nun gehen wir dieser Frage noch tiefer auf den Grund.

Wer im Leben Entscheidungen treffen will, die Gott gefallen, stellt sich auch die Frage: Auf welche Ratgeber soll ich hören?

Auf Ratgeber hören

»Den Toren dünkt sein Weg recht; aber wer auf Rat hört, der ist weise.« (Sprüche 12,15) Sich mit andern auszutauschen, ist also extrem wichtig!

»Wo nicht weiser Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viele Ratgeber sind, findet sich Hilfe.« (Sprüche 11,14)

»Die Pläne werden zunichte, wo man nicht miteinander berät; wo aber viele Ratgeber sind, gelingen sie.« (Sprüche 15,22)

»Gehorche dem Rat und nimm die Zurechtweisung an, damit du künftig weise bist!« (Sprüche 19,20) Das empfiehlt Gottes Wort.

Heißt das, dass wir unsere Pläne und Entscheidungen mit andern besprechen sollten? Ellen White schrieb nicht wenig über dieses Thema. Einige ausgewählte Aussagen dazu möchte ich hier vorstellen:

»Jeder Arbeiter tut gut daran, sich vor dem Gedanken zu hüten, er sei ein vollständiges Ganzes. Lieber Bruder, lerne bei deiner Arbeit für Gott, andere in deiner Nähe mit ihr vertraut zu machen. Du wirst Dinge tun wollen, die du für gut hältst. Doch es muss nicht so gehen, wie du willst. Auf manchen Gebieten können andere vielleicht besseren Rat geben als du; deshalb berate dich mit andern Brüdern! Lass andere in deinen Ausschusssitzungen ausführlich ihre Gedanken äußern. Halte dein Urteil für zu gering, um ohne die Stimmen anderer über Dinge zu entscheiden.« (Ellen G. White 1888 Materials, 1787) Dieser Rat hat Hand und Fuß! Offen und lernwillig sollten wir sein.

Gesundes Misstrauen

Die Bibel betont gleichzeitig, dass man sehr vorsichtig sein muss, damit man sich nicht auf den Rat von Freunden oder Ratgebern verlässt, die es zu gut mit uns meinen. David rät uns: »Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen. Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Fürsten.« (Psalm 118,8) »Verlasst euch nicht auf Fürsten; sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.« (Psalm 146,3) Man sollte sich also nicht von Menschen abhängig machen. Denn sie können uns nicht aus den Fängen der Sünde befreien.

»Lasst alle auf Gott schauen, ihm vertrauen und völlig auf seine Kraft vertrauen. Geht mit Jesus unter ein Joch, nicht mit Menschen; denn die Menschen können euch nicht vor dem Fallen bewahren.« (Ebenda, 1620)

Widerspricht sich das nicht?

Sollen wir uns nun mit andern beraten oder nicht? Wer schon eine feste Meinung hat, sucht sich bei wichtigen Entscheidungen oft die Bibelverse und Ellen-White-Zitate heraus, die seine Auffassung scheinbar unterstützen. Er übergeht manchmal völlig die oft ausführlichen Aussagen, die seine Sicht zu dem Thema ausgleichen oder erweitern würden – Aussagen, die erläutern, was Gott für uns tun will und was er mit uns vorhat.

Genauso ist es hier: Bei genauerem Hinsehen erkennen wir die Harmonie zwischen zwei sehr wichtigen Prinzipien, die für unser geistliches Wohl und Wachstum entscheidend sind.

Erstens: Wer sein Ich bändigt und der eigenen Weisheit und Kraft misstraut, wird gerne dazulernen wollen. Dabei können Freunde wirklich von großer Hilfe sein. Gleichzeitig entdecken wir, dass Gott ziemlich genau beschrieben hat, welche Eigenschaften diese Ratgeber haben sollten.

Zweitens: Obwohl es gut ist, lernbereit und offen zu sein, warnt Gott entschieden davor, andern so fest zu vertrauen, dass man sich auf sie verlässt, sich auf sie stützt. Gott ist unsere einzige Weisheits- und Kraftquelle!

Bereit zum Dazulernen

»Wir haben viele Lektionen zu lernen und viele, viele zu verlernen. Gott und der Himmel allein sind unfehlbar. Wer meint, dass er nie eine geliebte Sicht aufgeben, nie seine Meinung ändern muss, wird enttäuscht werden. Solange wir an unseren eigenen Ideen und Meinungen eisern festhalten, können wir nicht zu der Einheit gelangen, um die Jesus gebetet hat.« (Testimonies to Ministers, 30)

Ein christlicher Freund erinnert uns vielleicht an biblische Grundsätze, die wir übersehen haben. Ein anderer weist uns auf eine Neigung oder Gewohnheit in unserm Charakter hin, die zeigt, dass wir einen Rat in den Wind schlugen, den der HERR uns bereits gegeben hatte. Wieder ein anderer hilft uns, zu erkennen, wie wir durch mancherlei Vorurteile oder egoistische Wünsche Gottes Führung aus den Augen verloren haben. Obwohl es hin und wieder schwer ist, harte Worte anzunehmen, sind es solche Freunde, die uns wirklich lieben.

Wahre Freunde

Mein Vater berichtete mir einige Zeit vor seinem Tod von seiner Zeit als Prediger bei seinem Praktikantenvater, einem älteren, erfahreneren Evangelisten. Einmal war er mit ihm unterwegs gewesen und hatte diesem Mann von seiner großartigen Familie erzählt. Er erzählte stolz, wie meine Mutter, wenn er nach Hause kam, immer auf ihn wartete und sich um ihn kümmerte. Sie brachte den Kindern bei, große Stücke auf ihren Daddy zu halten. Dann fragte er seinen Freund: »Ist das nicht großartig?«

»Nein, ich finde es schrecklich!«, antwortete sein Freund.

»Wieso? Warum schrecklich?«, fragte mein Vater entsetzt.

»Ich habe selten so etwas Egoistisches gehört. Hast du je daran gedacht, was für ein Vorbild du da deiner Familie jeden Tag lieferst?«

Natürlich nicht. Mein Vater war schockiert, fühlte sich schuldig und gedemütigt. Wie ein Paukenschlag war ihm die Wahrheit plötzlich bewusst geworden, die ihm soeben eröffnet worden war. Er erkannte, dass er nur an sich gedacht hatte: Er wollte umsorgt werden, anstatt darüber nachzudenken, wie er den andern dienen konnte.

Diese Erkenntnis tat weh und forderte von ihm, dass er seine Sünde bekannte, ehrlich um Verzeihung bat und Gott um Kraft ersuchte in dem Kampf, diesen Charakterzug zu überwinden. Sein Leben lang achtete mein Vater diesen älteren Prediger als einen besonders christlichen Freund.

Der HERR sagt uns: »Nehmt Rat und Warnung von Mitarbeitern gerne an.« (Testimonies to Ministers, 500)

Manchmal steht uns unsere sture Natur im Weg zum Nächsten und auch zu Gott. Dann erfordert das einen klaren Rat wie den folgenden:

»Liebe Schwester, du wirst für Gottes Volk eine Geduldsprobe sein, wenn du nicht lernwillig und offen für Ratschläge bist. Meine nicht, du seist schon rundum im Bilde! Du hast noch viel zu lernen, bevor du vor Gott vollkommen sein kannst. Die schönste und beste Lektion, die wir lernen können, ist die Demut: ›Lernt von mir!‹, sagt der demütige Nazarener, ›denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.‹ (Matthäus 11,29) Diese Lektion der Sanftmut, Langmut, Geduld und Liebe gilt es zu lernen und auszuleben! Was für ein Segen kannst du so sein, indem du Menschen hilfst, die Hilfe brauchen! Doch leg deinen Maßstab weg, setze ihn nicht länger ein! Er, der in seinem Urteil nie irrt, versteht, wie schwach unsre gefallene, verdorbene Natur ist; er selbst hält den Maßstab in der Hand und wiegt mit der Waage des Heiligtums. Lasst uns alle seinen gerechten Maßstab übernehmen.« (Testimonies 2, 438-439)

Offen für Rat

Unsere Reaktion auf Ratschläge ist ein wichtiger Teil unsrer eigenen Charakterentwicklung; denn: »Wir dürfen uns nicht gegen Ratschläge sperren.« (Testimonies to Ministers, 500)

»Handele nicht losgelöst von jeglichem Rat! Berate dich unbedingt mit deinen Brüdern. Das mag deinen Stolz verletzen, aber ein demütiges Gemüt, das vom Heiligen Geist lernt, hört auf Rat und verbannt jegliches Selbstvertrauen. Rät man dir etwas, was deinen eigenen Wünschen widerspricht, so denk nicht, deine eigene Weisheit sei genug, um andern Rat zu geben, oder du könntest es dir leisten, den Rat anderer zu übergehen …

Die Umstände mögen dein Denken so stark beeinflussen, dass es dir unmöglich ist, ein ausgewogenes Urteil zu fällen. Lass deine Pläne genau untersuchen, und befiehl deine Sache in ernstem Gebet dem Einen an, der alles weiß. Beratschlagt zusammen! Lass dich nicht durch die Einflüsterungen deines eigenen Denkens oder anderer Menschen dazu verleiten, deine Herzenstür vor dem Rat von Gottes Dienern zu verschließen.« (Ebenda, 315)

»Es ist ein Fehler, sich von denen zurückzuziehen, die mit unseren Vorstellungen nicht übereinstimmen. Das wird das Vertrauen unserer Geschwister in unser Urteil nicht stärken. Es ist vielmehr notwendig mit unseren Geschwistern zu beratschlagen und ihren Rat zu berücksichtigen. Wir sollten ihren Rat suchen, statt ihn zu verwerfen, als käme er von Feinden.« (Ebenda, 500)

Den zentralen Punkt bei der ganzen Sache sollten wir tief einsinken lassen: »Wenn wir unsre Herzen vor Gott nicht demütigen, werden wir seinen Willen nicht erkennen.« (Ebenda)

Ein Großteil der Unterweisung des Geistes der Weissagung bezieht sich darauf, dass wir beim Seelengewinnen gemeinsam beraten und planen sollten. Doch auf die Art und Weise kommt es an! Am wichtigsten ist es, Gottes Führung gemeinsam zu suchen. Es dürfen nicht ein paar wenige anderen vorschreiben, wie das Werk zu tun sei.

»Der HERR hat uns verheißen: ›Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern gibt und niemanden schilt; so wird ihm gegeben werden.‹ (Jakobus 1,5) Gott will, dass die Verantwortlichen sich versammeln, beraten und ernstlich um Weisheit beten, die allen er schenken kann. Redet weniger! Viel kostbare Zeit wird mit Gesprächen verschwendet, die kein neues Licht bringen. Lasst Brüder gemeinsam um die Weisheit fasten und beten, die Gott in reichem Maß versprochen hat. Bringt eure Probleme vor Gott! Sagt ihm wie Mose: Ich kann dies Volk nicht führen, wenn du nicht mit mir gehst (2. Mose 33,15). Dann bittet weiter; betet wie Mose: ›Lass mich deine Herrlichkeit sehen!‹ (2. Mose 33,18) Was ist diese Herrlichkeit? – Gottes Charakter! Diesen hat er dem Mose verkündet.« (Gospel Workers, 417)

»Mir wurde gezeigt, dass sich Satan besonders einsetzt, um Menschen das Gefühl zu geben, es gefalle Gott, wenn sie ihre eigene Richtung unabhängig vom Rat ihrer Brüder bestimmen.

Hierin liegt eine Riesengefahr für das Wohl unsrer Arbeit. Es gilt umsichtig, vernünftig und im Einklang mit dem Urteil gottesfürchtiger Ratgeber voranzugehen; denn darin allein liegt unsre Sicherheit und Stärke. Sonst kann Gott nicht mit uns, durch uns und für uns wirken.« (Testimonies to Ministers, 489)

»Wir sind nur sicher, wenn wir wachsam beten und uns gegenseitig beraten.« (Ebenda, 191-192)

Auf welche Ratgeber kann ich hören?

Du gehst zu zehn verschiedenen Leuten und fragst sie: »Was soll ich tun?« – und vielleicht bekommst du zehn verschiedene Antworten. Eben haben wir gelesen, dass es oft angeraten und hilfreich ist, ja sogar notwendig, uns mit andern zu beraten. Doch woher wissen wir, wer ein vertrauenswürdiger Ratgeber ist? Zum Glück hat Gott uns hier ebenfalls nicht im Dunkeln gelassen. Die Eigenschaften, die er nennt, sind sehr präzise:

Wer Gottes Willen erkennen möchte, sollte sich bewusst machen, dass Gott die Quelle aller echten Weisheit ist. Denn »Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. Klug sind alle, die danach tun. Sein Lob bleibt ewiglich.« (Psalm 111,10) Gott steht bei der Suche nach Ratgebern immer an erster Stelle. Durch die Worte des Propheten Jesaja offenbart sich der HERR als: »Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.« (Jesaja 9,6)

In der Bibel haben wir auch Beispiele von menschlichen Ratgebern, die der HERR gebrauchte, um Gottesmännern weisen Rat zu bringen. Wir haben den Bericht von Jetro. Ihn gebrauchte Gott, um Mose in Organisation und Management zu helfen (2. Mose 18,17). Josef von Arimathäa, der Mann, der den Mut hatte, um den Leichnam des Gekreuzigten zu bitten, war bekannt als »angesehener Ratsherr» (Markus 15,43).

Ellen White versichert uns: »Es gibt Menschen, die Gott zu Ratgebern gemacht hat, Menschen, die er unterrichtet hat und die mit Leib und Seele am Werk hängen. Diese Menschen sollen um der Sache Gottes willen hoch geschätzt werden. Es gibt manche, die ihren eigenen unfertigen Ideen folgen, aber lernen sollten, Rat anzunehmen und mit ihren Brüdern an einem Strang zu ziehen. Andernfalls säen sie Zweifel und Unfriede.« (Testimonies 5, 270)

»Manche haben Einsicht in Zusammenhänge und können Rat geben – eine Gabe Gottes. In Momenten, in denen die Sache Gottes gesunde, ernste und handfeste Worte braucht, können sie Worte sprechen, die den verwirrten und im Dunkeln tappenden Gemütern wie ein schneller Sonnenstrahl den Weg erhellen, der einzuschlagen ist, nachdem sie wochen- und monatelang studiert haben, ohne zu einem Schluss zu kommen. Der Pfad vor ihnen entwirrt sich, klärt sich, der HERR lässt sein Sonnenlicht herein, und sie sehen, dass ihre Gebete erhört sind: Der Weg ist klar.« (Selected Messages 2, 361-362)

Der HERR gebraucht manchmal menschliche Ratgeber, damit wir seinen Willen besser verstehen. In den Zitaten hast du wahrscheinlich auch einige Eigenschaften entdeckt, die gottesfürchtige Ratgeber haben.

Gute Ratgeber

  • Wir brauchen weise Menschen als Ratgeber (Selected Messages 2, 363).
  • Wer mit Leib und Seele an Gottes Werk hängt.(Testimonies 5, 270).
  • Wer durch seine Einsicht bei der Problem- und Lösungsfindung hilft (Selected Messages 2, 361-362).
  • Wer mutig ist und vor politischem oder gesellschaftlichem Druck keine Angst hat. (Markus 15,43)
  • Wer geistlichen Dingen gegenüber hellwach ist: »Möge der Herr nicht nur deine Augen salben, dass du siehst, sondern in dein Herz das heilige Öl gießen … Wenn wir nicht hellwach sind, können wir geistliche Dinge nicht erkennen. Wir verlieren den Sinn für die Macht der Wahrheit, und behandeln heilige und gewöhnliche Dinge gleich. Das Ergebnis ist Schwäche und Unsicherheit, und entsprechende Ratgeber und Leiter. Wacht auf Brüder; um Jesu willen, wacht auf!« (Counsels to Writers and Editors, 113-114)
  • Ältere und weise Personen mit Erfahrung in Gottes Werk (Testimonies to Ministers, 491; Testimonies 4, 240).
  • Wer mit uns wacht und betet: »Wir sind nur sicher, wenn wir wachen und beten und zusammen beratschlagen.« (Testimonies to Ministers, 191-192)
  • Wer in Einklang mit der Wahrheit und seinen Brüdern arbeitet (Testimonies to Ministers, 490).
  • Wer selbst nach Gottes Willen leben möchte (Testimonies to Ministers, 499).
  • Wer »nicht den tiefen Standard der Welt annimmt, sondern mit dem biblischen Maßstab arbeitet.« (Testimonies 5, 270)

Bedenkliche Ratgeber

  • Wem Weisheit fehlt und wer seinem eigenen Urteil folgt (SDA Bible Commentary 2, 1036).
  • Wer nicht glaubt, dass Gott unendlich weise ist (Ebenda).
  • Wer nicht auf Gott vertraut (Ebenda).
  • Wer Gott nicht liebt und seine Gebote nicht befolgt. (Ebenda)
  • »Gott ist unser Ratgeber, und wir laufen Gefahr, ihm zu misstrauen, wenn wir den Rat von Menschen suchen, die Gott nicht vertrauen. Sie sind so wenig weise, dass wir das Werk behindern, wenn wir ihrem Urteil folgen. Sie erkennen Gottes unendliche Weisheit nicht an. Gott ist bei allen Ratschlägen einzubeziehen. Bittet man ihn um etwas, so tut man gut daran zu glauben, dass man das Erbetene auch erhält. Verlässt man sich jedoch auf Menschen, die Gott nicht lieben und seine Gebote nicht halten, kommt man gewiss in sehr schwierige Situationen.
  • Wer mit Gott nicht verbunden ist, der ist mit Gottes Feind verbunden. Der Feind wird mit ihm zusammenarbeiten und ihn auf falsche Wege führen. Wir erkennen Gott nicht, wenn wir vom wahren Gott abweichen und beim Gott von Ekron nachfragen. Und dann wollen die andern wissen: Fragt ihr beim Gott von Ekron nach, weil in Israel kein Gott ist?« (Ebenda)
  • Wer sich nicht vom Heiligen Geist führen lässt (Desire of Ages, 354).
  • Wer »von Gott getadelt wird« (Testimonies 8, K188).
  • Wer Gott weder fürchtet noch Menschen achtet (Ellen G. White 1888 Materials, 1592-1593).
  • Wer von den gerechten Grundsätzen abweicht (Ebenda).
  • Wer selbst Hilfe braucht, weil seine Seele mit Gott nicht im Reinen ist (Gospel Workers, 414-415).
  • Wer »damit beschäftigt ist, die defekten Charaktere anderer auszubessern … sollte besser Gott an die Arbeit lassen (Testimonies to Ministers, 191).
  • Wer voller Selbstvertrauen ist: »Wenn Menschen voller Selbstvertrauen meinen, sie könnten Rat geben, statt bei ihren erfahreneren Brüdern Rat zu suchen, werden sie auf Stimmen hören, die sie auf fremde Pfade führen.« (Testimonies to Ministers, 501)
  • Wer sich unmäßig ernährt. Das ist eine Eigenschaft, die viele von uns gerne übersehen. Nicht so Gott. Denn der HERR warnt uns, dass wir solchen Ratgebern nicht vertrauen können. »Aber wenn dein Gehirn so betäubt ist durch deinen falschen Lebenswandel, dass du uns nicht den richtigen Rat geben kannst, ist das kein Verlust für uns? … Was geben wir auf den Rat solcher Personen? Sie sehen durch den Filter unverdauter Nahrung.« (Testimonies 2, 357)

Die Entscheidung alleine mit Gott treffen

Gott möchte also, dass wir für den Rat gottesfürchtiger Menschen offen sind, die diesem hohen Standard entsprechen. Sprich mit ihnen, stell ihnen deine Fragen und lass dir helfen, deine Gedanken zu ordnen! Vielleicht geben sie dir Informationen, die du für deine Entscheidung brauchst.

Bete mit ihnen um die Führung des Heiligen Geistes bei der Herausforderung deiner Entscheidung. Sprich mit anderen! Sie können dir helfen, deinen Blick auf die eine und einzige Quelle wahrer Weisheit zu richten. Doch am Ende bist du derjenige, der sich entscheiden muss.

Wir werden deutlich gewarnt, uns vor Menschen zu hüten, die uns schnell sagen können, was wir tun sollen oder nicht. Wir könnten uns sonst auf die Eindrücke und Urteile von Männern und Frauen verlassen, die dem Einfluss ihres Menschseins erliegen können wie wir.

Deshalb ist aller Rat von anderen sorgfältig am »So spricht der HERR« zu messen und zu prüfen. Wenn der HERR einer andern Person etwas eingeben kann, was ihr weiterhilft, dann kann Gott auch mich unterweisen. Wenn wir uns auf andere verlassen, wenn wir sie für uns entscheiden lassen, dann entscheiden wir, obwohl wir uns nicht entscheiden.

Entscheidungen sind wichtig auf unserm Weg. Stehlen wir uns vor der Verantwortung davon, so lassen wir unser heiliges Urteilsvermögen einrosten, das Gott in uns schärfen will. Verlassen wir uns auf andere, entwickeln wir die Neigung, bei ihnen um Weisung zu suchen und nicht in Gottes Wort. Wir bekämpfen damit Gottes Absicht. Denn allmählich verlieren wir so unsere Sensibilität für die leise Stimme, durch die der HERR uns führen möchte.

Der Grund dafür: »Wer lernt, bei Gott nach Hilfe und Rat zu suchen, lernt Lektionen, die von höchstem Wert sind.« (Gospel Workers, 416)

»Jeder benötigt praktische Erfahrung im Gottvertrauen. Lass keinen Menschen zu deinem Beichtvater werden! Öffne dein Herz nur Gott! Sag ihm jedes Geheimnis deiner Seele, bring ihm alle deine Sorgen, klein oder groß, dann wird er dir aus allem den Ausweg zeigen. Er allein weiß, wie dir in deiner Situation zu helfen ist.

Und wenn, nach einer Prüfungszeit, die Hilfe kommt, wenn der Geist Gottes spürbar an dir arbeitet, was für eine kostbare Erfahrung hast du dann gemacht! Du erhältst Glaube und Liebe, das Gold, das der treue Zeuge dir von ihm zu kaufen rät. Du lernst, zu Gott zu gehen mit all deinen Sorgen; und wenn du diese wertvollen Glaubenslektionen lernst, wirst du sie wieder anderen vermitteln.« (Gospel Workers, 418-419)

Ja, es ist Gottes Plan, dass wir unser Ich bändigen und der eigenen Weisheit und Kraft misstrauen, damit wir lernbereit werden und offen für den Rat weiser Ratgeber. Doch das ist erst der Beginn eines viel größeren Ziels, das Gott für unsere geistliche Entwicklung hat.

Teil 4 von 4 lesen Sie hier!

Zuerst erschienen in: Unser festes Fundament 3–1997

Aus: Our Firm Foundation, Mai 1996

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.