Die Erzväter: Adam kannte Noahs Vater und Abraham Noahs Sohn

Die Erzväter: Adam kannte Noahs Vater und Abraham Noahs Sohn
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Die vorsintflutliche Welt birgt Geheimnisse. Doch manche lassen sich mathematisch und sprachlich entschlüsseln. Wir laden zu einer kleinen Zeitreise ein und entdecken zwei alte Prophezeiungen. von Edward Rosenthal und Kai Mester

Adam lernte nicht nur seinen Sohn Seth, seinen Enkel Enosch, seinen Urenkel Kenan und seinen Ururenkel Mahalalel kennen, sondern auch dessen Sohn Jared, Enkel Henoch, Urenkel Metuschelach und Ururenkel Lamech. Lamech war also sein sechsfacher Urenkel.
Bei seiner Geburt war Adam gerade einmal 874 Jahre alt. Doch als Lamech 56 Jahre war, starb Adam schließlich. So lernte er leider Noah nicht mehr kennen, denn dieser kam ja erst 126 Jahre nach seinem Tod zur Welt.

Abraham kannte die Urgeschichte aus dritter Hand

Noah musste erleben, wie sechs seiner neun Vorväter von Gott zur Ruhe gelegt wurden. Die drei anderen, Adam, Set und Henoch, kannte er nur aus den Erzählungen seines Vaters Lamech. Er und sein Sohn Sem hörten die gesamte Urgeschichte aus zweiter Hand. Und Sem verstarb erst im Alter von 600 Jahren, als Abraham bereits 150 und Isaak 50 Jahre alt waren.

Der älteste Mensch: Zeichen der Geduld Gottes

Metuschelach wurde der älteste Mensch auf Erden. Trotzdem hat ihn sein Vater Henoch überlebt, denn er »wandelte mit Gott« (Genesis 5,22) und wurde zu ihm entrückt, nachdem Vater und Sohn 300 gemeinsame Erdenjahre verbracht hatten. Bereits 57 Jahre vor Henochs Himmelfahrt war Adam verstorben. Genau mit 365 Jahren nun wurde Henoch zu Gott entrückt, was als Bild dafür gesehen werden kann, dass man alle 365 Tage des Jahres mit Gott leben kann. Dieses Leben mit Gott werden die Übrigen der letzten Generation führen, die dann – wie Henoch – in den Himmel entrückt werden.

Henoch war ein Prophet, denn er gab seinem Sohn einen besonderen Namen: Metuschelach. Das bedeutete soviel wie: »Wenn er stirbt, wird es geschehen« – oder wörtlicher: »Stirbt und schickt«. Weil er tatsächlich im Jahr der Flut starb, ist klar, wie sein Name zu verstehen ist. Sicher wurde er deshalb der älteste Mensch, weil Gott so lange Geduld hatte oder dem Bußruf mehr Nachdruck verleihen wollte!

Sem, der Zweitgeborene

Als Noah 500 war, zeugte er Sem, Ham und Japhet (1. Mose 5,32). Aus Kapitel 7,11 und 11,10 erfahren wir jedoch, dass Sem etwas später zur Welt kam. Denn dort steht, die Flut habe sich ereignet, als Noah 600 war; Sem sei aber erst zwei Jahre nach der Flut 100 geworden, als er seinen ersten Sohn zeugte. Somit bezieht sich die Altersangabe Noahs nur auf die Zeugung seines ältesten Sohnes Japhet. Ham war der jüngste (1. Mose 9,24). Weil 1. Mose 10,21 im Hebräischen doppeldeutig ist, kann man diesen Vers nur richtig übersetzen, wenn man diesen Sachverhalt berücksichtigt.

So heißt es ganz korrekt in der King James Übersetzung: »Und auch dem Sem, dem Vater aller Kinder Ebers [bzw. Hebers, das sind alle Hebräer] und Bruder von Japhet dem Älteren, wurden Kinder geboren.« Dass die drei Brüder immer in dieser besonderen Reihenfolge genannt werden, muss wohl mit der Wichtigkeit zu tun haben, die deren Nachkommen für die Geschichte Israels jeweils hatten.

Die Heilsbotschaft der Namen

Chuck Missler zitiert in Eine versteckte Botschaft – Das Evangelium in der Genesis den Jesus-Text aus Matthäus 5,17.18: »Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.« Man könnte sagen: Nicht einmal ein I-Punkt oder ein T-Strich.

Chuck Missler hat die hebräischen Wortwurzeln der Erzväter-Namen untersucht und kam auf einen höchst interessanten Übersetzungsversuch. Adam bedeutet Mensch, Set bestimmt/bringen, Enosch sterblich, Kenan (von qina) Klagelied, Mahalalel besteht aus mahalal Preis/gepriesen und el Gott, Jared bedeutet Abstieg, Henoch geweiht/Lehre, Metuschelach besteht aus mut Tod und schalach schicken/bringen, Lamech verzweifelt/schmecken und Noah Ruhe.

Im Klartext: »Dem Menschen ist bestimmt Sterblichkeit und Klage; doch der gepriesene Gott steigt herab (mit der) Lehre, (dass) sein Tod dem Verzweifelten Ruhe bringt.« [oder: Der Mensch setzte Sterblichkeit und Klage fest. Gelobt sei Gott für den Abstieg des Geweihten: Sein Tod lässt uns die Ruhe schmecken.] Eine wunderbare messianische Verheißung, die sich in Jesus erfüllte. Als Siebenten-Tags-Adventisten können wir hier auch eine versteckte Sabbatbotschaft entdecken.


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