Jüdisches Licht: Leuchtet auch im Licht!

Jüdisches Licht: Leuchtet auch im Licht!
Bild: StockPhotosLV - Shutterstock.com

Verstecken wir unsere Kerze, wenn Fackeln kommen? Oder bemerken wir den glimmenden Docht nicht, wenn wir eine Fackel haben? Von Richard Elofer

Einst lebte ein reicher Edelmann, der mit einem einfachen Arbeiter befreundet war. Der reiche Mann sagte seinem Freund, dass er zu ihm zum Essen kommen würde.

Der Arbeiter ließ es sich nicht nehmen, ein Höchstmaß an Vorbereitungen in seinem Haus zu treffen. Er machte Großputz und stellte seine wenigen Möbel um, deckte den Tisch, so reich er konnte und zündete Kerzen an, um seinen Freund willkommen zu heißen.

licht1

Als es dunkel wurde, ging der Arbeiter ans Fenster und sah, über dem Horizont einen Lichtschimmer. Zuerst dachte er, das käme von der untergehenden Sonne. Doch als der Himmel dunkler wurde, wurde das Licht nur noch stärker. Plötzlich, sah er seinen Freund, den Edelmann, über die Hügelkuppe kommen. Ihn begleitete eine große Gruppe von Dienern, die alle Fackeln trugen. Diese Fackeln leuchteten so hell, dass sie die Nacht in den Tag verwandelten.

Als der Arbeiter sah, wie dieses Gefolge auf seine Hütte zukam, drehte er sich um und schaute ins Zimmer. Die Kerzen, die er aufgestellt hatte, erschienen ihm neben dem Glanz der nahenden Fackeln bedeutungslos. Schnell machte er sie aus und versteckte die Kerzenleuchter in einer Schublade. Der Edelmann betrat die Hütte, sah die Dunkelheit und sagte: »Hast du mich heute Abend nicht erwartet?« »Doch«, sagte der Arbeiter. »Warum hast du dann kein Licht angezündet?«, fragte der Edelmann. »Das hatte ich«, erwiderte der andere, doch als ich den wunderbaren Glanz der Fackeln deiner Diener sah, schämte ich mich und versteckte meine Kerzen.« Als der Edelmann das hörte, schickte er seine Begleiter weg und sagte: »Heute Abend werde ich nur im Schein deiner Kerzen essen, damit du siehst, wie wichtig du mir bist.«

licht2

Lassen wir unser Licht leuchten vor allen Menschen, damit unser G-tt* verherrlicht werde!

Aus: Shabbat Shalom Newsletter, 633, 6. Juni 2015, 19 Sivan 5775
Herausgeber: World Jewish Adventist Friendship Center

*Deutsche Juden haben die Gewohnheit im Wort G-tt, den Vokal nicht zu schreiben und stattdessen Adonai oder HaShem zu lesen. Dies ist für sie Ausdruck der Ehrfurcht vor G-tt.

Empfohlener Link:
https://wjafc.globalmissioncenters.org/


 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.