Mit Gott durch alltägliche und nicht ganz so alltägliche Situationen gehen. Von Maria Laufersweiler
Ende Dezember hatte ich überraschend einen Geldbetrag bekommen, über den ich mich sehr freute. Doch was würde ich damit machen? Schon längere Zeit wünschte ich mir einen Kaminofen für die Küche. Den alten hatten uns die Eltern unserer Vermieter geschenkt. Er hatte Jahrzehnte auf dem Buckel, funktionierte zwar noch, fiel aber innerlich schon langsam auseinander.
Mein Mann sagte: »Na klar, kauf dir einen Ofen!« Doch ich brauchte Zeit, wollte mich umschauen, darüber schlafen und gerne auch ein Okay vom lieben Gott haben. Im Internet wurde ich dann fündig. Mein Mann sagte wieder: »Komm, bestell ihn!« Ich zögerte noch immer.
Am nächsten Tag wurde uns bewusst, dass dieser Ofen für unsere niedrige Decke zu hoch war. Also ging die Suche weiter. Wieder wurde ich fündig: Auch dieser Ofen war sehr schön. Aber mein Mann sagte, der sei zu schwer. Musste ich einsehen.
Die Suche ging weiter. Jetzt fand ich wirklich das geeignete Objekt: nicht zu hoch, nicht zu schwer, wie gewünscht mit Speichersteinen und … ein guter Preis! Außerdem Maße mit genug Abstand zu brennbarem Tisch und Schrank in der Küche.
Ich schnitt bereits für letzte Überlegungen ein Modell aus Karton aus. Für mich war das der Ofen. Wieder hatte mein Mann Bedenken: Ist die Glasscheibe wegen der Hitze nicht zu gefährlich für die Kinder? Ich war frustriert.
Ich betete: »Überzeug du meinen Mann! Ich sag nichts mehr. Er soll mich wieder darauf ansprechen, wenn es eine Lösung gibt.« Die Tage vergingen und nichts geschah. Mein Mann sagte mir später, er habe sich gewundert, dass ich plötzlich zu dem Thema so schweigsam war.
Dann las ich gerade in meinem Bibelstudium über die Gefahr des Geldes. War der Ofen nur ein habgieriger Wunsch?
Aber ich war auch versucht, den Ofen gegenüber meinem Mann doch noch mal zu erwähnen. Ständig gab es nun Werbung im Internet über Holzöfen. Außerdem war der Wunsch doch gar nicht so egoistisch. Die ganze Familie würde ja etwas davon haben!
Im Gottesdienst am folgenden Sabbat hörte ich eine Predigt über König Hiskia und wie er vor den babylonischen Gesandten mit seinen Schätzen prahlte. Der Prediger ermutigte uns, besonders eine Frage in unserer Bibel anzustreichen, mit der der Prophet den König später tadelte: »Was haben sie in deinem Haus gesehen?« (2. Könige 20,15) »Müssen die Leute, die uns besuchen, wirklich einen neuen Ofen sehen?«, fragte ich mich, »der alte tut’s doch noch ein ganzes Weilchen.«
Noch am selben Abend sagte ich zu Gott: »Das Thema belastet mich. Wenn du findest, dass wir keinen neuen Ofen brauchen, dann nimm mir bitte diese Gedanken und schenke mir Frieden darüber!«
Als ich am nächsten Tag die Bibel studierte, las ich einen Vers, der sagte: »Du sollst fröhlich sein wegen all des Guten, das der HERR, dein Gott, dir und deinem Haus gegeben hat.« (5. Mose 26,11) Wir dürfen uns also auch an materiellen Dingen erfreuen, solange wir ihnen nicht verfallen. Gott möchte uns fröhlich machen!
Ein weiterer Text war angegeben. Ich schlug ihn nach: »Gib das Geld für das aus, was irgend dein Herz begehrt … oder was sonst deine Seele wünscht und iss dort vor dem HERRN deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus.« (5. Mose 14,26). Überwältigend! Ging es doch bei dem Ofen, den ich mir wünschte, um einen Ofen für die Küche, wo wir tatsächlich auch immer essen. Dass vor tausenden von Jahren schon ein solcher Vers aufgeschrieben wurde, der jetzt so auf meine Frage passte! Ich wusste: Das ist Gottes persönliche Antwort an mich.
Dieser Text hat mich dann durch die kommenden Schwierigkeiten mit dem Ofen durchgetragen, die meinen Glauben auf die Probe stellten. Erst wurde die Bodenplatte nicht mitgeliefert. Dann stellten wir fest, dass Teile beschädigt waren. Wir reklamierten und man versprach uns Ersatz. Tagelang nichts! Nachhaken, abwarten … schließlich war alles da. Die Abnahme vom Schornsteinfeger ging auch nicht ohne Hürden, weil er erst an der falschen Tür klingelte und wieder nach Hause fuhr. Am nächsten Tag eröffnete er uns, dass wir ein isolierendes Blech für die Decke brauchen, weil es neue Vorschriften gibt. Blech besorgt, versucht zu montieren, schlug erst mal fehl! Drei Tage später hat es dann endlich geklappt.
Jetzt brennt der Ofen und wir sitzen am Tisch, essen und sind fröhlich – es wird für uns als Familie ein ganz besonderer Ofen bleiben!
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