Gesundheit für Körper und Seele (Das Lebensgesetz – Teil 2): Ursache und Wirkung

Gesundheit für Körper und Seele (Das Lebensgesetz – Teil 2): Ursache und Wirkung
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Am Beispiel von Bluthochdruck. Von Mark Sandoval

Kommt Krankheit einfach aus dem Nichts, oder hat sie eine Ursache? Wenn sie eine Ursache hat, welche? Nur wer von der Ursache auf die Wirkung schließt oder umgekehrt, kann Krankheitsursachen verstehen.

Was ist die Ursache von Bluthochdruck? Wenn sich die Blutgefäße verengen, steigt ja der Blutdruck. Also ist Gefäßverengung die Ursache für Bluthochdruck. Haben wir das Problem damit gelöst? Die Ursache ist doch gefunden, oder nicht?

Ein Kollege von mir sagt immer: »Ursachen haben Ursachen.« Nur weil wir eine Ursache für ein Problem finden, haben wir noch lange nicht DIE Ursache gefunden. Verfolgen wir jede Ursache auf ihre Ursache zurück, kommen wir irgendwann zur Wurzel allen Übels. Gefäßverengungen können die Folge einer erhöhten Aktivität des sympathischen Nervensystems sein, das unsere Kampf- oder Fluchtreaktionen steuert. Es steigert die Herzfrequenz, verengt die Gefäße und setzt eine große Menge Adrenalin frei. Das alles erhöht den Blutdruck.

Aber was ist die Ursache für die erhöhte Reizung des sympathischen Nervensystems? Eine Ursache dafür kann ein erhöhter Leptinspiegel sein. Das Hormon Leptin wird von Fettzellen freigesetzt (vor allem im Bauchraum). Dieses Hormon gelangt übers Blut zum Hypothalamus im Gehirn, der über Leptinrezeptoren verfügt. Gelangen größere Mengen Leptin zum Hypothalamus, steigert das sympathische Nervensystem seine Leistung.

Nur was ist die Ursache für erhöhtes Leptin? Zu viel Fett im Körper, insbesondere direkt um die Organe herum. Die Fettzellen wachsen, wenn man zunimmt. Je größer die Zellen werden, desto schwieriger lösen sich Nährstoffe und Gase im Innern der Zelle auf. Als Selbstschutz schütten die Zellen Leptin aus. Dadurch fühlt man sich früher satt; der Stoffwechsel sowie das sympathische Nervensystem werden angeregt. Leider lässt das frühe Sättigungssignal und der erhöhte Stoffwechsel nach, aber die sympathische Anregung bleibt.

Aber was ist die Ursache für zu viel Fett? Eine positive Kalorienbilanz. Man nimmt also mehr Kalorien zu sich, als man beim Sport und im Alltag verbrennt.

Und was ist die Ursache für eine erhöhte Kalorienzufuhr? Zu kalorienreiche Nahrung. Einige Lebensmittel haben mehr Kalorien als andere. Für 200 Kalorien Butter reicht schon ein Esslöffel. Für 200 Kalorien Sellerie muss man schon drei Pfund essen! Wer also viel Fett und Zucker isst, nimmt viele Kalorien zu sich, bevor das Sättigungsgefühl einsetzt.

Doch wie kommt es, dass wir kalorienreiche Nahrungsmittel essen? Es liegt an unseren Vorlieben. Was ist die Ursache für unsere Vorlieben? Sie entstehen mit der Zeit durch wiederholte Entscheidungen. Anders ausgedrückt: Sie entwickeln sich durch Gewohnheiten.

Aber was steckt hinter Gewohnheiten? Das Verlangen. Und woher kommt das Verlangen? Es ist Teil unserer menschlichen Natur. Und die menschliche Natur? Wie kommt sie zustande? Durch die Sünde. Egal welche Krankheit wir nehmen, wir kommen auf der Suche nach der zugrundeliegenden Ursache immer zu dem gleichen Schluss: Sünde. Ohne Sünde keine Krankheit. Achtung! Es ist nicht immer die eigene Sünde, die eine Krankheit verursacht. Bei Hiob, einem rechtschaffenen Menschen, durfte der Feind ihn mit einer schrecklichen Krankheit quälen. Dennoch war auch dies die Folge der Sünde. Die Sünde des Feindes verursachte Hiobs Krankheit.

Sünde & Krankheit

Was ist Sünde? Sünde bricht das Gesetz. »Denn Sünde ist die Übertretung des Gesetzes.« (1. Johannes 3,4) Von welchem Gesetz ist hier die Rede? Von Gottes Gesetz, den Zehn Geboten. Aber was ist ihre Grundlage? Sein Charakter der Liebe. »›Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.‹ Dies ist das höchste und erste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: ›Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‹ In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.« (Matthäus 22,37-40)

Die Grundlage von Gottes Gesetz ist also die Liebe. »Das Gesetz, das auf dem Sinai gegeben wurde, verkündigte das Prinzip der Liebe, es offenbarte der Erde das himmlische Gesetz.« (Thoughts from the Mount of Blessing, 46)

Demnach ist Krankheit in vielen Fällen das Ergebnis eines Liebesproblems. »Kein Arzt kann einen Monat lang praktizieren, ohne den Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit zu erkennen … Wenn er ehrlich beobachtet, wird er bestätigen, dass Sünde und Krankheit sich wie Ursache und Wirkung zueinander verhalten.« (Counsels on Health, 325)

Das ist so wahr. Als praktizierender Arzt sehe ich ständig diesen Zusammenhang zwischen Krankheit und Sünde. Ihn zu erkennen, ist jedoch für die Betroffenen nicht immer leicht.

Das Ursache-Wirkungs-Prinzip

Man kann von der Wirkung auf die Ursache schließen, weil es ein Ursache-Wirkungs-Prinzip gibt, das den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung regelt: Jede Wirkung hat eine Ursache und jede Ursache eine Wirkung. Die Ursache liegt zeitlich immer vor der Wirkung, die Wirkung immer nach der Ursache. Ist die Wirkung da, so ist auch die Ursache oder deren Folgeursachen vorhanden, denn würde man die Ursache oder ihre Folgeursachen beseitigen, so hört die Wirkung auf.

»Furchtbare Folgen sind mit der kleinsten Verletzung von Gottes Gesetz verbunden. Zwar wollen alle die Folgen vermeiden, aber nicht alle meiden die Ursache dieser Wirkung. Die Ursache ist falsch, die Wirkung richtig.« (An Appeal to Mothers, 26)

Die Wirkung ist also nie falsch. Sie ist ja nur die natürliche Folge. Falsch ist die Ursache, und die will gesucht, identifiziert und beseitigt werden. Es macht keinen Sinn, sich nur mit der Wirkung zu befassen; denn nicht sie, sondern die Ursache ist das Problem. Symptombehandlung bringt auf lange Sicht niemand etwas. Erst wenn die Ursache gefunden und behoben ist, hört die Wirkung auf. Die Ursache ist falsch, die Wirkung richtig. Berücksichtigen wir das Ursache-Wirkungs-Prinzip, verstehen wir, warum es funktioniert. Hier liegt ein Gesetz der Thermodynamik zugrunde: »Die gesamte Energie, die ein System braucht, um zu funktionieren, muss von außen kommen.« Deshalb gibt es kein Perpetuum mobile – keine Maschine, die, einmal in Bewegung gesetzt, auf unbestimmte Zeit läuft und alle Energie erzeugt, um weiter zu laufen. Dazu ist immer wieder Energie von außen nötig.

Weil alle Energie für die Funktion eines Systems (und alle Energie zur Störung dieser Funktion) von außen kommen muss, kann sich keine Wirkung selbst erzeugen. Deshalb ist die Ursache eben außerhalb des Systems zu suchen. Hat jemand also Bluthochdruck, wird die Ursache dafür nicht im Blut zu finden sein. Die nötige Energie, um die Fehlfunktion zu verursachen, muss von außen gekommen sein.

Funktionsprinzipien

Es gibt auch ein Funktionsgesetz, das besagt: Alles, was funktioniert, wird von unveränderlichen Gesetzen gesteuert. Zum Beispiel haben Menschen einen gesunden Salz- bzw. Natriumspiegel von 135-145 mmol/l. Ob man aus Australien, Afrika, der Antarktis oder Amerika kommt, spielt dabei keine Rolle. Gerät dieser Spiegel aus dem Gleichgewicht, kann man nicht gesund bleiben.

Auch der pH-Wert des Blutes liegt beim Menschen unabhängig davon, wo man auf dem Planeten lebt, zwischen 7,35 und 7,45. Wer meint, er wäre mit einem basischen pH-Wert von 8,5 besser dran, wird sterben, falls es ihm gelingt, dieses Ziel zu erreichen, weil das Gesetz, das den pH-Wert des menschlichen Bluts festlegt, eine andere Norm vorschreibt. Ob es einem gefällt oder nicht, ob man es weiß oder nicht, spielt keine Rolle. Das Gesetz ist nun einmal so, und man kann es nicht nach Belieben ändern.

Ebenso liegt die Körpertemperatur (oral) bei etwa 37°C. Sie unterscheidet sich minimal von Mensch zu Mensch, aber niemand kann mit 10°C Körpertemperatur leben oder mit 50°C. Körpergröße oder -gewicht spielen dabei ebenso wenig eine Rolle wie Haut- oder Augenfarbe. Das Gesetz ist nun einmal so und lässt sich nicht ändern. Funktionsprinzipien ändern sich nicht. Wer in die Arktis zieht, kann seine Körpertemperatur nicht anpassen. Wer viel Salz isst, kann nicht entscheiden, dass ein höherer Natriumspiegel gesundheitsförderlich ist. Wir funktionieren nach unveränderlichen Gesetzen, die unsere Funktionen regeln.

Hier weiterlesen: Teil 3

Teil 1

Mit freundlicher Genehmigung aus: Dr. med. Mark Sandoval: The Law of Life, Uchee Pines Institute, Alabama: Seite 9-15

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