Jahrhundertfund im Kriegsland: Bitte Gott, schick uns eine Bibel

Jahrhundertfund im Kriegsland: Bitte Gott, schick uns eine Bibel
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Vertrauensvoll durch eine bewegte Zukunft. Von Marty Phillips

»Wenn wir nur mindestens eine Bibel hätten, die wir in unserer Gruppe weitergeben könnten, dann könnten wir mehr lernen und kraftvoller Zeugnis geben und predigen«, sagten die Gläubigen immer wieder.

Omar hatte ein Exemplar der Evangelien erhalten. Er war begeistert. Die Botschaft des Friedens und der Macht Jesu war die Antwort auf seine Verzweiflung. Krieg, Tod und Hunger bestimmten sein Leben seit Jahren. Seine Eltern waren im Krieg grausam umgekommen, ebenso wie die meisten seiner Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen. Dies war das erste Mal überhaupt, dass sein Leben wieder Sinn und Hoffnung bekam.

Diese Botschaft musste einfach geteilt werden! Er begann bei seinen noch lebenden Verwandten. Diese sagten es wieder anderen. Bald schon wurde überall in der Gegend über das baldige Kommen Jesu gesprochen! Die Gruppe wuchs von anfangs einer Handvoll auf über 200 und näherte sich jetzt der 300.

Omar hatte im Evangelium von der Glaubenstaufe gelesen. Also ließ er sich taufen. Er wollte Jesus nachfolgen. Aber am meisten brauchten sie Bibeln. Sie träumten von einer vollständigen Bibel und beteten darum.

Faruk, einer der Gläubigen, sagte: »Ich hab ein altes, baufälliges Gebäude in einer Nachbarstadt gesehen, das mit Brettern vernagelt ist. Ich denke, es war früher eine Kirche, bevor die Regierung gegen Christen vorging. Wenn wir dort einbrechen, finden wir vielleicht ein altes, ausrangiertes Exemplar.«

»Tolle Idee! Ich komme mit«, sagte Adeol, sein bester Freund, bereitwillig.

Die Männer beteten dafür und machten sich mutig auf den Weg zu diesem Gebäude. Sie entfernten die Bretter von einem Hinterfenster, wo sie sich ungesehen wähnten, und kletterten beklommen in den stinkenden Altbau. Vorsichtig wateten sie durch Trümmer und Spinnweben. Im schummrigen Licht bemerkten sie eine Treppe. Langsam gingen sie die wackeligen Stufen hinunter. Unten sahen sie im schwachen Licht einen riesigen Haufen Müll und Gerümpel.

»Vielleicht hat jemand mit diesem Müll eine Bibel weggeworfen. Lass uns nachsehen«, sagte Faruk. Die beiden Männer begannen, den Müll gegen alle Vernunft zu durchwühlen.

»Schau mal!«, rief Adeol, »hier ist eine eingeschweißte Schachtel. Lass sie uns öffnen!« Als sie die Schachtel aufrissen, entdeckten sie lauter Bücher. »Zieh eines heraus! Mal sehen, was es ist.« Als sie es in einem Lichtstrahl betrachteten, der durch einen Riss in der Wand kam, rief Adeol: »Es ist eine Bibel! Gott hat unser Gebet erhört!«

»Da müssen noch mehr in dieser Box sein. Lass mal sehen«, sagte Faruk, der vor Tränen kaum noch etwas erkennen konnte. Tatsächlich war die Schachtel voller Bibeln.

»Und da ist noch eine Schachtel. Sie ist auch eingeschweißt, und noch eine und noch eine«, verkündete sein Freund!

Sie trauten ihren Augen nicht, als sie den Müll und die Trümmer durchstöberten und eine Kiste nach der anderen mit wertvollen Bibeln fanden. Die beiden Männer fanden Dutzende, nein Hunderte, vielleicht Tausende Bibeln! Sie eilten die Treppe wieder hinauf, wo ein wenig mehr Licht in das Gebäude strömte, um aus dem kostbaren Buch zu lesen. Nicht im Traum hätten sie an eine solche Gebetserhörung gedacht. Dies war ein Jahrhundertfund! Sie eilten zu ihren Freunden zurück, um den Gläubigen die erstaunliche Nachricht mitzuteilen. Die Gruppe tanzte und lobte Gott vor Freude über dieses Wunder!

Doch damit endet die Geschichte nicht …

Dieser große Fund ereignete sich in der ersten Februarwoche dieses Jahres [2020]. Marty, der Präsident von nPraxis, war begeistert von diesem Wunder, von dem er durch einen Skype-Anruf erfuhr. Er stand noch ganz unter diesem Eindruck, als ein Bekannter anrief und sich über den nPraxis-Dienst erkundigte. Er wollte Informationen zu seiner Doktorarbeit hinzufügen. »Erzähl mal, Marty, was gerade so in eurem Dienst passiert«, fragte dieser evangelikale Christ.

»Du wirst die Geschichte, die ich heute Morgen gehört habe, nicht glauben«, antwortete Marty. Mit großer Ergriffenheit erzählte Marty die Einzelheiten des erstaunlichen Bibelfundes.

Der Mann am anderen Ende der Leitung lachte und weinte vor Freude! »Gelobt sei Gott! Gelobt sei Gott! Ich bin der, der diese Bibeln vor Jahren versteckt hat! Wir alle aus dem Westen wurden angewiesen das Land wegen des Krieges sofort zu verlassen. Ich hatte bei meinen Verwandten und Freunden Geld gesammelt, um das Land mit Bibeln zu überschwemmen. Doch dann brach der Krieg aus, und wir waren gezwungen, kurzfristig abzureisen. Wir versteckten schnell Bibeln in verschiedenen Teilen des Landes und beteten, Gott möge sie vor Ungläubigen verbergen, die sie verbrennen könnten, und möge sie irgendwie zu seiner Ehre verwenden. Genau die Bibeln, von denen du sprichst, habe ich persönlich in dieser alten Kirche versteckt. Ich versteckte die vielen Kisten unter dem Müll mit Tränen und Gebeten, dass Gott sein Wort schützen möge. Ich fürchtete, dass sie alle verloren waren. Marty, ich bin so dermaßen begeistert von dieser Nachricht! Danke! Ich danke dir! Nein, ich danke Gott!«

Es scheint, dass Gott seit Jahrzehnten dabei ist, ein Segenspuzzle zusammenzusetzen. Die Arbeit dieses Mannes war nicht umsonst gewesen! Die Heilige Schrift versichert: »Lass dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.« (Prediger 11,1)

Aus: February 2020 nPraxis Newsletter

www.npraxisinternational.org


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