Zurück zum Ursprung

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Unsere eigentliche Bestimmung. Von Ellen White

Ich sah, dass heilige Engel oft den Garten aufsuchten, um Adam und Eva bei ihrer Beschäftigung anzuleiten. – Spiritual Gifts 1, 20 (1858)

Gott gab unseren ersten Eltern die Nahrung, die er für die Menschen vorgesehen hatte. Es war gegen seinen Plan, dass irgendein Geschöpf getötet wird. In Eden sollte es keinen Tod geben. Das Obst der Gartenbäume war die Nahrung, die der Mensch brauchte. Gott gab dem Menschen erst nach der Sintflut die Erlaubnis, tierische Nahrung zu sich zu nehmen. – Spiritual Gifts 2a, 120 (1864)

Gartendesign und Paradiestrauben

Obwohl Gott alles vollkommen schön gemacht hatte und auf der von ihm geschaffenen Erde zu Adams und Evas Glück anscheinend nichts fehlte, zeigte er ihnen dennoch seine große Liebe, indem er speziell für sie einen Garten anpflanzte. Einen Teil ihrer Zeit gingen sie begeistert ihrer Arbeit nach: der Gartengestaltung. Einen anderen Teil empfingen sie den Besuch von Engeln, hörten ihren Erklärungen zu und erfreuten sich an der Schöpfung. Die Arbeit war nicht ermüdend, sondern angenehm und belebend. Dieser schöne Garten sollte ihre ganz besondere Heimat sein.
In diesen Garten pflanzte der HERR Bäume aller Art – zum Nutzen und zur Schönheit. Es gab Bäume die voller Früchte hingen, stark dufteten, eine Augenweide waren und angenehm schmeckten – von Gott erdacht als Nahrung fürs heilige Paar. Herrliche Weinstöcke wuchsen aufrecht mit einer Rebenlast, wie seit dem Sündenfall nicht mehr gesehen. Ihre Früchte waren sehr groß und von unterschiedlicher Farbe: manche fast schwarz, andere violett, rot, rosa und hellgrün. Diesen schönen und üppigen Obstwuchs an den Weinreben nannte man Trauben. Trotz fehlenden Spalieren hingen sie nicht bis auf den Boden, aber das Gewicht der Früchte bog die Reben nach unten. Adam und Eva hatten die freudige Aufgabe, wunderschöne Lauben aus diesen Weinreben zu gestalten und sie so zu verflechten, dass daraus natürliche Wohnungen aus schönem, lebendigem Baum- und Blattwerk entstanden, das voller duftender Früchte hing. – Spiritual Gifts 1, 25 (1870)

Gott, der große Ästhet

Selbst der große Gott ist ein Liebhaber des Schönen. Die Werke seiner Hände lassen daran keinen Zweifel. Er pflanzte für unsere ersten Eltern einen schönen Garten in Eden. Stattliche Bäume der unterschiedlichsten Art ließ er aus dem Boden wachsen. Sie dienten als Nutzpflanzen und zum Schmuck. In allen Farbtönen und -schattierungen gestaltete er die selten schönen Blumen, die die Luft mit ihrem Duft erfüllten. Die lustigen Sänger im vielfältigen Gefieder trällerten ihre fröhlichen Lieder zum Lobpreis ihres Schöpfers. Gott wollte, dass der Mensch Erfüllung findet in der Pflege der geschaffenen Werke und dass seine Bedürfnisse durch die Früchte der Gartenbäume gestillt würden. – Health Reformer, 1. Juli 1871

Belebung aller Organe

Der HERR umgab Adam und Eva im Paradies mit allem, was nützlich und schön war. Gott pflanzte für sie einen herrlichen Garten. Kein Kraut, keine Blume, kein Baum fehlten, die nicht zum Nutzen oder zum Schmuck dienten. Der Schöpfer des Menschen wusste, dass die Meisterwerke seiner Hände nicht glücklich sein würden, wenn ihnen Beschäftigung fehlte. Das Paradies begeisterte sie zwar, doch nicht nur das: Sie brauchten Arbeit, um alle Körperorgane zu aktivieren. Der HERR hatte sie zur Aktivität geschaffen. Wenn Glück im Nichtstun bestünde, wäre der Mensch schon in seiner heiligen Unschuld arbeitslos gewesen. Doch sein Schöpfer wusste, was für sein Glück nötig war. Kaum war er geschaffen, bekam er schon seine Aufgaben zugewiesen. Um glücklich zu sein, brauchte er Arbeit. – Health Reformer, 1. Juli 1871

Gott bereitete Adam und Eva einen schönen Garten. Er versorgte sie mit allem, was sie brauchten. Er pflanzte eine Vielfalt von Obstbäumen. Großzügig umgab er sie mit seinen Reichtümern: mit den Bäumen zum Gebrauch und zur Anmut; mit den schönen Blumen, die wie von selbst aufgingen und zahllos um sie herum blühten. Kein Baum zerfiel und verrottete, keine Blume verwelkte. Adam und Eva waren wirklich reich. Sie waren die Besitzer des schönen Eden, Adam der König in seinem schönen Reich. Niemand kann seinen Reichtum in Frage stellen. Doch Gott wusste, dass Adam nur glücklich sein konnte, wenn er Beschäftigung hatte. Deshalb gab er ihm etwas zu tun. Er sollte den Garten gestalten.
Der Schöpfer des Menschen wollte nie, dass dieser untätig sein sollte. Der HERR formte den Menschen aus Erdenstaub und blies ihm den Lebensatem in die Nase, sodass er eine lebendige Seele wurde. Es war ein Naturgesetz und damit ein Gesetz Gottes, dass Gehirn, Nerven und Muskeln Aktion und Bewegung brauchen. Junge Männer und Frauen wollen nicht arbeiten, weil sie nichts dazu zwingt und weil es nicht Usus ist. Sie lassen sich nicht von der aufgeklärten Vernunft führen und lenken. Doch nur wer mit den Händen arbeitet, bekommt körperliche Ausdauer. Um vollkommen gesund und glücklich zu sein, muss jedes Organ und jede Funktion so eingesetzt werden, wie Gott es geplant hat. Wenn alle Organe ihre Aufgabe übernehmen, ist Leben, Gesundheit und Glück die Folge. Zu wenig Bewegung, zu viel Zeit im Haus macht ein oder mehrere Organe schwach und krank. Es ist eine Sünde, die Fähigkeiten, die Gott uns gegeben hat zu hindern oder zu schwächen. Der große Schöpfer hat uns mit vollkommenen Körpern geplant, deren Gesundheit wir erhalten dürfen, um ihm ein lebendiges Opfer zu bringen, heilig und Gott wohlgefällig.
Bewegung durch nützliche Arbeit erfüllt Gottes ursprünglichen Plan, dass Adam und Eva den Garten gestalten sollten. Das Leben ist kostbar. Wenn wir die Gesetze unseres Seins beachten, können wir es auf intelligente Weise bewahren. – Health Reformer, 1. Mai 1873

Royaler Lebensstil

Adam wurde in Eden zum König gekrönt. Ihm wurde die Herrschaft über alles Leben gegeben, das Gott geschaffen hatte. Der HERR segnete Adam und Eva mit Intelligenz wie keine andere Kreatur. Er machte Adam zum rechtmäßigen Souverän über alle Werke seiner Hände. Der Mensch war nach dem Bilde Gottes geschaffen und bewunderte die herrlichen Werke Gottes in der Natur.
Adam und Eva konnten Gottes Geschick und Glanz in jedem Grashalm entdecken, in jedem Busch und jeder Blume. Die natürliche Schönheit, die sie umgab, spiegelte die Weisheit, Genialität und Liebe ihres himmlischen Vaters wider. Ihre Liebes- und Loblieder stiegen bewegend und ehrfürchtig zum Himmel und harmonierten mit den Liedern der erhabenen Engel und mit den glücklichen Vögeln, die ihre Melodien sorglos zwitscherten. Es gab weder Krankheit, Zerfall noch Tod. Wohin das Auge blickte, überall war Leben. Die Atmosphäre war erfüllt von Leben. Leben war in jedem Blatt, jeder Blume, jedem Baum.
Der HERR wusste, dass Adam ohne Arbeit nicht glücklich sein konnte. Deshalb gab er ihm durch die Gartengestaltung eine angenehme Beschäftigung. Während er sich um die schönen und nützlichen Dinge ringsum kümmerte, konnte er Gottes Güte und Herrlichkeit in den geschaffenen Werken bewundern. Adam kam bei all den Gotteswerken in Eden aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hier war der Himmel in Miniatur. Gott formte den Menschen aber nicht nur zum Bestaunen seiner Wunderwerke. Außer einem Gemüt zum Staunen, gab er ihm auch Hände zum Arbeiten. Der Mensch würde sowohl im Staunen als auch im Arbeiten Erfüllung finden. Adam konnte so den großartigen Gedanken verstehen, dass er zum Bilde Gottes geschaffen war, um gerecht und heilig zu sein. Sein Gemüt war immerfort zu Wachstum, Aufstieg, Erweiterung und Veredlung fähig; denn Gott war sein Lehrer und die Engel seine Gefährten. – Redemption 2, 6-7 (1877)

Modellheimat

Das Heim unserer ersten Eltern sollte ein Modell für andere Heime werden, ihre Kinder die ganze Erde bevölkern. Dieses Heim, das Gott selbst geschmückt hatte, war kein prächtiger Palast. Menschen erfreuen sich in ihrem Stolz an herrlichen und kostspieligen Gebäuden und sind fasziniert von dem, was sie selber erbaut haben; doch Gott setzte Adam in einen Garten. Das war sein Haus. Der blaue Himmel war seine Kuppel; die Erde mit ihren zarten Blumen und dem grünen, lebendigen Teppich, sein Fußboden; und die belaubten Zweige der stattlichen Bäume waren sein Vordach. Seine Wände waren behangen mit der herrlichsten Dekoration – den Meisterwerken des großen Künstlers. Von der Umgebung des heiligen Paares können wir etwas lernen, was ewige Gültigkeit hat: Wahres Glück findet man nicht, wenn man der Neigung von Stolz und Luxus folgt, sondern in der Gemeinschaft mit Gott in seiner Schöpfung. Wenn Menschen weniger auf das Künstliche achteten und mehr das Einfache liebten, würden sie ihrer Aufgabe in der Schöpfung wesentlich näher kommen. Stolz und Ehrgeiz werden nimmer satt. Doch wer wirklich weise ist, findet tiefe und erhebende Freuden in den Genussmitteln, die Gott in unser aller Reichweite gestellt hat.

Arbeit schafft Wohlbefinden

Die Bewohner von Eden erhielten den Auftrag, den Garten zu pflegen, ihn »zu bebauen und zu bewahren« (1. Mose 2,15). Ihre Beschäftigung war nicht ermüdend, sondern angenehm und belebend. Gott wollte, dass die Arbeit dem Menschen zum Segen wird, seinen Geist beschäftigt, seinen Körper stärkt und seine Fähigkeiten entwickelt. In der mentalen und körperlichen Aktivität fand Adam eine der höchsten Freuden seiner heiligen Existenz. Als er aber als Folge seiner Untreue den Garten verlassen und sich mit dem störrischen Boden abplagen musste, um sein tägliches Brot zu verdienen, war genau diese Arbeit, obwohl sie sich stark von der schönen Aufgabe im Garten unterschied, ein Schutz vor Versuchung und eine Quelle des Glücks. Wer Arbeit als Fluch betrachtet, weil sie müde macht und Schmerzen bereitet, ist einem Irrtum aufgesessen. Die Reichen schauen oft verächtlich auf die Schicht der Arbeiter herab, doch das entspricht nicht im Geringsten Gottes Schöpfungsplan für den Menschen. Was besitzt schon der Reichste verglichen mit dem Erbe, das der hochherrschaftliche Adam besaß? Dennoch gab es Arbeit für Adam. Unser Schöpfer, der am besten weiß, was uns glücklich macht, gab Adam seine Aufgabe. Wahre Freude im Leben findet man nur unter arbeitenden Männern und Frauen. Auch die Engel sind produktive Arbeiter; sie dienen den Menschenkindern im Auftrag Gottes. Der Schöpfer hat keinen Platz für Stillstand und Unproduktivität vorgesehen. – Patriarchs and Prophets, 49-50 (1890)

Gott gab Adam und Eva Beschäftigung. Eden war die Schule unserer ersten Eltern und Gott war ihr Ausbilder. Sie lernten, den Boden zu bearbeiten und für die Pflanzungen des HERRN zu sorgen. In ihren Augen war Arbeit nicht entwürdigend, sondern ein großer Segen. Produktiv zu sein, machte Adam und Eva Spaß. Der Fall Adams änderte zwar vieles. Die Erde war verflucht, aber das Urteil, dass der Mensch sein Brot im Schweiße seines Angesichts verdienen sollte, war kein Fluch. Durch Glauben und Hoffnung sollte die Arbeit den Nachkommen Adams und Evas ein Segen werden. – Manuscript 8a, 1894

Der HERR hat jedem Menschen seine Arbeit gegeben. Als der HERR Adam und Eva schuf, hätte Untätigkeit sie unglücklich gemacht. Aktivität ist wesentlich fürs Glück. Der HERR beauftragte Adam und Eva den Garten zu bebauen und zu gestalten. Bei solcher landwirtschaftlicher Arbeit kommt unser ganzer Organismus zum Einsatz. – Manuscript 185, 1898

Gott setzte unsere ersten Eltern ins Paradies und umgab sie mit allem, was nützlich und lieblich war. In ihrer Heimat in Eden gab es nichts, was zu ihrer Bequemlichkeit und ihrem Glück fehlte. Adam erhielt den Auftrag, sich um den Garten zu kümmern. Der Schöpfer wusste, dass Adam ohne Beschäftigung nicht glücklich werden konnte. Die Schönheit des Gartens begeisterte ihn zwar, aber das reichte nicht aus. Er brauchte Arbeit, damit alle seine wunderbaren Körperorgane Leistung bringen würden. Hätte das Glück im Nichtstun bestanden, dann wäre der Mensch in seiner heiligen Unschuld arbeitslos geblieben. Doch sein Schöpfer wusste, was er für sein Glück brauchte. Kaum hatte er ihn geschaffen, gab er ihm seine Aufgabe. Die Verheißung einer strahlenden Zukunft und der Auftrag, den Boden für sein tägliches Brot zu bearbeiten, kamen von demselben Thron. – Youth Instructor, 27. Februar 1902

Ein Leben sinnvoller Arbeit ist unerlässlich für das körperliche, mentale und moralische Wohlbefinden des Menschen. – Christian Temperance and Bible Hygiene, 96, 1890 (Anderes Ende für voriges Zitat)

Zwei gegensätzliche Lebensentwürfe

Es war nicht Gottes Absicht, dass seine Kinder sich in Städten drängen sollten, eingepfercht in Häuserreihen und Mietkasernen. Am Anfang setzte er unsere ersten Eltern in einen Garten mitten unter die schönen Anblicke und einladenden Klänge der Natur. Mit diesen Bildern und Klängen möchte Gott uns auch heute beglücken. Je mehr wir mit Gottes ursprünglichem Plan in Einklang kommen, desto günstiger wird sich das auf Wiedererlangung und Bewahrung der Gesundheit auswirken. – Testimonies 7, 87 (1902)

Das Bildungssystem, das am Anfang der Welt eingerichtet wurde, sollte für den Menschen als ewiges Modell dienen. Um seine Grundsätze zu erläutern, wurde eine Modellschule in Eden gegründet, die Heimat unserer ersten Eltern. Der Garten Eden war das Klassenzimmer, die Natur das Lehrbuch, der Schöpfer selbst der Lehrer und die Eltern der Menschenfamilie waren die Schüler …
Adam und Eva bekamen den Auftrag, den Garten »zu bebauen und zu bewahren« (1. Mose 2,15). Obwohl sie einen Reichtum genossen, den der Besitzer des Weltalls über sie bis zur Grenze ihres Fassungsvermögens ausschüttete, sollten sie doch nicht untätig sein. Sinnvolle Beschäftigung wurde ihnen zum Segen gegeben, zur körperlichen Stärkung, zur mentalen Entfaltung und für ein charakterliches Fortkommen.
Das Buch der Natur, das seine lebendigen Lehren vor ihnen ausbreitete, lieferte ihnen unerschöpfliche Anleitung und Freude. Auf jedem Blatt des Waldes und jedem Stein der Berge, in jedem leuchtenden Stern, auf Erde, Meer und Himmel, stand Gottes Name geschrieben. Mit Blatt, Blume und Baum, mit jedem lebendigen Geschöpf vom Leviathan der Gewässer bis zum Stäubchen im Sonnenstrahl – Sowohl mit der belebten als auch mit der unbelebten Schöpfung hatten die Bewohner von Eden Umgang und entlockten jedem von ihnen die Geheimnisse des Lebens. Gottes Herrlichkeit am Himmel, seine unzählbaren Welten in ihren regelmäßigen Umdrehungen, »das Austarieren der Wolken« (Hiob 37,16), die Mysterien von Licht und Schall, von Tag und Nacht – alles waren Studienthemen der Schüler in dieser ersten Schule dieser Erde.
Da der Garten Eden aus der Hand des Schöpfers hervorging, war nicht nur er, sondern alles auf Erden überaus schön. Kein Sündenfleck, kein Todesschatten entstellte die strahlende Schöpfung. Gottes Glanz »bedeckte den Himmel, und seines Ruhmes war die Erde voll«. »Die Morgensterne jauchzten miteinander und alle Gottessöhne jubelten.« (Habakuk 3,3; Hiob 38,7) Damit war die Erde ein passendes Wappen für den, der »von großer Gnade und Treue« ist (2. Mose 34,6), ein passendes Studium für die in seinem Bild Geschaffenen. Der Garten Eden repräsentierte das, was die ganze Erde werden sollte. Gott wollte, dass die Menschenfamilie zahlenmäßig wuchs und weitere solche Heime und Schulen gründete. So würde die ganze Erde mit der Zeit von Heimen und Schulen übersät werden. Dort würden Gottes Worte und Werke studiert. Die Schüler würden durch endlose Zeitalter das Licht der Erkenntnis von Gottes Schönheit immer völliger widerspiegeln. – Education, 20-22 (1903)

Im Garten, den Gott als Heimat für seine Kinder bereitete, grüßten hinter jeder Biegung herrliche Büsche und zarte Blumen das Auge. Bäume gab es in aller Vielfalt, viele von ihnen mit duftenden und köstlichen Früchten beladen. Auf ihren Zweigen tirilierten Vögel ihre Loblieder. Unter ihrem Schatten spielten die Tiere der Erde miteinander ohne jede Furcht.
Adam und Eva freuten sich in ihrer unverdorbenen Reinheit an den Bildern und Klängen Edens. Gott gab ihnen ihre Arbeit im Garten, »ihn zu bebauen und zu bewahren« (2. Mose 2,15). Jeder Arbeitstag machte sie gesund und froh. Freudig begrüßte das heilige Paar ihren Schöpfer bei seinen Besuchen, wenn er in der Kühle des Tages mit ihnen spazieren ging und sich mit ihnen unterhielt. Täglich brachte Gott ihnen etwas Neues bei. – Ministry of Healing, 261 (1905)

Gott gab unseren ersten Eltern die Mittel zu wahrer Bildung, als er ihnen zeigte, wie sie den Boden bearbeiten und ihre Gartenheimat pflegen konnten. Nachdem sie in Sünde gefallen waren, weil sie den Auftrag des HERRN nicht befolgt hatten, wurde die Bodenbearbeitung viel intensiver; denn die Erde brachte aufgrund des Fluches Unkraut und Dornen hervor. Doch die Beschäftigung selbst war keine Folge der Sünde. Der große Meister selbst segnete die Bodenbearbeitung. – Manuscript 85, 1908

Die Familie blieb das vorherrschende Bildungszentrum in den Tagen der Patriarchen. In diesen Schulen schuf Gott die günstigsten Voraussetzungen für Charakterentwicklung. Alle, die sich von ihm leiten ließen, folgten immer noch dem Lebensplan, den er am Anfang eingesetzt hatte.
Alle hingegen, die sich von Gott abwandten, bauten sich Städte und versammelten sich in ihnen, badeten sich in Glanz, Luxus und Laster, die auch viele Städte heute zum Stolz der Welt machen aber auch zu ihrem Fluch. Doch die Menschen, die sich an Gottes Lebensgesetze hielten, wohnten in den Feldern und Hügeln. Sie waren Ackerbauer und Viehhirten. In diesem freien und unabhängigen Leben mit seinen Gelegenheiten zu Arbeit, Studium und Meditation lernten sie von Gott und lehrten ihre Kinder seine Werke und Wege. – Education, 33 (1903)

Blueprint für Israel

Durch die Aufteilung des Landes unter das Volk, gab Gott ihnen wie schon den Bewohnern von Eden, die Beschäftigung, die für ihre Entwicklung am günstigsten war – die Pflege von Pflanzen und Tieren. Ein weiteres Bildungsangebot war die landwirtschaftliche Arbeitspause in jedem siebten Jahr, in der das Land brach lag und die wild gewachsenen Früchte den Armen gelassen wurden. So hatte man mehr Zeit zum Studium, für soziale Kontakte und Andacht und für Wohltätigkeit, die so oft durch die Sorgen und die Arbeit des Lebens zu kurz kommen. – Education, 43 (1903)

Gottes Plan für Israel sah für jede Familie ein Haus auf dem Land vor mit genügend Grund zum Ackerbau. Dadurch bestand genügend Möglichkeit und Anreiz für ein nützliches, arbeitsames und selbstständiges Leben. Kein menschliches Konzept hat je diesen Plan übertroffen. Dem Abweichen von diesem Plan ist ein Großteil der Armut und des Elends von heute geschuldet. – Ministry of Healing, 183 (1905)

Die Schüler dieser [Propheten-]Schule unterhielten sich durch ihre eigene Arbeit. Sie bearbeiteten den Boden oder übten ein Handwerk aus. In Israel galt dies weder als merkwürdig noch als entwürdigend. Man betrachtete es sogar als Verbrechen, wenn Kinder in Unkenntnis nützlicher Arbeit aufwuchsen.
Durch Gottes Anordnung sollte jedes Kind ein Handwerk lernen, selbst wenn es für ein heiliges Amt bestimmt war. Viele der religiösen Lehrer finanzierten sich selbst durch körperliche Arbeit. Selbst noch zur Zeit der Apostel waren Paulus und Aquila nicht weniger geachtet, weil sie ihren Lebensunterhalt als Zeltmacher verdienten. – Patriarchs and Prophets, 593 (1890)

Jedem Jugendlichen, ob seine Eltern reich oder arm waren, brachte man einen Beruf bei. Auch wenn er für ein heiliges Amt bestimmt war, galten praktische Kenntnisse als wesentlich für spätere Nützlichkeit. Auch viele Lehrer unterhielten sich durch körperliche Arbeit. – Education, 47 (1903)

Waldenser folgen demselben Konzept

Die Waldenser hatten ihren weltlichen Reichtum für die Wahrheit geopfert. Mit Geduld und Ausdauer verdienten sie ihr Brot. Jeder Flecken anbaufähigen Bergbodens wurde sorgfältig verbessert; den Tälern und weniger fruchtbaren Hängen wurden Ernten entlockt. Sparsamkeit und strenge Selbstverleugnung gehörten zur Erziehung, die Kinder als einziges Erbe mitbekamen. Sie lernten, dass Gott das Leben als Schule gedacht hat und sie ihren Bedarf nur durch persönliche Arbeiten decken können, durch Vorausplanung, Sorgfalt und Glauben. Das alles war arbeitsintensiv und ermüdend, aber es war heilsam und förderlich, genau das, was der Mensch in seinem gefallenen Zustand brauchte, die Schule, die Gott für seine Bildung und Entwicklung vorgesehen hat.
Während die Jugend an harte Arbeit und Not gewöhnt wurde, vernachlässigte man nicht die intellektuelle Bildung. Sie lernten, dass alle Fähigkeiten Gott gehören und dass es alles zu verbessern und für seinen Dienst weiterzuentwickeln gilt. – Spirit of Prophecy 4, 73 (1884)

Das Programm der Zukunft

Auf der neu gemachten Erde werden die Erlösten den Beschäftigungen und den Freuden nachgehen, die schon Adam und Eva am Anfang Glück brachten. Wir werden ein Leben wie in Eden führen, ein Leben in Garten und Feld. »Sie werden Häuser bauen und bewohnen, sie werden Weinberge pflanzen und ihre Früchte essen. Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht pflanzen, was ein anderer esse. Denn die Tage meines Volks werden sein wie die Tage eines Baumes, und ihrer Hände Werk werden meine Auserwählten genießen.« (Jesaja 65,21-22) – Prophets and Kings 730 (1917)

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