Vorbereitung auf die letzte Krise: Einsatz, Selbstverleugnung, Hingabe

Vorbereitung auf die letzte Krise: Einsatz, Selbstverleugnung, Hingabe
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Die finsteren Mächte bringen vollen Einsatz. Und wir? Geben wir uns einer Täuschung hin? Von Norberto Restrepo junior, Leiter von Hartland Institute, Virginia.

Wir leben in einem historischen Augenblick. Aber die meisten von uns, sind sich dessen gar nicht bewusst. Große Ereignisse stehen uns bevor. Wir selbst können Teil dieser Ereignisse werden oder uns ablenken lassen und unsere Gelegenheit verpassen.

Ein geschichtsträchtiger Moment

»Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Herrschaft seines Christus! Denn hinabgestürzt wurde der Verkläger unserer Brüder, der sie vor unserem Gott verklagte Tag und Nacht. Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen und haben ihr Leben nicht geliebt bis in den Tod! Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr darin wohnt! Wehe denen, die auf der Erde wohnen und auf dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch herabgekommen und hat einen großen Zorn, da er weiß, dass er nur wenig Zeit hat.« (Offenbarung 12,10-12)

Ja, wir leben in einem historischen Augenblick. Was können wir tun, damit er nicht unbemerkt verstreicht? Vielleicht spüren wir nichts, und wenn wir etwas spüren, ist es möglicherweise schon zu spät. Um unsere von Gott verordnete historische Rolle zu spielen, bedarf es einer Vorbereitung.

Sieg über den größten satanischen Einsatz

Wir leben in einer Welt, in der Satan die Erkenntnis über Gott fast ausgelöscht hat. Offenbarung 12 erwähnt, wie Satan aus dem Himmel auf diesen Planeten verbannt wurde. Offenbarung 12 spricht auch von der Zeit, wo Satan allen Einsatz bringen wird, weil er weiß, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Dann wird der Same der Frau, werden die Menschen, die Gottes Gesetz halten und das Zeugnis Jesu haben, durch das Blut des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses über ihn siegen.

Ein schwerer Kampf?

Am besten macht man sich das schon in jungen Jahren bewusst, bereitet sich vor und stellt sich Gott zur Verfügung. Viele denken, Christsein und Religion seien etwas für Erwachsene. Viele denken, es sei schwer, Gott zu dienen. »Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!« (Matthäus 16,24) Das klingt nicht angenehm, siegreich oder grandios.

Was erwarten wir?

Bedenken wir auch: Als Jesus diese Worte sprach, herrschte im Volk eine Erwartungshaltung aufgrund der Prophezeiungen und aufgrund des von Gott geoffenbarten Plans mit Israel. Man erwartete eine große Nation zu werden, über die Nachbarvölker zu regieren, Erfolg zu haben, in dieser Welt eine große Rolle zu spielen. Denn die Prophezeiungen auf den Messias und die Bibelabschnitte, die von diesem Glanz und Erfolg sprachen, waren ja allen bekannt.

Stellen wir uns nun Jesus vor, der angesichts dieser Erwartungen der Jugend, der Erwachsenen und der Ältesten, sagte: »Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!« (ebd.)

Sich selbst verleugnen, ist das attraktiv? Das Kreuz auf sich nehmen. Was bedeutete für einen Hebräer das Kreuz? Das Kreuz war ein Folterwerkzeug der Römer. Es wurde von den Römern gegen sie eingesetzt, wenn sie in den Augen der Besatzungsmacht Verbrechen begingen. Gegen römische Bürger durfte dieses Folterwerkzeug nicht eingesetzt werden. Das Kreuz war ein Symbol für einen Tod, der so demütigend war, dass ein römischer Bürger ihn nicht erleiden durfte. Und dazu fordert Jesus hier auf: Verleugne dich selbst, nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach!

Wenn ich mir vorstelle, ich wäre in der Erwartung dieses nationalen Ruhms aufgewachsen, dann hätte ich wahrscheinlich gedacht: Sicher hat das eine verborgene, gleichnishafte Bedeutung. Denn er kann das nicht wörtlich meinen. Das macht keinen Sinn.

Vorbereitung auf die »Niederlage«

Gehen wir einen Schritt weiter. Jesus wählt sich eine kleine Gruppe aus. Diese sogenannten Apostel bereitete er vor. Er sagte zu ihnen: »Wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den obersten Priestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen und ihn den Heiden ausliefern; und sie werden ihn verspotten und geißeln und anspucken und ihn töten.« (Markus 10,33-34) Das sagte er ihnen mehrmals.

Doch was dachten die Apostel: Wir verstehen das nicht. Was will er uns damit sagen? Sie hörten es, aber sie verstanden es nicht. Warum? Sie wollten nicht, dass dies geschieht. Der Mensch neigt dazu, nicht zu glauben, was er nicht glauben will und zu glauben, was er glauben will.

Die große Täuschung

Was sagt Jesus über diese menschliche Natur? »Jesus aber sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht abgebrochen wird! Als er aber auf dem Ölberg saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt acht, dass euch niemand verführt!« (Matthäus 24,2-3)

Habt acht, dass euch niemand hinters Licht führt! Wir lassen uns sehr leicht täuschen, weil wir glauben, was wir glauben wollen. Um nicht verführt zu werden, ist es notwendig, sich selbst zu verleugnen. Sind wir aber nicht bereit, uns selbst zu verleugnen, so folgen wir unseren eigenen Wünschen. Haben wir einen Wunsch, den wir Gott nicht ausliefern, so wird Satan diesen nutzen, um uns hinters Licht zu führen. Das kann an sich ein guter Wunsch sein, aber wenn dieser gute Wunsch nicht dem Willen Gottes unterworfen wird, verwandelt er sich zum Einfallstor für Satans Täuschungen.

Die Sehnsucht nach dem großen Werk

Unter mir nahe stehenden Freunden hat sich folgende wahre Geschichte hat sich ereignet: Ein Freund wollte für Gott ein großes Werk tun. Doch um dieses große Werk zu tun, so dachte er, brauche er Geld. Klingt doch logisch!

Die Monate und Jahre verstrichen und der Wunsch in seinem Herzen ließ ihm keine Ruhe. Vor kurzem bekam er einen Anruf aus dem Ausland: »Sind Sie Herr Sowieso?« »Ja, der bin ich.« »Ich rufe im Auftrag von Frau Soundso an.« Der Name der Frau kam ihm bekannt vor. »Diese Frau möchte gerne mit Ihnen Kontakt aufnehmen, denn sie möchte Ihnen eine bestimmte Summe zukommen lassen.« Wow! Er war glücklich.

Er rief mich an und sagte: »Jetzt ist der Augenblick gekommen, dieses große Werk für Gott in Angriff zu nehmen. Gott wird mir dafür Geld geben. Jemand hat mir 300.000 Dollar zugesagt.«

Reicht das für den Anfang? Das ist ganz schön viel, und aus heiterem Himmel!

Dann erzählte er mir die Geschichte. Die Frau sei vor Jahren nach Kolumbien gekommen, um dort zu investieren. Sie habe ihn damals gebeten, zu erkunden, in welche Produkte oder Unternehmungen es sich zu investieren lohnt. Ein Jahr lang habe er Nachforschungen betrieben. Dann habe ihn die Frau gebeten nach England zu kommen, um eine Gesellschaft zu gründen, mit der sie die Investitionen in Kolumbien tätigen könne. Da er aber nicht einmal Geld für die Reise gehabt habe und auch nicht wollte, dass die Frau in England bemerken würde, in welcher finanziellen Situation er sich befand, habe er ihr geschrieben, er könne aufgrund gewisser Schwierigkeiten nicht kommen.

Anderthalb Jahre waren seitdem verstrichen und nun bekam er diesen Anruf. Der Anrufer sagte, die Dame habe inzwischen in verschiedenen Ländern Investitionen getätigt, aber seine damaligen Bemühungen nicht vergessen. Sie sehe in ihm eine ehrliche, rechtschaffene und uneigennützige Person, die sie gerne unterstützen möchte. Das war die Antwort auf seine Sehnsucht.

Das Ganze machte einen guten Eindruck. Es gab ein Konto, eine seriöse Website, E-Mails gingen hin und her, alles war hochorganisiert. 500 Dollar sollten eingezahlt werden, damit die Ausschüttung des Geldes beginnen konnte.

Der Freund bat meinen Schwiegervater, ihm dieses Geld zu leihen. Mein Schwiegervater ließ sich anstecken, er wollte das Geld besorgen. Zu diesem Zeitpunkt rief er mich an und ich erfuhr von der Geschichte.

Es handelte sich um einen Betrug.

Ein Freund riet meinem Schwiegervater: »Schreibe doch der Person, sie sollen einfach die 500 Dollar von den 300.000 Dollar abziehen und mit der Auszahlung beginnen. Das Ganze war sehr gut ausgeklügelt mit verschiedenen Konten. Sie sahen schließlich davon ab, die Anzahlung zu schicken, aber mein Freund hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Wir glauben, was wir glauben wollen

»Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! … und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der HERR verzehren wird durch den Hauch seines Mundes, und den er durch die Erscheinung seiner Wiederkunft beseitigen wird, ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, sodass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.« (2. Thessalonicher 2,3.8-12)

Wenn wir nicht an die Wahrheit glauben, dann werden wir durch betrügerische Kräfte verführt, weil wir Wohlgefallen haben an der Ungerechtigkeit. Was ist Ungerechtigkeit? Alles, was nicht Gottes Willen entspricht. Wenn ich an irgendetwas Gefallen habe, was nicht Gottes Willen entspricht, glaube ich nicht an die Wahrheit und bin bereits verführt und werde schließlich ganz verblendet sein.

Die Beseitigung der Schuldgefühle

Die erste Verführung besteht darin, gegen die Sünde abzustumpfen, das Gute böse und das Böse gut zu nennen. Fühlen wir uns nicht mehr schuldig, verlieren wir den Segen. Denn der Heilige Geist braucht unser Schuldbekenntnis, damit er in unserem Herzen wirken kann. Er überführt nämlich von Sünde (Johannes 16,8).

Wir leben in einem Augenblick, in dem die akademische und politische Welt mit sozialen, philosophischen, erzieherischen und sogar religiösen Mitteln die Schuldgefühle beseitigt, die eine Folge der Übertretung der göttlichen Gesetze sind. Es ist interessant, wie viele Menschen heute in den USA ihr Coming-out haben. Politiker schämen sich nicht mehr dafür zu sagen, dass sie homosexuell sind. Wenn ich mich dafür nicht mehr schäme, bedeutet dies, dass ich mich dieses Tabus, dieses Schuldgefühls entledigt habe. Damit entledige ich mich aber auch des Heiligen Geistes, der mich von Sünde überführen und zum Licht des Wortes bringen will. Die Folge ist, dass ich einer Täuschung glaube.

Das mag ein Extrembeispiel sein. Aber es gibt schon viele Christen, die glauben, dass dies akzeptabel sei, ein Menschenrecht. So tauschen wir Gottes Rechte gegen die Menschenrechte aus. Menschenrechte machen aber nur Sinn, wenn Gott sie gibt, weil er der Schöpfer ist. Wenn wir nicht glauben, dass es einen Schöpfer gibt, dann kann jeder einflussreiche Mensch die Menschenrechte ändern und alles wird relativ. Dann kann mich jede Täuschung ereilen. Sie muss nur überzeugend gebracht werden, indem sie mir etwas verheißt, was ich glauben will. Sogar die Auserwählten sollen verführt werden, so werden wir gewarnt (Matthäus 24,24).

Wer getäuscht ist, genießt die Täuschung. Der Genuss hört erst dann auf, wenn wir ent-täuscht werden. Bei der letzten Täuschung werden wir ent-täuscht, wenn es bereits zu spät ist. Doch solange wir die Täuschung nicht als solche durchschauen, sind wir zufrieden und glücklich, bis wir die Lüge erkennen.

Die Geschichte der zwei Propheten

»Aber siehe, ein Mann Gottes kam von Juda durch das Wort des HERRN [er gehorchte Gottes Willen] nach Bethel, als Jerobeam [der König der zehn Nordstämme] eben bei dem Altar stand [der nicht nach Gottes Willen war], um zu räuchern. Und er rief gegen den Altar durch das Wort des HERRN und sprach: Altar! Altar! So spricht der HERR: ›Siehe, es wird dem Haus Davids ein Sohn namens Josia geboren werden, der wird auf dir die Priester der Höhen schlachten, die auf dir räuchern, und man wird Menschengebeine auf dir verbrennen!‹ Und er gab an jenem Tag ein Zeichen und sprach: Das ist das Zeichen, dass der HERR dies geredet hat: Siehe, der Altar wird bersten und die Asche, die darauf ist, verschüttet werden! Und es geschah, als der König das Wort des Mannes Gottes hörte, der gegen den Altar von Bethel rief, da streckte Jerobeam seine Hand aus vom Altar herab und sprach: Ergreift ihn! Da verdorrte seine Hand, die er gegen ihn ausgestreckt hatte, sodass er sie nicht wieder zu sich ziehen konnte. Und der Altar barst, und die Asche wurde vom Altar herab verschüttet, gemäß dem Zeichen, das der Mann Gottes durch das Wort des HERRN angekündigt hatte.

Da ergriff der König das Wort und sprach zu dem Mann Gottes: Besänftige doch das Angesicht des HERRN, deines Gottes, und bitte für mich, dass meine Hand mir wiedergegeben werde! Da besänftigte der Mann Gottes das Angesicht des HERRN. Und die Hand des Königs wurde ihm wiedergegeben, und sie wurde wieder wie zuvor.

Da sprach der König zu dem Mann Gottes: Komm mit mir heim und erfrische dich! Ich will dir auch ein Geschenk geben. Aber der Mann Gottes sprach zum König: Wenn du mir auch dein halbes Haus geben würdest, so käme ich nicht mit dir; denn ich würde an diesem Ort kein Brot essen und kein Wasser trinken [auch nicht 300.000 Dollar annehmen]. Denn so wurde mir durch das Wort des HERRN geboten und gesagt: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken und nicht wieder auf dem Weg zurückkehren, den du gegangen bist! Und er ging einen anderen Weg und kehrte nicht wieder auf dem gleichen Weg zurück, auf dem er nach Bethel gekommen war.« (1. Könige 13,1-10)

Doch die Geschichte endet hier nicht.

»Aber in Bethel wohnte ein alter Prophet. Zu dem kam einer seiner Söhne und erzählte ihm alles, was der Mann Gottes an jenem Tag in Bethel getan hatte; [auch] die Worte, die er zum König geredet hatte, erzählten sie ihrem Vater. Da sprach ihr Vater zu ihnen: Welchen Weg ist er gegangen? Und seine Söhne hatten den Weg gesehen, den der Mann Gottes, der von Juda gekommen war, eingeschlagen hatte.

Er aber sprach zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und sie sattelten ihm den Esel, und er ritt darauf; und er ging dem Mann Gottes nach und fand ihn unter einer Terebinthe sitzen und sprach zu ihm: Bist du der Mann Gottes, der von Juda gekommen ist? Er sprach: Ich bin’s! Da sprach er zu ihm: Komm mit mir heim und iss etwas!

Er aber sprach: Ich kann nicht umkehren und mit dir kommen; ich will auch mit dir weder Brot essen noch Wasser trinken an diesem Ort; denn durch das Wort des HERRN ist zu mir gesagt worden: Du sollst dort weder Brot essen noch Wasser trinken; du sollst nicht auf dem gleichen Weg zurückkehren, auf dem du hingegangen bist!

Aber jener sprach zu ihm: Ich bin auch ein Prophet wie du, und ein Engel hat durch das Wort des HERRN zu mir geredet und gesagt: Führe ihn zurück in dein Haus, damit er Brot esse und Wasser trinke! Er log es ihm aber vor. Da kehrte er mit ihm um und aß in seinem Haus Brot und trank Wasser.

Als sie aber zu Tisch saßen, da kam das Wort des HERRN zu dem Propheten, der ihn zurückgeführt hatte, und er rief dem Mann Gottes zu, der von Juda gekommen war, und sprach: So spricht der HERR: Weil du dem Befehl des HERRN ungehorsam gewesen bist und das Gebot nicht gehalten hast, das dir der HERR, dein Gott, geboten hat, sondern umgekehrt bist und Brot gegessen und Wasser getrunken hast an diesem Ort, von dem er dir sagte, du solltest weder Brot essen noch Wasser trinken, so soll dein Leichnam nicht in das Grab deiner Väter kommen!
Und es geschah, nachdem er Brot gegessen und getrunken hatte, da sattelte er ihm, dem Propheten, den er zurückgeführt hatte, den Esel. Als er nun fortging, da begegnete ihm auf dem Weg ein Löwe; der tötete ihn, und sein Leichnam lag hingestreckt auf dem Weg. Und der Esel stand neben ihm, und der Löwe stand neben dem Leichnam.« (Vers 11-24)

Der Löwe hatte keinen Hunger. Er fraß weder den Esel noch ihn, sondern tötete ihn nur und setzte sich friedlich an seine Seite. Niemand konnte sagen: »Pech gehabt! Der Löwe hatte halt Hunger.« Es war eine eindeutige Erfüllung der Prophezeiung des Propheten. Ich habe mich schon als Kind gefragt, wie es passieren konnte, dass dieser Mann Gottes hinters Licht geführt wurde? Gott hatte durch ihn gesprochen. Seine Prophezeiung war in Erfüllung gegangen. Der Altar zerbarst. Als der Arm des Königs erstarrte, hatte der Mann Gottes gebetet und der Arm wurde geheilt. Weshalb ließ er sich durch eine solche Kleinigkeit verführen?

Nicht an der Achillesferse treffen lassen!

Je mehr Erkenntnis wir haben, desto mehr Verantwortung haben wir. Wenn wir uns in irgendeinem Punkt von Gottes Willen entfernen, werden dir verwundbar für die Täuschung. Ich glaube, der Mann Gottes war müde, hatte Hunger und dachte sicherlich, dass eine Übernachtungsmöglichkeit keine schlechte Idee sei. Als dann die geeignete Person kam und ihm sagte: »Du darfst! Ich habe auch einen direkten Draht zu Gott und er hat mir das Okay gegeben«, da glaubte er, weil es scheinbar die richtige Person war.

Wem vertraust du? Der Feind wird dir eine Person deines Vertrauens schicken. Diese Vertrauensperson wird dir etwas anbieten, was du brauchst. Wenn du dann nicht fest im Wort Gottes gegründet bist, wirst du getäuscht werden. Heutzutage wird die ganze Welt getäuscht, aber sie kümmert sich nicht darum. Es ist unglaublich.

Das Malzeichen des Tieres

»Und es tut große Zeichen, sodass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen lässt vor den Menschen. Und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, durch die Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben sind, und es sagt denen, die auf der Erde wohnen, dass sie dem Tier, das die Wunde von dem Schwert hat und am Leben geblieben ist, ein Bild machen sollen. Und es wurde ihm gegeben, dem Bild des Tieres einen Geist zu verleihen, sodass das Bild des Tieres sogar redete und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten. Und es bewirkt, dass allen, den Kleinen und den Großen, den Reichen und den Armen, den Freien und den Knechten, ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn, und dass niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens« (Offenbarung 13,13-17)

Vor Kurzem rief mich eine Mutter an, die mich bat, ihrem Sohn zu gesundem Menschenverstand zurückzuverhelfen. »Er muss wieder in die Wirklichkeit zurückkehren. Er sitzt im Haus und arbeitet nicht.« Das ist eine berechtigte Sorge, denn wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen (2. Thessalonicher 3,10). »Er soll sich eine Arbeit, eine Anstellung suchen. Er hat Bewerbungsschreiben und Lebenslauf verfasst, aber er schreibt immer dazu, dass er sabbats nicht arbeitet. Ich habe ihm gesagt, wenn du das dazu schreibst, bekommst du nie eine Arbeit. Aber er hört nicht auf mich. Er will nicht verstehen, dass er in dieser Welt lebt.«

Ich dachte: Höre ich richtig? So weit sind wir als Volk Gottes schon gekommen. Weil wir in dieser Welt leben, haben wir wie diese Mutter unser Unterscheidungsvermögen verloren. Die Wirklichkeit dieser Welt ist eine Täuschung. Gemeinsam mit der Welt haben wir uns täuschen lassen und Wohlgefallen an der Täuschung gefunden.

Der neue Papst

Vor der Wahl des neuen Papstes hatten viele die Hoffnung auf eine Wende. Man hoffte, dass der neue Papst das Zölibat abschaffen, Abtreibung erlauben, die Ordination der Frau zur Priesterin und Bischöfin einführen und die Kirche modernisieren würde, um sie in dieser Welt relevant zu machen. Doch der neue Papst ist konservativ. In Argentinien war er bekannt dafür, dass er gegen die geforderten Schwulenrechte eintrat. Mit 76 Jahren wird er keine Kehrtwende machen. Und schon gar nicht als Jesuit. Die Welt erwartet eine Wende. Aber der Feind weiß: Um zu täuschen, muss er konsequent bleiben. Der Schein der Gottseligkeit ist ein Merkmal des Tieres und wird sich nicht ändern. Denn sonst würde dem Tier nichts bleiben. Es würde in sich selbst zusammenfallen.

Zum ersten Mal in der Geschichte ist ein Jesuit zum Papst gewählt worden. Wann wurde der Jesuitenorden gegründet und mit welchem Ziel? Der Jesuitenorden wurde im 16. Jahrhundert gegründet mit dem Hauptziel der Gegenreformation. Die Gegenreformation sollte das verlorene Gebiet zurückerobern, das die protestantische Reformation Rom entrissen hatte. In anderen Worten ging es darum, die Wunde zu heilen. Doch heute sind die Geschichtsbücher so weit geändert worden, dass man dort nur liest, einige würden den Jesuiten nachsagen, dass ihr Hauptziel die Gegenreformation sei.

Einige erinnern sich vielleicht noch an eine spanische Ausgabe des Großen Kampfes, die verändert worden war. Die sehr klaren Aussagen über die Geschichte und Zukunft des Papsttums waren darin nicht enthalten. Nachforschungen ergaben, dass die argentinische Regierung Druck auf unsere Gemeinde ausgeübt hatte und die Herausgabe der vollständigen Ausgabe nicht erlauben wollte. Daher hatte man die Passagen herausgenommen, um das Buch drucken zu können.

Der gegenwärtige Papst war zuvor Bischof in Argentinien und hat dort seine gesamte Ausbildung erhalten.

Die Welt bereitet sich darauf vor, ihre Bestimmung zu erfüllen. Ein sozialer Papst, ein Papst, der den Armen hilft, im Bus reist, der sich nicht auf einen Goldthron setzen will, sondern auf einen Holzstuhl, der nach seiner Wahl nicht aufs Podium stieg, sondern seine Rede davor hielt, um auf einer Ebene mit den Kardinälen zu bleiben und seine Demut zu bekunden. Ein Papst der an den sozialen Dienst glaubt zu einer Zeit, in der der soziale Gerechtigkeit wieder ›in‹ ist.

Soziale Gerechtigkeit entspricht unseren Wünschen. Ich bin arm, ich brauche Geld. Aber Gottes Gerechtigkeit im Kampf zwischen Gut und Böse drückt sich anders aus: »Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf.« (Jesaja 53,7) Gottes Gerechtigkeit ist ganz anders als die soziale Gerechtigkeit, an die der Papst glaubt, der demütig ist und sich auf einen Holzstuhl setzt, orthodox die traditionelle Ehe und das Zölibat verteidigt und Homosexualität als Sünde betrachtet. Sogar wir Adventisten folgen diesem Beispiel nach. Denn auch in unserer Gemeinde gibt es dieselben Spannungen. Frauenordination ist ein heißes Thema, während die römisch-katholische Kirche in ihren Glaubensgrundsätzen fest bleibt.

Und in Erfüllung der Prophetie bleibt die katholische Kirche inmitten einer auseinander brechenden Welt standhaft in ihrer Herrschaft, ihrem Schein der Frömmigkeit.

Gottes Gesetz mit Füßen getreten

Zum ersten Mal in der Geschichte verkündet der US-Präsident öffentlich, dass die Homo-Ehe nicht nur akzeptabel, sondern auch der Weg der Zukunft ist. Die Welt tritt Gottes Gesetz mit Füßen. Je mehr sie es mit Füßen tritt, desto größer werden die Konsequenzen sein. In den Vereinigten Staaten hört man mindestens einmal pro Woche oder alle 14 Tage, dass ein junger Mann drei andere umbringt, nicht etwa, weil er wütend war oder aufgrund anderer üblicher Motive, sondern einfach, weil er Lust dazu hatte. Die US-Regierung will daher den Waffenerwerb beschränken. Der Senat hat das entsprechende Gesetz zwar nicht verabschiedet, aber die Debatte geht weiter. Was ist das Problem der heutigen Jugend? Dass sie Zugang zu Waffen hat? Das ist nicht das Problem. Man hat vielmehr die Achtung vor Gottes Gesetz verloren.

Eine Generation für Jesus

Junge Adventisten sollten sich dadurch auszeichnen, dass sie die Geduld der Heiligen haben, Gottes Gebote halten und den Glauben Jesu bewahren (Offenbarung 14,12). Die Welt wartet auf diese Klasse junger Menschen. Diese Klasse junger Menschen hat einen unvergleichlichen gewaltigen Einfluss. Die Patienten im Hartland Sanatorium bringen immer wieder zum Ausdruck, dass sie am meisten von den Jugendlichen beeindruckt sind, die nicht nach ihren fünf Sinnen, ihren Wünschen und Leidenschaften leben, sondern nach dem Gesetz Gottes, aus Liebe zu ihm, nicht aus Gesetzlichkeit. Das ist ein Phänomen, ein Wunder! Die Welt kann es kaum glauben. Das ist das Zeugnis, das die Welt braucht. Was kann Gott durch so einen jungen Menschen alles tun! Wollen wir zu dieser Bewegung gehören?

Allen Francis Gardiner, Missionar auf Feuerland

Vor ein paar Jahren, 1794 kam Allen Gardiner zur Welt. Von Kind an hörte Alan gerne Abenteuer- und Seefahrergeschichten, Erzählungen aus fernen Ländern. Im Jahr 1808 mit nur 14 Jahren schrieb er sich in der Marineschule in England ein und begann seine Karriere in der Royal Navy des Britischen Empire. Er wurde Offizier. Doch Gott hatte größere Pläne mit ihm.

Auf einer Seefahrt nach China erschreckte ihn das Heidentum und der Götzendienst, den er in dieser Welt antraf. Er spürte den Ruf Gottes, diesen Menschen das befreiende Evangelium zu bringen.

Aberglaube und Heidentum ist eine bedrückende Last. Keinen Sieg über die Sünde zu haben, ist eine Last. Sich auf Menschen und äußerliche Riten zu verlassen, ist eine weitere Last. Schrecklich! Das Evangelium, das Gott uns schenkt, ist Freiheit. Wie schön, wenn man abends im Frieden der Gegenwart des Heiligen Geistes zu Bett gehen kann. Wie wunderbar, wenn wir jedem Bruder in die Augen schauen können mit der Reinheit, die wir zu Füßen unseres Herrn empfangen haben, der uns von unserer Sünde und allem Schmutz gereinigt hat.

Keine Anmaßung, keine Fassade, kein Make-up, keine Frisur kann verstecken, was wirklich in mir elendem Menschen vorgeht. »Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib?« (Römer 7,24) Allein Jesus Christus!

Allen Gardiner wollte dieses Evangelium den Chinesen bringen, nachdem er diese Wende erlebt hatte. Er wollte den Gefangenen die Freiheit verkündigen. Er studierte Gottes Wort und sein einziger Wunsch war, dass Gottes Name in allen Völkern verherrlicht würde.

Im Jahr 1826 brach er seine Karriere bei der Marine ab und weihte sein Leben der Evangeliumsverkündigung unter denen, die noch nie erreicht worden waren. Er reiste nach Afrika, nicht um Orden zu bekommen, weil er Tausende taufte, sondern um den Menschen Freiheit zu bringen. Er reiste nach Neuguinea und nach Südamerika.

Dann hörte er von Eingeborenen in einer sehr abgelegenen Gegend, die schwer zugänglich war. Als erfahrener Entdecker sprach er von der stürmischsten See und den tiefsten Temperaturen. Es handelte sich um Feuerland, die Südspitze Amerikas, wo ein heidnisches Volk, die Yagan-Indios lebten. Ich werde ihnen das Evangelium bringen, sagte er sich.

Im Sommer 1850 brach er mit sechs Personen nach Feuerland auf: einem Arzt, einem Bibellehrer und drei Seefahrern in kleinen Schiffen. Sie näherten sich der Küste der Picton-Insel und die Indios kamen ihnen entgegen, mit dem einzigen Interesse, sie auszurauben. Der Raubüberfall war so heftig, dass sie sich zurückziehen mussten. Doch dann näherten sie sich wieder der Küste, um den Auftrag zu erfüllen, den Gott ihnen gegeben hatten. Ihr Proviant war zum großen Teil geraubt worden, sie hatten nicht mehr viel zu essen, es wurde Winter, die Temperaturen sanken auf minus 20 Grad. Einer nach dem anderen wurde krank und starb vor Kälte oder Hunger. Alle kamen um. Sollte dies die Frucht ihrer Arbeit sein?

Anderthalb Jahre später kam das erste Schiff aus England, um zu sehen, was mit ihnen geschehen war. Sie fanden alle Leichen, die durch die Kälte konserviert worden waren, und die Tagebücher der Männer. Ich möchte euch ein paar Worte daraus vorlesen. Aus dem Tagebuch von Allen Gardiner, dem Kapitän:

»HERR, zu deinen Füßen demütige ich mich. Alles, was ich habe, gehört dir, alles, was deine Liebe von mir erwartet. Es zu verlieren, ist das Beste, denn alles gehört dir. Sorge für mich in dieser Stunde der Prüfung! Lass mich keine Gedanken der Klage hegen! Lass mich deine Kraft spüren, die mir Leben schenkt. Dann werde ich lernen, dich zu loben, während ich dein Kreuz trage.«

Beeindruckende Worte von Allen in schweren Umständen. Zwanzig Grad minus, kein Essen und von Indios umgeben, die ihnen feindlich gesinnt waren. Am 29. August 1851 war er schon 57 Jahre alt und er spürte, dass das Ende nahte. Da schrieb er an seine Frau und seine Kinder einen Abschiedsbrief, der folgende Worte enthielt.

»Wenn ich in diesem Moment einen Wunsch frei hätte, dann der, dass die Mission auf Feuerland mit noch größerem Eifer vorangetrieben würde. Doch der HERR wird alle Umstände lenken. Denn Zeit und Kenntnis gehören ihm. Unsere Herzen sind in seinen Händen.«

Am 6. Dezember 1851 schrieb er seine letzten Zeilen: »Dank Gottes Gnaden wird diese gesegnete Gruppe Gott in alle Ewigkeit lobsingen. Ich habe weder Hunger noch Durst, obwohl ich schon fünf Tage nichts mehr gegessen habe. Welch wunderbare Gnade erweist du mir Sünder.«

Diese Form der Stärke wird heute gebraucht, um der kommenden Krise zu begegnen. Wie bereiten wir uns darauf vor? Bereiten wir uns vor oder geben wir nach und lassen uns täuschen, weil wir der Ungerechtigkeit in unserem Herzen Raum geben?

Bitten wir Gott für unsere jungen Leute, geben wir uns ganz ihm hin! Nur durch Selbstaufgabe können wir zum Leben gelangen; nur wenn das Ich stirbt, kann es Wachstum geben; nur wenn wir unseren Willen Gott ausliefern, können wir den Sieg über die Sünde erleben. Möge Gott seinen Willen in unserem Leben ausführen! Möge sein Wille sich in uns als seinen Werkzeugen wunderbar entfalten! Es ist mein Wunsch, dass wir dem Himmel diese Gelegenheit bieten.

https://www.youtube.com/watch?v=RxUZGdo8Izk

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