Die Jesus-Scharia, der dritte Weg: Vollkommene Liebe treibt die Furcht aus

Die Jesus-Scharia, der dritte Weg: Vollkommene Liebe treibt die Furcht aus
Pixabay - 3112014

Gottes Geist wirkt gewaltig in der muslimischen Welt. Von Marty Phillips

Komm mit auf eine Reise hinter die Antipropaganda der Medien in den Nahen Osten und die muslimische Welt. Gott hat das Ruder mitten im offensichtlichen Aufruhr fest in der Hand. Eine Jüngerbewegung formiert sich und dringt in jeden Winkel der muslimischen Welt vor. Folgen wir Gottes Fußspuren! Denn er ist dabei, sein Königreich zu bauen.

Bestimmt werden Fragen aufkommen; darunter auch schwierige. Aber ich glaube, dass die Erfahrungen und das, was diese neuen Gläubigen lernen, uns zum Segen werden wollen. Vielleicht können wir sogar etwas von ihnen lernen.    

Wie ist es zu dieser Neuentwicklung gekommen? Tatsächlich treffen hier mehrere Faktoren aufeinander, die ich in einer Artikelserie erklären möchte. In diesem ersten Artikel werde ich zeigen, was in meinen Augen das Wesen dieser Bewegung ausmacht.

Die Jesus-Politik

Einer der faszinierendsten Elemente, die Muslime zu Jesus zieht, ist seine Lehre. Muslime, die sich für die Nachfolge entscheiden, sprechen von der »Jesus-Scharia«. Sie betrachten das Neue Testament mit neuen Augen und sind von der gewaltigen Verfassung überwältigt, die Jesus in seiner Bergpredigt verkündigte. Meistens beeindruckt sie besonders, wie er seine Jünger lehrt, dem Bösen zu begegnen, dem Widerstand, der Ungerechtigkeit, korrupten Regierungen, ethnischen Konflikten usw. Hier erkennen sie einen dritten Weg, der weder Widerstandslosigkeit noch Gewalt sucht. Er ist gewaltig, aber doch gewaltlos und schützt ihre Rechte und die Rechte der andern.

Ein Studium der frühen Jüngerbewegung zeigt, dass sie von einer völligen Wesens-Umwandlung der Gläubigen angetrieben wurde. Sie lernten ihren Feinden zu vergeben und für sie zu beten. Dadurch entstand eine radikal neue Art, dem Bösen und der Ungerechtigkeit die Stirn zu bieten, ohne zu kämpfen und ohne zu fliehen.

Die folgende Geschichte ist ein Beispiel dafür.

Keine Angst vor der Geheimpolizei

In einem Partnerministry von nPraxis kam es zu einem gravierenden Sicherheitsverstoß. Einer sehr einflussreichen Persönlichkeit des Landes, ein Leiter einer radikalen Gruppe, gelang es offensichtlich einen Maulwurf in die Bewegung einzuschleusen, von dem sie wichtige Informationen bekam.

Diese Person veröffentlichte daraufhin über einen Zeitraum von 18 Monaten zahlreiche Artikel in einer überregionalen Zeitung, die nach und nach eine ganze Menge Information über die Bewegung enthüllten. Die Artikel nannten die führenden Köpfe der Bewegung mit Namen, gaben ihren Wohnort an, erklärten die Strategie der Bewegung, ihr Netzwerk zur Verbreitung von Bibeln und sogar die innere Funktionsweise der Bewegung. Am Ende jedes Artikels rief er die Nation auf »die Vernichtung des Ungeziefers in Angriff zu nehmen, das unser Land schändet«.

Verfolgung war ohnehin an der Tagesordnung und Bibelbesitz völlig verboten. Die Gläubigen fasteten und beteten gemeinsam um Gottes Schutz. Sie studierten die Heilige Schrift, um zu erkennen, wie sie mit der Situation umgehen sollten. Mindestens zweierlei wurde ihnen bewusst:

Erstens durften sie sich nicht von Furcht leiten lassen. Denn die Bibel lehrt, dass »die vollkommene Liebe die Furcht austreibt« (1. Johannes 4,18). Gleichzeitig lehrt die Bibel aber auch »klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben« zu sein (Matthäus 10,16). Sie ließen sich daher nicht von Furcht leiten, ergriffen aber Sicherheitsmaßnahmen, weil sie in einer feindlichen Umgebung lebten. Daher teilten sie ihre Hausgemeinden auf kleinere Familieneinheiten auf, um unbemerkt zu bleiben.

Zweitens wollten sie keine Hexenjagd beginnen, um den Maulwurf ausfindig zu machen. Die Leiter forderten die Gläubigen vielmehr auf, ein Leben echter Gottesfurcht zu führen.

Vorladung ins Hauptquartier der Geheimpolizei

Der Leiter der Bewegung wurde schon bald ins Landeshauptquartier der Geheimpolizei bestellt. Jeder, selbst Regierungsbeamte, die dorthin gerufen werden, gehen mit Furcht und Zittern. Denn sie wissen, dass sie vielleicht nie wieder von dort zurückkehren werden. Die Behörde ist für ihre brutalen Taktiken bekannt und dafür berüchtigt, dass sie Personen ohne Verhandlung inhaftiert und extreme Maßnahmen ergreift, um Gehorsam zu erzwingen, Geständnisse zu erpressen und den Widerstand zu brechen.

Daher zerbrach man sich den Kopf, wie der Leiter sich in dieser lebensbedrohlichen Lage verhalten solle. Wäre es gut, wenn er ins Landesinnere abtauchen würde? Einer Vorladung der Geheimpolizei keine Folge zu leisten, wäre ein Spiel mit dem Feuer gewesen. Denn sie ist für ihre Menschenjagd bekannt. Schon oft hat sie ein enges Familienmitglied festgehalten, bis die gejagte Person sich selbst auslieferte.

Eine andere Alternative war, der Vorladung Folge zu leisten, sich sehr kooperativ zu verhalten und um Gnade zu flehen. Aufgrund seiner früheren Arbeit und Position hatte er mächtige Freunde in der Regierung und der internationalen Gemeinschaft. Er könnte ihre Hilfe und ihren Schutz ersuchen. Eine letzte Alternative wäre, seine Bewegung um ein bewaffnetes Schutzheer zu bitten.

Er fühlte sich aber beeindruckt, noch einmal die Heilige Schrift um Rat zu fragen und bat die Gläubigen, um seinen und ihren Schutz zu beten. Die Zukunft der Bewegung stand auf dem Spiel. Die richtige DNA, die richtige Wesensart, musste sich manifestieren.

Als er die Heilige Schrift studierte und betete, stand ihm erneut ganz deutlich vor Augen, dass es für den Gläubigen keine Furcht gibt. Er wurde sich ganz sicher, dass er als Jünger Jesu und als Repräsentant seines Volks weder fliehen noch Gewalt einsetzen durfte. Denn die Bibel sagt: »Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! spricht der HERR der Heerscharen.« (Sacharja 4,6) In dieser finsteren Stunde, entschied er: »Komme ich um, so komme ich um!« (Esther 4,16)

Vielleicht hatte Gott ihn »wegen einer Zeit wie dieser« als Zeuge vor die Behörden gerufen. Daher wollte er mit erhobenem Kopf gehen mit dem Auftrag, Gottes Reich ins Schreckenszentrum des Landes zu bringen.

Er entschied sich sogar, schon einen Tag früher das Landeshauptquartier aufzusuchen, und zwar in seiner besten Kleidung.

In der Höhle des Löwen

Bei seiner Ankunft entschuldigte er sich dafür, dass er einen Tag früher erscheine. Er müsse am nächsten Tag zu einem Termin in eine andere Stadt reisen. Darauf waren die Beamten nicht gefasst. Denn die meisten Leute kommen völlig verängstigt zu diesem Ort.

In dem Versuch, ihn einzuschüchtern, führten sie ihn durch zahlreiche Korridore, wo er Zeuge entsetzlicher Folterungen wurde.

Am Ende eines langen Flurs wurde er in ein Büro geführt. Ohne auf eine Aufforderung zu warten, setzte er sich, machte es sich bequem und bat um eine Tasse Tee. Der verblüffte Beamte bestellte Tee und die beiden Männer plauderten ein wenig.

Als der Tee ankam, fragte der Leiter unserer Bewegung, wie er ihnen dienen könne und versicherte ihnen, dass er gerne jede Frage beantworte. Auf diese Weise begannen wohl kaum die üblichen Verhöre.

Schnell erklärte er, dass er tatsächlich ein Jesusjünger sei. Außerdem wäre es ihm eine Ehre, wenn er ihnen sein Zeugnis geben dürfe.

Sie waren über seinen Mut so erstaunt, dass der Vernehmungsoffizier sagte: »Wir wissen schon alles über Ihr Leben. Wir beobachten Sie seit Jahren.« Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu: »Wir würden Sie nur um einen kleinen Gefallen bitten. Einige aus ihrer Gruppe hier in der Hauptstadt singen ziemlich laut. Nachbarn haben sich beschwert. Sicher übertreiben sie. Aber wenn Sie veranlassen könnten, dass etwas leiser gesungen wird, wäre das eine gute Lösung. Jetzt können Sie gehen!«

Unser Mann schüttelte die Hände und dankte ihnen für ihre Zeit und dafür, dass sie ihn und die Bewegung schützten. Er überreichte ihnen seine Karte, und dankte ihnen im Voraus, dass sie ihn auf dem Laufenden halten würden, falls andere Probleme auftauchen sollten.

Jubel und Dank

An diesem Tag gab es großen Jubel bei ihm daheim und im ganzen Land. Alle hatten etwas daraus gelernt. Wenn ein Jesusjünger seine wahre Identität begriffen hat und dem Bösen mit völligem Frieden entgegentritt, kann Gott Wunder wirken.

Doch bald erschien ein weiterer Artikel. Er war unfreundlicher als alle anderen. Außerdem offenbarte er das Ausmaß der Bewegung und sprach sich am heftigsten gegen die Gläubigen aus.

Mit gewaltigen Worten rief er die Nation auf, die Bewegung unverzüglich zu zerschlagen, sonst wäre es für immer zu spät, so viel Boden habe sie schon gewonnen.

Er schloss mit einem Aufruf an das Staatsoberhaupt, alle verfügbaren Mittel zu nutzen, auch die gefürchtete Geheimpolizei, um sie aufzuspüren und auszurotten. Würde der Staatschef nicht sofort etwas unternehmen, müsse man ihn als Feigling betrachten, der nicht in der Lage ist, eine muslimische Nation wie die ihre zu regieren.

Plötzlich tat der Führer dieser Nation, der als Hardliner bekannt ist, der in keiner Weise vor Blutvergießen zurückschreckt, das Unfassbare. Noch bevor die Gläubigen sich zum Gebet organisieren konnten, schloss er die Zeitung, die die Artikel veröffentlicht hatte. Er warnte alle Pressekanäle, dass es gegen die Prinzipien des Landes ist, Hetzartikel zu veröffentlichen. Außerdem sagte er, dass es gegen die Verfassung sei und dass das Gesetz jeden bestrafen werde, der sich in Zukunft wage, so etwas zu tun.

Dann gab er eine Presseerklärung: »Wir sind alle Bürger dieses Landes, ganz gleich welche heiligen Bücher wir lesen.« Dieselbe Geheimpolizei, die den Leiter der Bewegung vorgeladen hatte, informierte ihn später, dass sie dem Autor der Artikel Freiheitsentzug angedroht habe, sollte er weiterhin Hetzartikel veröffentlichen. Seitdem erleben wir Gottes mächtige und schützende Hand über der Arbeit.

Was ist geschehen? Was gab den Ausschlag für die überraschende Wende?

Wie stehst du zu der Devise als Jesu Jünger weder zu kämpfen, noch zu fliehen?

Mit freundlicher Genehmigung aus: nPraxis International Newsletter, Dezember 2016

www.nPraxisInternational.org

nPraxis International unterstützt 50.000 Gruppen und Hausgemeinden, in 28 Ländern. 300 Mitarbeiter bilden Tausende von Hausgemeindeleitern aus. Die Bewegungen sind bereits zu einem Drittel finanziell unabhängig. Eine dieser Bewegungen besteht aus 15 Millionen Menschen! Um neue Anfragen zu bewältigen, werden 300 neue Mitarbeiter benötigt. Die Gruppen befinden sich größtenteils im 10/40-Fenster. Dazu gehören mehrere muslimische Gruppen, die den Sabbat halten. In den letzten Jahren wurden allein in einem Land durch nPraxis 52.000 Bibeln verbreitet. Weitere 100.000 sollen eingekauft werden.


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