Der Henochfaktor (Teil 1): Vorbereitung auf die Entrückung

Der Henochfaktor (Teil 1): Vorbereitung auf die Entrückung
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Welche Rolle spielen Gebets-, Familien- und Landleben in der Charakterentwicklung? Von G. Edward Reid

Soweit wir wissen, verließen nur zwei Personen, die hier zur Welt kamen, diesen Planeten lebendig. Sie wurden verwandelt, ohne den Tod zu schmecken. Es sind die beiden alttestamentlichen Glaubenshelden Henoch und Elia.

Die Bibel berichtet: »Und Henoch wandelte mit Gott, und er war nicht mehr, denn Gott hatte ihn hinweggenommen.« »Durch den Glauben wurde Henoch entrückt, sodass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung wurde ihm das Zeugnis gegeben, dass er Gott wohlgefallen hatte.« (1. Mose 5,24; Hebräer 11,5) Über Elia liegt uns sogar ein Augenzeugenbericht vor: »Und es geschah, während sie noch miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Und Elia fuhr im Sturmwind auf zum Himmel. Elisa aber sah ihn und rief: Mein Vater! Mein Vater! Der Wagen Israels und seine Reiter! Und als er ihn nicht mehr sah, nahm er seine Kleider und zerriss sie in zwei Stücke.« (2. Könige 2,11.12) Henoch und Elia sind die Erstlingsfrüchte – der Beweis dafür, dass es eine Entrückung gibt.

Henoch schaute die kommenden Zeitalter, sah die Wiederkunft Jesu und prophezeite sie, wie in Judas 14 berichtet wird. Zu dieser Zeit am Weltende wird eine große Schar lebendig von der Erde zum Himmel entrückt werden. Die Entrückung der beiden alttestamentlichen Persönlichkeiten wird im Neuen Testament bestätigt: Henochs Entrückung wird von Paulus im Glaubenskapitel Hebräer 11 erwähnt, und Elias Entrückung wird durch sein Erscheinen bei der Verklärung bestätigt, die in Matthäus 17,3 und Markus 9,4 berichtet wird. Dort erklären die Jünger, dass sie Mose, Elia und Jesus im Gespräch gesehen haben.

Heute findet sich die Vorstellung, die Erde lebendig verlassen, also entrückt werden zu können, bei vielen Menschen selbst in der Gemeinde der Übrigen nur noch als Lippenbekenntnis. Sie glauben nicht wirklich, dass es möglich ist, dieses Ereignis zu erleben. Viele fänden es zwar aufregend, aber dennoch zu schön, um wahr zu sein.

Diese Stimmung erinnert mich an viele Familien, denen ich begegne, wenn ich mein Seminar Biblische Prinzipien im Umgang mit Geld halte. Viele Familien sind so hoch verschuldet mit Studien- und Kreditkartenschulden, Eigenheimhypotheken, Geschäftsschulden, Steuernachzahlungen und ähnlichem, dass sie die Hoffnung auf Schuldenfreiheit aufgegeben haben. Ich bin jedoch froh berichten zu dürfen, dass viele dieser Familien tatsächlich schuldenfrei werden, und zwar durch eine einfache Methode: Sie entscheiden sich dafür und ergreifen dann die notwendigen Maßnahmen. Natürlich gehört dazu das Gebet um Gottes verheißene Weisheit und seinen Segen.

Viele Erdbewohner werden feststellen, dass das Ende naht, wenn sie die Endzeitprophezeiungen der Bibel studieren und mit den aktuellen Ereignissen vergleichen. Dann werden sie die Entscheidung treffen, koste es, was es wolle, auf dieses große Ereignis vorbereitet zu sein. Sie wollen von der Erde in den Himmel entrückt werden. Die Bibel beschreibt die Schritte der Heiligung und Erneuerung, die für eine Entrückung Voraussetzung sind.

Von Henoch lernen

Fast tausend Jahre lebte Adam auf dieser Erde und musste die ganze Zeit die schrecklichen Folgen der Sünde mitansehen. Er versuchte die Flut des Bösen, so gut er konnte, einzudämmen und seine Nachkommen in den Wegen des HERRN zu unterweisen. Doch nur wenige folgten seinem Rat. Adam war vom Schöpfer über die Schöpfungsgeschichte informiert worden. Er verfolgte die Weltereignisse neun Jahrhunderte lang. In den Zeiten vor der Sintflut lebten bis zu sieben Generationen gleichzeitig auf der Erde. Daher konnten sich alle bei Adam, dem ersten Menschen, über Gottes Güte und Liebe und seinen Erlösungsplan Auskunft holen. Henoch war einer der wenigen, die Adams Rat befolgten.

»Von Henoch wird berichtet, dass er 65 Jahre alt war, als er einen Sohn bekam. Danach wandelte er dreihundert Jahre mit Gott. In seinen jungen Jahren hatte Henoch Gott geliebt, gefürchtet und seine Gebote gehalten. Er stammte aus der heiligen Linie, den Hütern des wahren Glaubens, den Vorfahren des verheißenen Samens. Aus dem Munde Adams hatte er den traurigen Bericht vom Sündenfall vernommen und den erfreulichen Bericht von Gottes Gnade und seiner Verheißung. Er vertraute darauf, dass der Erlöser kommen würde. Doch nach der Geburt seines Sohnes gelangte Henoch zu einer höheren Erfahrung; er wurde in ein engeres Verhältnis zu Gott gezogen. Er erkannte seine eigene Dankesschuld und Verantwortung als Gottessohn. Als er die Kindesliebe zum Vater sah, das schlichte Vertrauen auf seinen Schutz; als er die tiefe, sehnsüchtige Liebe seines eigenen Herzens für diesen erstgeborenen Sohn verspürte, da begriff er etwas von der wunderbaren Liebe Gottes, der den Menschen seinen Sohn schenkte, und von dem Vertrauen, mit dem Gottes Kinder in ihrem himmlischen Vater ruhen dürfen …
Henochs Weg mit Gott bestand nicht in einer Trance oder Vision, sondern in all den Alltagspflichten. Er wurde kein Eremit, der sich völlig von der Welt zurückzog; denn er hatte in der Welt einen göttlichen Auftrag. In der Familie und im Umgang mit den Menschen, als Ehemann und Vater, als Freund, als Bürger war er der zuverlässige, unerschütterliche Diener des HERRN.« (Patriarchs and Prophets, 84.85; vgl. Patriarchen und Propheten, 62,63)

Menschlich gesehen ist es wohl ganz natürlich, wenn der Gedanke an die kurz bevorstehende Wiederkunft aufschreckt und mobil macht. Henochs Glaube und seine Liebe zu Gott hingegen waren über Jahrhunderte gewachsen!

Was machte aus Henoch einen Kandidaten für die Entrückung? Die Bibel gibt die Antwort darauf: »Durch den Glauben wurde Henoch entrückt, sodass er den Tod nicht sah, und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung wurde ihm das Zeugnis gegeben, dass er Gott wohlgefallen hatte.« (Hebräer 11,5) Er wurde also entrückt, weil er Gott gefiel. Was heißt das: Gott gefallen? Der nächste Vers gibt darüber Aufschluss: »Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist, und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen.« (Hebräer 11,6) Wahrer Glaube an Gott – rettender Glaube – glaubt nicht nur an Gott, sondern auch, dass Gott in der Lage ist zu tun, was er verheißt. Henoch hatte diesen Glauben an Gott.

Aber wie hatte Henoch zu diesem Glauben gefunden, der nicht nur an Gott glaubt, sondern auch daran, dass er tun kann, was er verheißt? Die folgenden Aussagen geben uns ganz deutlich Antwort darauf: »Henoch wandelte dreihundert Jahre vor seiner Entrückung mit Gott. In der Welt damals war es nicht leichter als heute einen völlig christlichen Charakter zu bilden. Wie wandelte Henoch mit Gott? Er gewöhnte seinen Verstand und sein Herz daran, sich ständig Gottes Gegenwart bewusst zu sein. Wenn er Probleme hatte, stiegen seine Gebete zu Gott um Bewahrung auf. Er weigerte sich irgendetwas zu tun, was Gott wehtun könnte. Ständig behielt er den HERRN vor Augen. Er betete immer: ›Zeige mir deinen Weg, dass ich nicht sündige! Was kann ich tun, um dir eine Freude zu machen und dich zu ehren, mein Gott?‹ Auf diese Weise richtete er seinen Kurs ständig neu nach Gottes Geboten aus und vertraute völlig darauf, dass sein himmlischer Vater ihm helfen würde. Er zeigte keinerlei Eigenwillen; sondern ging ganz im Willen seines Vaters auf.« (Sermons and Talks 1, 32)

Eine spätere, noch prägnantere Aussage verweist uns auf Henochs Andachtsleben. »Wir dürfen heute im Licht des Himmels stehen. Auf diese Weise wandelte Henoch mit Gott. Es war für Henoch damals nicht leichter, ein gerechtes Leben zu führen. Die Welt war damals kein geeigneterer Ort, um in Gnade und Heiligkeit zu wachsen als heute. Doch Henoch widmete dem Gebet und der Gemeinschaft mit Gott Zeit. So konnte er dem Verderben entfliehen, das durch die Begierde in der Welt herrscht (1. Petrus 1,4). Seine Hingabe an Gott bereitete Henoch auf die Entrückung vor.« (Review and Herald, 15. April 1909)

Als letzte Aussage zu dieser Frage füge ich noch ein Zitat aus der Zusammenfassung der Henochgeschichte in Patriarchen und Propheten an. Die Einsichten und Auswirkungen sind überwältigend.

»Durch die Entrückung Henochs wollte der HERR eine wichtige Lehre vermitteln. Die Menschen drohten völlig zu verzweifeln wegen der schrecklichen Folgen von Adams Sünde. Viele wollten schon ausrufen: ›Was nützt es, den HERRN zu fürchten und seine Gebote zu befolgen, wenn ein schwerer Fluch auf der Menschheit liegt und wir ohnehin alle sterben?‹ Doch die Unterweisung, die Gott Adam gab, die Seth wiederholte und die Henoch verkörperte, vertrieb den Trübsinn und die Finsternis. So konnte der Mensch wieder hoffen, dass, wie durch Adam der Tod gekommen war, so durch den verheißenen Erlöser Leben und Unsterblichkeit kommen würde. Satan wollte den Menschen einreden, dass es für die Gerechten keinen Lohn und für die Bösen keine Strafe geben würde und die Menschen Gottes Gebote gar nicht halten könnten. Doch am Beispiel Henochs erklärte Gott, ›dass er die belohnen wird, welche ihn suchen‹ (Hebräer 11,6). Er zeigte, was er für die tun wird, die seine Gebote halten. Die Menschen erlebten, dass man Gottes Gesetz halten kann; dass man durch Gottes Gnade inmitten von Sünde und Verdorbenheit imstande ist, der Versuchung zu widerstehen und rein und heilig zu werden. Sie sahen in seinem Beispiel, wie gesegnet solch ein Leben ist. Seine Entrückung bewies, dass er Recht hatte mit seiner Prophezeiung vom Jenseits: Die Gehorsamen werden mit Freude und unsterblichem Leben belohnt, die Übertreter aber mit Verdammung, Leid und Tod.« (Patriarchs and Prophets, 88; vgl. Patriarchen und Propheten, 88) …

Unser Studium der Vorbereitung auf die Entrückung weckt viele praktische Fragen. Wie lässt sich das alles heute auf unser Leben in einer korrupten und hektischen Welt anwenden? Hier der nächste Abschnitt, in dem Ellen White zeigt, was wir aus Henochs Erfahrung lernen können, wenn wir Jesus lebendig begegnen wollen.

»Mitten in einer Welt, die durch ihre Sünde dem Untergang geweiht war, führte Henoch ein Leben so enger Gemeinschaft mit Gott, dass der Tod keine Macht über ihn ausüben durfte. Der gottgefällige Charakter dieses Propheten repräsentiert den heiligen Zustand, den alle erreichen müssen, die ›erlöst‹ werden von der Erde (Offenbarung 14,3 NL), wenn Jesus wiederkommt. Dann wird die Sünde wie vor der Sintflut herrschen. Die Menschen werden den Eingebungen ihrer verdorbenen Herzen und den Lehren einer trügerischen Philosophie folgen und gegen die Autorität des Himmels rebellieren. Doch wie Henoch werden Gottes Kinder nach einem reinen Herzen streben und seinen Willen tun, bis sie Jesu Bild widerspiegeln. Wie Henoch werden sie der Welt die Wiederkunft Jesu ankündigen und die Gerichte, die auf die Übertretung folgen werden. Ihre heiligen Worte und ihr heiliges Leben werden eine Anklage für die Sünden der Gottlosen sein. Wie Henoch vor der Vernichtung der Welt durch Wasser in den Himmel entrückt wurde, so werden die lebenden Gerechten von der Erde entrückt werden, bevor sie mit Feuer vernichtet wird. Der Apostel sagt: ›Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune;‹ ›denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen‹, ›die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.‹ ›Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach aber werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet nun einander mit diesen Worten!‹ (1. Korinther 15,51.52; 1. Thessalonicher 4,16-18)« (Patriarchs and Prophets, 88; vgl. Patriarchen und Propheten, 89)

Hier ist die Lehre aus Henochs Leben in zwei Absätzen dargestellt. Folgende Punkte können wir festhalten:
• Satan ist ein großer Betrüger.
• Er möchte, dass wir verloren gehen.
• Er behauptet, dass es weder Lohn noch Strafe gibt und dass keiner Gottes Gesetz halten kann.
• Henochs Leben beweist, dass es einen Lohn gibt und dass der Mensch auch in einer sündigen Welt Gottes Gesetz halten kann, weil Gott ihm die Kraft dazu schenkt.
• Nur wer sich vorbereitet, wird entrückt werden.
• Dies kann durch Gebet und Gemeinschaft mit Gott in seinem Wort geschehen.
• Wir haben eine Aufgabe in dieser Welt.
• Die kommenden Gerichte und die Wiederkunft sind der Welt anzukündigen.
• Bevor diese Welt durch Feuer vernichtet wird, werden wir sie verlassen!

Henoch war »der Mann«; der Mann, der an Gott glaubte, ihm vertraute, gehorchte und mit ihm wandelte, weil er ein tägliches Andachtsleben führte. Er war der Mann, der nicht mehr gefunden wurde, weil Gott ihn entrückt hatte.

Umziehen, warum?

Eine zusätzliche und sehr interessante Einsicht über die Vorbereitung auf die Entrückung wird in der letzten Phase von Elias Dienst deutlich. Er zog viel umher. Anscheinend wollte Gott nicht, dass er sich niederließ und auf dieser Welt heimisch wurde. Jedes Mal, wenn Elia weiterzog, forderte er Elisa auf zurückzubleiben. Doch Elisa war gesagt worden, dass er die doppelte Portion von Elias Geist erhalten würde, wenn er seine Entrückung miterleben würde. Wenn Elia beim Weiterziehen jedes Mal Elisa die Gelegenheit gab umzukehren oder zurückzubleiben, ging dieser darauf nicht ein. »Als die Zeit verging und Elia auf die Entrückung vorbereitet wurde, wurde auch Elisa als sein Nachfolger ausgerüstet. Sein Glaube und seine Entschlossenheit wurden erneut geprüft. Während er Elia bei seinen Prophetendiensten begleitete, war er sich bewusst, dass die Veränderung bald eintreten würde. Wiederholt wurde er von dem Mann Gottes zum Umkehren aufgefordert. ›Bleib doch hier!‹, sagte Elia, ›denn der HERR hat mich gen Beth-El gesandt.‹ … [Doch] sooft er zur Umkehr aufgefordert wurde, antwortete er: ›So wahr der HERR lebt und deine Seele, ich verlasse dich nicht.‹ (2. Könige 2,2)« (Education, 59; vgl. Erziehung, 52)

Warum zog Elia so viel umher, bevor er entrückt wurde? Machte er Abschiedsbesuche? Scheinbar wusste nur Elisa von seiner bevorstehenden Entrückung. Hier eine interessante Einsicht: »Ein eintöniges Leben ist geistigem Wachstum nicht besonders förderlich. Einige finden nur zum Höhepunkt ihres geistigen Schaffens, wenn eine Veränderung des Ist-Zustands eintritt. Weiß Gott in seiner Vorsehung, dass Veränderungen wesentlich sind für erfolgreiche Charakterbildung, so unterbricht er den ruhigen Lebenslauf. Er sieht, dass es einem seiner Diener nottut, enger mit ihm verbunden zu sein, und trennt ihn darum von seinen Freunden und Bekannten. Als er Elia auf seine Entrückung vorbereitete, ließ er ihn von Ort zu Ort ziehen, damit der Prophet es sich nirgends so gemütlich machte, dass sein geistliches Wachstum gebremst worden wäre. Auch beabsichtigte Gott, dass Elias Einfluss eine Kraft sein sollte, die vielen Menschen helfen würde, tiefere, nützlichere Erfahrung zu gewinnen.« (Gospel Workers, 269.270; vgl. Diener des Evangeliums, 240)

Haben wir es uns hier unten gemütlich gemacht? Sind wir Teil des großen »adventistischen Gettos« geworden – wohnen wir in der Nähe der adventistischen Buchhandlung und des Naturkostladens? Vielleicht möchte Gott, dass wir umziehen, damit wir merken, wie viel Zeug sich angesammelt hat – Zeug, das wir gar nicht brauchen; damit wir den Ort finden, an den Gott uns mit einem ganz bestimmten Auftrag stellen will (Christ’s Object Lessons, 327; vgl. Bilder vom Reiche Gottes, 266; Gleichnisse aus der Natur/Christi Gleichnisse, 231). Elia war auch ein Mann des Gebets und der Hingabe an Gott. Seine Erfahrung auf dem Berg Karmel war ein Höhepunkt in der Geschichte Israels. Jakobus erwähnt sein machtvolles Gebet. »Elia war ein Mensch von gleicher Art wie wir, und er betete inständig, dass es nicht regnen solle, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht im Land; und er betete wiederum; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Frucht.« (Jakobus 5,17.18)

Elia vertraute Gott genauso wie Henoch. Er hatte einen Charakter wie Jesus erlangt, indem er sich dem Willen Gottes unterstellte. Seine Umzugserfahrungen am Ende seines Erdenlebens stellen einen besonderen Aspekt in seinem Leben dar, der auch uns heute gut tun würde.

Kinder auf die Entrückung vorbereiten

Es wird uns empfohlen, auf dem Land zu leben. Wer diese Empfehlung näher betrachtet, wird schnell feststellen, dass es nicht darum geht, sich zu »verstecken«. Es geht vielmehr vor allem um das Wohl der Familien. So können wir unsere Kinder abseits von Lärm, Schmutz, Gewalt und dem schlechten Einfluss der Stadt erziehen. Wir können reine Luft atmen, naturverbunden leben und unsere Kinder »in der Erziehung und Weisung des HERRN« aufwachsen lassen (Epheser 6,4).

»Setzt die Kinder nicht länger den Versuchungen der Städte aus, die reif für die Zerstörung sind. Der HERR hat uns gewarnt und rät uns, die Städte zu verlassen. Daher sollten wir dort auch nichts mehr investieren. Liebe Väter und Mütter, wie wichtig ist euch das Heil eurer Kinder? Bereitet ihr eure Familien auf die Entrückung in die himmlischen Vorhöfe vor? Bereitet ihr sie vor, Glieder der königlichen Familie zu werden? ›Denn was wird es einem Menschen helfen, wenn er die ganze Welt gewinnt und seine Seele verliert?‹ (Markus 8,36) Können denn Komfort und Bequemlichkeit der Städte den Verlust des Seelenheils unserer Kinder aufwiegen?« (Selected Messages 2, 355; vgl. Für die Gemeinde geschrieben 2, 363.364) Jesu Anspielung auf die Gefahren des Stadtlebens finden wir in Lukas 17. Als er über die notwendigen Vorbereitungen auf die Wiederkunft spricht, gab er mit nur vier Worten eine tiefgründige Warnung: ›Denkt an Lots Frau!‹ (Lukas 17,32) Indem er das zerklüftete Hochland seinem Onkel Abraham überließ, entschied sich Lot, sein Zelt bis nach Sodom hin aufzuschlagen (1. Mose 13,12). Ein großer Fehler. Durch das Leben in Sodom gewann seine Familie das weltliche Leben lieb. Die Folge war, dass er seine Frau und die meisten seiner Kinder verlor. Die beiden Töchter, die entkamen, wurden zu Müttern von zwei götzendienerischen Völkern.

»Wie schrecklich waren die Folgen, die dieser unkluge Schritt nach sich zog! … Als Lot sich für Sodom entschied, hatte er die feste Absicht, sich von Ungerechtigkeit fernzuhalten und seine Familie mutig zu führen. Aber er versagte auf ganzer Linie. Die verderblichen Einflüsse seiner Umgebung blieben eben nicht ohne Wirkung auf seinen Glauben. Durch die Verbindung seiner Kinder mit den Einwohnern Sodoms lagen auch seine Interessen weitgehend im Rahmen der vorherrschenden Kultur. Die Folgen kennen wir.
Viele begehen immer noch ähnliche Fehler! Bei der Wahl ihrer Wohnlage achten sie mehr auf vergängliche Vorteile als auf die moralischen und gesellschaftlichen Einflüsse, denen sie mit ihren Familien ausgesetzt sein könnten. Eine schöne und fruchtbare Gegend oder eine reiche Stadt mag ihnen durchaus mehr Aussicht auf größeren Wohlstand bieten. Aber gerade dort sind ihre Kinder von Versuchungen umgeben, und nur zu oft knüpfen sie Kontakte, die das geistliche Wachstum und ihre Charakterbildung ungünstig beeinflussen. Freizügigkeit, Unglauben und religiöse Gleichgültigkeit wirken dem Einfluss gläubiger Eltern fortwährend entgegen. Die Kinder haben häufig schlechte Vorbilder vor Augen: Menschen, die gegen Gottes Autorität und die der Eltern rebellieren. Viele knüpfen auch enge Beziehungen zu Ungläubigen und verbinden sich so mit Gottes Feinden.
Gott möchte, dass wir bei der Auswahl einer Wohnung vor allem die sittlichen und religiösen Einflüsse der Umgebung bedenken … Wenn wir uns aus freien Stücken in eine Atmosphäre der Weltlichkeit und des Unglaubens begeben, verletzen wir Gott und vertreiben die Engel aus unserem Haus.
Wer seinen Kindern auf Kosten ewigen Gewinns Reichtum und Ansehen sichern will, wird erleben, dass diese vermeintlichen Vorteile letztlich furchtbaren Verlust bedeuten. Wie Lot sehen viele ihre Kinder zugrunde gehen. Auch ihr eigenes Seelenheil ist in größter Gefahr. Ihr Lebenswerk ist verloren, ihr Leben ein beklagenswerter Fehlschlag. Wären sie mit echter Weisheit an die Sache herangegangen, hätten ihre Kinder zwar vielleicht nicht so viel weltlichen Wohlstand gehabt, aber sie hätten sich einen Anspruch auf das unvergängliche Erbe gesichert.« (Patriarchs and Prophets, 168-169; vgl. Patriarchen und Propheten, 145-146)

Vernachlässigen wir unsere Kinder nicht! Sie sind unsere erste Pflicht.

Fortsetzung: Paradieskost im richtigen Maß

Aus: G. Edward Reid, Are You Ready or Not, Here He Comes, Fulton, Maryland, USA: Omega Productions (1997), Seite 225-233. Alle Hervorhebungen vom Autor. Übersetzung mit freundlicher Genehmigung. Edward Reid war Leiter der Abteilung für Haushalterschaft in der Nordamerika-Division der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten.

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