Wie wär’s mit einem Umzug in die Südsteiermark? Von Heidi Kohl
»Geht ein zu seinen Toren mit Danken und zu seinen Vorhöfen mit Loben.« »Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, der Fels meiner Stärke, meine Zuversicht ist bei Gott.« (Psalm 62,8)
Wie kann man in Krisenzeiten fest bleiben? Wie kann man in solchen Situationen danken und Gott loben? Ja, das ist gar nicht so einfach, eine so feste Beziehung mit dem HERRN zu haben, dass diese Verbindung uns stark und zuversichtlich macht, trotz Schwierigkeiten.
Gebet und Wassertherapie: Waffen gegen die Angst
Heute möchte ich euch berichten, wie es mir so geht in Coronazeiten und wie ich Gott erlebe. Am Anfang der Krise und den strengen verändernden Maßnahmen der Regierung, ließ auch ich mich schrecken. Vor allem, als ich Hals- und Kopfweh bekam, geriet ich in Angst. Aber ich betete und handelte: nahm ein heißes Vollbad, schluckte Holzkohle und fastete. Am nächsten Tag war alles vorbei.
Dann erlebte ich Gottes Fürsorge in besonderer Weise. Da ich (auch wenn man es äußerlich nicht sieht) an einigen Gesundheitsproblemen leide, benötige ich viel Zeit für Anwendungen. So kann ich meine normalen Arbeiten ohne Weiteres verrichten. Ich brauche aber jeden Tag Zeit für mein Bewegungsprogramm, Gymnastik, Stromtherapie und Beinmassage und gestalte meine Ernährung sehr überlegt. Auch darf die Zeit mit Gott nicht zu kurz kommen, die Arbeit mit den Nachbarn und die Gesundheitsarbeit. Das ist jeden Tag eine Herausforderung, eigentlich eine Vollzeitbeschäftigung.
Ruhe und Kraft in Krisenzeiten
Als dann noch die Ausbildung zum Gesundheitsmissionar dazukam mit Unterricht, Versorgung der Teilnehmer, und die vielen Gespräche die man dabei führte, geriet das Zeitmanagement ins Wanken. Aber auch hier half Gott auf wunderbare Weise. Denn er hat ja versprochen, in den Schwachen mächtig zu sein. So bekam ich immer wieder Kraft vom HERRN und Zeit für Rückzugsmöglichkeiten und zum Nachdenken und Beten – auch wenn es mitten in der Nacht war. Priorität hatte, in Gott zu ruhen und alles gut gedanklich aufzuarbeiten, und dass man mit Gott und den Mitmenschen im Reinen ist. Der Glaube ist wirklich eine Kraft, das möchte ich besonders betonen, gerade in Krisenzeiten.
Gott ließ mich nicht allein
So hat Gott vorgesorgt, dass ich in der Coronakrise, als die strengen Ausgangsregeln eingeführt wurden, nicht allein war. Manchmal denke ich mir, wie hätte ich das ausgehalten, wochenlang ohne Kommunikation mit einem Menschen zu sein? Ich wurde sogar von Nachbarn angerufen, die sich erkundigten, wie ich mit dem Alleinsein jetzt fertig werde. So konnte ich ihnen Zeugnis geben, wie Gott für mich sorgte. Er führte nämlich einen Christen, der aus evangelikalen Kreisen kam und den Sabbat erkannt hatte, durch die Ausbildung zum Gesundheitsmissionar zu mir. Da er keine Verpflichtungen hatte, ist er bei mir geblieben, um mir im Garten zu helfen und weiter Gottes Gesundheitsplan und das prophetische Wort zu studieren.
Eigentlich hätte mein Bruder zu mir kommen und mir bei der Gartenarbeit helfen sollen, aber er musste mir mit traurigem Herzen mitteilen, dass er leider nicht mehr aus Wien hinausgekommen ist – wegen Corona. Er nützt nun die Zeit in Wien für Hilfsdienste, unter anderem an meinem ältesten Bruder, der sehr krank ist. Das hat mir wiederum gezeigt, wie wunderbar Gott für uns Menschen sorgt, wenn wir ihm vertrauen und uns ihm zur Verfügung stellen.
Hinausgehen zu den Menschen
Natürlich gibt es viele Menschen, die sehr schwere Zeiten durchmachten durch Besuchsverbote, durch Kurzarbeit, Kündigung oder durch Gesundheitsprobleme. Was mir noch aufgefallen ist, dass viele Menschen sich psychisch veränderten, vor allem Personen mit psychischen Vorerkrankungen. Diese Personengruppe hat massive Verschlechterung erfahren vor allem durch das Schüren der Angst vor Corona. Solche Menschen trieb es noch mehr in die Isolation, sodass sich die Angstphobien verstärkten.
Ja, in solchen Zeiten wie diesen bewährt sich der Glaube als außergewöhnliche Kraftquelle, denn Gott sorgt. Aber wir dürfen auch lernen, ihm weiterhin zu vertrauen und durchzuhalten. So haben wir begonnen in ganz St. Peter Glowtraktate und Nimm-Jesus-Karten zu verteilen und an die Nachbarn Blätter zur Immunsystemstärkung in die Postkästen zu werfen. Ein solches Blatt schickte ich auch an die Ortsgemeinde. Prompt antwortete mir die Frau Bürgermeister und fragte mich, ob sie den Inhalt in die Ortszeitung geben dürfe. So kam gerade zu Ostern der Artikel über das Immunsystem in die Zeitung, in dem auch über Gottvertrauen und die Liebe Gottes die Rede war.
Noch mehr Kraft für das, was kommt
Wir wollen nüchtern sein und wachsam, denn der Tag ist nahe, Jesu Kommen steht vor der Tür. Die letzte Zeit hier auf Erden wird einen Glauben erfordern, der schlimmsten Druck, Verfolgung, Entbehrung und Leid aushält. Das jetzt mit der Coronageschichte ist erst der Anfang. Möge der HERR uns Kraft schenken, alles durchzustehen. Lassen wir uns jetzt zurüsten!
»Das Evangelium von Christus ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben … denn darin wird offenbart, die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben, wie denn geschrieben steht: der Gerechte wird aus Glauben leben.« (Römer 1,16-17)
Für andere da sein
Im Jänner haben wir in unserer Gemeinde mit einer Missionsschulung begonnen, um von Haus zu Haus zu den Menschen zu gehen. Durch Corona wurde die Ausbildung kurz unterbrochen, doch haben wir per Zoom, als Videokonferenz, die Schulungen fortgesetzt. So konnten wir kurz nach der Zurücknahme des Ausgehverbots die Arbeit von Tür zu Tür fortsetzen und machten die schönsten Erfahrungen, wie Gott Menschenherzen vorbereitet.
Wir gehen als medizinische Missionare in die Heime der Menschen und stellen das NEWSTART-PLUS-Präventivprogramm vor, erfragen dabei den Gesundheitszustand der Familien und spannen im Gespräch Bögen zu geistlichen Themen. So finden wir heraus, ob Menschen Glaubensfragen haben oder suchend sind. Wenn sie Gesundheitsprobleme haben, geben wir ihnen Ratschläge, erzählen unsere Erfahrungen und laden sie zu Seminaren der Liga Leben und Gesundheit (LLG) ein. So sind bereits Interessierte für Bibelstunden gefunden und Große Kämpfe und Schritte zu Jesus weitergegeben worden.
Heilsame Konsequenzen ziehen
Durch die Coronakrise und meine Gesundheitsprobleme haben wir als Familie nun die Entscheidung getroffen, dass ich mein Haus verkaufen und wir beim Haus meines Sohnes eine kleine Wohnung anbauen werden. Die letzten Ausbildungen zum Gesundheitsmissionar haben mich körperlich an meine Grenzen gebracht, sodass ich die Notbremse ziehen musste.
Laut einer Umfrage eines Ziegelherstellers sind seit der Coronakrise 42% der Menschen bereit aufs Land zu ziehen, vornehmlich in kleinere Ortschaften. Vielen wurde bewusst, wie schrecklich ein Leben in den Städten ist, wenn sie durch Ausgehverbote in ihren Wohnungen eingesperrt sind. Auch mit der Versorgung, wenn Hamsterkäufe die Regale in den Geschäften leerfegen, kann es in den Städten größere Probleme geben.
Ellen White hat immer wieder empfohlen, aufs Land zu ziehen, wo die Häuser nicht zu eng aneinandergereiht sind und man Gemüse und Obst selbst anbauen kann (vgl. Adventist Home, 141.4).
Nun habe ich vor drei Jahren auf 1500 m2 einen Selbstversorgergarten angelegt und bin natürlich auf der einen Seite traurig, dass ich alles hinter mir lassen muss. Aber andererseits sind meine Kinder froh, wenn ich ihnen helfe, bei ihnen solch einen Garten anzulegen. Sie haben 3000 m2 Grund bei ihrem Haus dabei. Auch sind wir dann mehrere Personen und die Last liegt nicht auf mir allein. Mein 20-jähriger Enkel lebt zu Hause, er arbeitet in der Nähe und hat jetzt schon viele Arbeiten im Garten übernommen.
Wer sind die geistlichen Erben?
Es kommt eine große Veränderung auf mich zu. Ich würde aber gerne mein Haus in St. Peter im Sulmtal an Adventisten verkaufen, weil ich alles für eine Selbstversorgung angelegt habe. So stehen 8 Hochbeete, ein Kräutergarten, ein Tomatenhaus, ein großer Gemüsegarten, Garten- und Glashaus zur Verfügung. Ich erntete letztes Jahr 200 kg Kartoffeln, 140 kg Tomaten, Mais und alles Gemüse, das ich so benötige.
Mit den nachfolgenden Bildern möchte ich Geschwistern Lust auf ein Leben in St. Peter im Sulmtal machen. Das Haus ist erst 16 Jahre alt und ein Holzriegelbau, hat 10 Zimmer und kann vielseitig genutzt werden. Vor allem ist es für medizinische Missionsarbeit mit Gästen geeignet. Die Einrichtung der Gästezimmer kann übernommen werden sowie viel Material für die Gesundheitsarbeit.
Bilder von Haus und Garten
»Sei stille dem HERRN und warte auf ihn. Und meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft, denn er ist meine Hoffnung.« Aus Psalm 37, 46 und 62. So setze ich alle meine Hoffnung auf den HERRN und vertraue ihm, dass er alles zum Besten führt.
Fortsetzung: Auch in Coronazeiten: Ihr seid das Salz der Erde
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Rundbrief Nr. 85 vom 28. Juni 2020, HOFFNUNGSVOLL LEBEN, Kräuter und Kochwerkstatt – Gesundheitsschule, 8542 St. Peter im Sulmtal Nr. 145, Haus Eden, Mobil: +43 (0)664 3944733, , www.hoffnungsvoll-leben.at
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