Rückblick auf einen aktiven Sommer. Von Heidi Kohl
Wir als Nachfolger Jesu Christi wollen für unseren einzigartigen Erlöser und HERRN arbeiten und dieser Welt vom Heiland erzählen, von seinen wunderbaren Werken, seiner Liebe, seiner Barmherzigkeit und Treue. Wir wollen in dieser Welt Licht und Salz sein! Denn unser HERR kommt bald! Denn dort, wo Streit und Zank ist, da ist Finsternis. Niemals möchte ich auf der Seite des Verklägers der Brüder stehen! Die Gesinnung Jesu Christi ist dienen, lieben und Selbstlosigkeit. Er besaß nichts. Und was sagt er zu den Reichen? Tut Gutes, gebt Almosen und was ihr den Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan! (Matthäus 25)
Habt ihr mir zu essen gegeben?
Habt ihr mich bekleidet?
Habt ihr mich in euer Haus aufgenommen?
Habt ihr mich besucht?
Ja, der Geist Christi wird an unseren Werken sichtbar, ob gut oder böse. Deshalb seid dankbar in allen Dingen! Denn die Liebe erträgt alles,erduldet alles, hofft alles, glaubt alles! (1.Korinther 13)
»Freut euch in dem HERRN allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der HERR ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern in alles Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.« (Philipper 4:4-7)
Herbergsuchende
Ende Juli habe ich Geschwister für ein paar Wochen bei mir aufgenommen. Es war eine gesegnete Zeit des täglichen Gebets und des miteinander Arbeitens. Vor allem wurde ich durch ihre Hilfe bei der Gartenarbeit sehr beschenkt. Der Segen Gottes ruhte auf dieser wunderbaren Zeit der Gemeinschaft. Wir spürten die Gegenwart Gottes. So haben wir beschlossen im September miteinander ein Gesundheitsseminar in meinem Haus zu veranstalten und luden dazu unsere Nachbarn, Freunde und die Menschen ein, die wir als Schriftenmissionare besucht hatten. Es wurde uns bewusst, dass die Menschen uns als das Salz der Erde benötigen, um einen Geschmack auf das wunderbare Evangelium zu bekommen. Was könnte dazu nicht geeigneter sein, als mit Gesundheitsseminaren zu beginnen – vor allem über ein aktuelles Thema – Immunsystem und Corona. In meinem Wohnzimmer können trotz Abstandsregeln sieben Personen Platz nehmen. Wir durften Großes von unserem Gott erwarten:
Gesundheitsseminar mit Folgen
Die Einladungen wurden geschrieben, ausgedruckt und verteilt. Ständig beteten wir um Gottes Führung und Segen. Dann kamen die ersten Anmeldungen. Vor allem freute ich mich über die Anmeldung einer Frau, die ich als Schriftenmissionarin im Februar besucht hatte. Sie gab mir schon damals ihre Telefonnummer, da sie über ein spezielles Gesundheitsthema etwas hören wollte. Als ich sie nach dem Lockdown wieder besuchte, hatte es Gott so gelenkt, dass sie gerade in einer Beziehungskrise steckte und Hilfe benötigte. Ich hatte ein langes Gespräch mit ihr und ermutigte sie, an dem Guten und Schönen festzuhalten und nicht ins Klagen und Jammern zu kommen. Ich erzählte ihr von den fünf Sprachen der Liebe, wie man diese im täglichen Leben praktiziert, und diese unser Leben und unsere Beziehungen ganz sicher verändern werden. Auch erzählte ich, wie ich nach dem Tod meines Mannes nie ins Klagen hineinrutschte, sondern begann, jeden Tag für alles Schöne zu danken, das ich mit meinem Mann erleben durfte. So ermutigte ich sie, jeden Tag zu danken, dass sie einen Ehemann hat. Viele haben keine Ahnung was es heißt, alt zu werden und alleine zu leben und vergessen, für dieses Vorrecht, einen Partner zu haben, jeden Tag zu danken.
Diese Frau war so glücklich über dieses Gespräch, dass sie sich dann, nachdem ich ihr die Einladung zum Seminar gebracht hatte, gleich mit einer Freundin anmeldete.
Als ich die Einladungen verteilte, kam ich mit einer unmittelbaren Nachbarin in ein langes Gespräch. Sie hatte auch ihren Mann vor drei Jahren verloren und bekam ein paar Monate nach seinem Tod die Diagnose Krebs, musste eine Chemo über sich ergehen lassen, verlor alle Haare und musste ein Jahr mit ihrer Arbeit aussetzen. Sie besuchte vor anderthalb Jahren meinen Vortrag über das Immunsystem und nahm einige Veränderungen in ihrem Lebensstil vor. Jetzt erzählte sie mir, dass sie auch an einer Polyneuropathie leide, die durch die Chemo aufgetreten sei. Ich konnte ihr erzählen, dass meine Polyneuropathie 2017 nach der Herzoperation aufgetreten war, und dass ich jetzt ständig in Therapie bin und immer wieder Infusionen bekomme. Sie war so berührt über unser gemeinsames Schicksal,dass sie ganz spontan sagte: »Ich komme auf jeden Fall zu dem Seminar.« Ich versicherte ihr, dass man sehr viel mit natürlichen Heilmitteln auch bei einer Neuropathie machen könne.
Eine Krankheit wird zum Segen
Als ich im vergangenen Jänner physiotherapeutische Maßnahmen wegen meiner Polyneuropahtie erhielt, machte mich eine Therapeutin darauf aufmerksam, dass für mich die Ergotherapie das Beste wäre. Daraufhin suchte ich um Bewilligung an und erhielt zehn Einheiten genehmigt. Doch dann kam die Coronakrise und der Lockdown, und es mussten alle Einrichtungen geschlossen werden. Nach dem Lockdown war ich mir dann nicht sicher, ob mir die Ergotherapie auch wirklich etwas bringen würde und wartete einfach ab. Aber bald kam ein Anruf vom Physio-Institut, ob ich die Anwendungen noch haben wolle. Ich dachte mir: »Schaden kann es ja nicht, probier es einfach mal aus.« Schon die erste Einheit war für mich eine totale Überraschung. Diese Ergotherapeutin war komplett neu, wurde nachdem Lockdown eingestellt, und ich kam als erste Patientin zu ihr. Sie behandelte meine Beine so liebevoll, und das eine Stunde lang, dass mir das Herz aufging. Sie war sehr herzlich und offen und so konnte ich sogar mit ihr ein Glaubensgespräch führen. Von da an erzählte ich immer bei den einstündigen Sitzungen Erfahrungen, die ich mit Jesus in meinem Leben gemacht hatte, auch von meiner Gesundheitsarbeit. Sie fragte mich dann: »Haben Sie auch Erfahrung mit psychischen Erkrankungen?« Daraufhin konnte ich ihr erzählen, wie Depressive wieder fröhlich wurden und dass ich auch Erfahrung mit Schizophrenen machen durfte, die jeweils ein Jahr bei mir am Hof verbrachten. Plötzlich erinnerte mich Gott an die Schulungen in der Schriftenmission, wo wir lernten, genau hinzuhören, um dann Fragen zu stellen. Ich erkannte, dass hier Gott etwas vorhatte. So fragte ich sie: »Brauchen Sie Hilfe, gibt es in Ihrem Leben ein seelisches Problem?« Darauf fing sie zu weinen an und nickte. Sie bat mich, ob ich für sie etwas Zeit einbauen könne. Was ich mit Freuden annahm. Als wir uns privat das erste Mal trafen, konnte ich herausfinden, dass sie etwas in ihrem Leben nicht verkraftet hatte und deshalb Riesenprobleme bekam. Ich erzählte ihr von der Vergebung durch Jesus Christus und betete mir ihr. Seitdem geht es ihr wieder gut und ich kann mich auf jede Behandlung bei ihr freuen und sie wirklich genießen – auch die Gespräche, die wir führen. Auch sie zeigte großes Interesse zu einzelnen Vorträgen zu kommen.
Wöchentliche Vorträge
Nun haben wir die Seminare vom September abgeschlossen. Wir hatten die Themen Immunsystem, Darm und Entschlacken. Die Frauen, die gekommen sind, wollen nun unbedingt weitermachen, denn das Interesse ist so groß. Ich gab ihnen eine Liste mit fünfzig Vorträgen von mir, und einige kreuzten alles an. Darauf sagte ich: »Das ist ja ein Jahresprogramm, wollt ihr wirklich so lange kommen? Also wenn ihr alle Vorträge besucht, bekommt ihr ein Zeugnis. Das ist ja wie eine Ausbildung!« Wir haben uns dann geeinigt, dass wir die Vorträge mit einem Workshop, bzw. mit einer Kochdemonstration verbinden. So beginnen wir jetzt immer jeweils am Dienstag um 17 Uhr. Wir kochen,danach essen wir gemeinsam und dann kommt der Vortrag. Ich bin Gott so dankbar, dass ich für diese lieben Menschen Salz und Licht sein darf, denn bei jedem Vortrag ist das Wort Gottes dabei. Wir hatten auch im September ein Workshop über milchsauer Vergären mit Anneliese Pratter, einer ehemaligen Schülerin von mir. Daraufhin habe ich begonnen meine letzten Ernteprodukte in dieser Weise haltbar zu machen. Kimchi mit gemixter roter Paprika, Tomate und Zwiebel, Spitzkraut mit Kümmel und Rote Beete mit Krenn.
Erntefreuden und Abschied
Heuer durfte ich wieder viel ernten und es wird wahrscheinlich das letzte Jahr hier in St. Peter sein, da ich jetzt den Verkauf des Hauses und den Anbau bei meinen Sohn für kommendes Frühjahr angehen werde. Weil ich Geschwister den Sommer über bei mir aufgenommen habe, mussten die Bemühungen, das Haus zu verkaufen, unterbrochen werden. Auch hatte ich keine Zeit, mit Firmen über den Preis für den Anbau zu verhandeln. Aber im November bin ich dann wieder in der Obersteiermark und werde Firmen kontaktieren. Jetzt ist ja die Ernte fast abgeschlossen. So heißt es Abschied nehmen von meiner Gartenarbeit, die heuer sehr mühsam und nur unter großen Schmerzen zu bewältigen war. Bei meinem Sohn können wir dann als Familie gemeinsam diese Arbeiten durchführen.
Schriftenmission
Auch in der Arbeit von Haus zu Haus konnten wir schöne Erfahrungen machen und Menschen finden, die entweder für die Gesundheit offen waren oder mehr über das Leben nach dem Tod, so wie es in der Bibel steht, erfahren wollten. Die meisten Treffen fanden in meinem Haus statt. Wir machten in der Regel eine gemeinsame Schulung mit Gesprächsführungen, beteten dann als Gruppe und gingen dann an die Türen. Danach trafen wir uns wieder, erzählten unsere Erfahrungen und nahmen eine Mahlzeit auf meiner Terrasse ein. Diese Treffen waren wirklich missionarische Highlights in diesem Sommer. Manchmal waren wir 13 Personen, die an der Schulung teilnahmen und mit an die Türen gingen.
So wollen wir Gott danken für alle Gelegenheiten, die er uns gibt, Menschen auf den großen »ICH BIN« aufmerksam zu machen, denn bald sind die goldenen Zeiten vorbei, wo wir noch verkündigen können. Dann werden die Kinder predigen, die den HERRN lieb haben!
Fortsetzung: Digitale und internetfreie Ausbildungsangebote: Interesse an Gesundheit steigt
Zurück zu Teil 1: Als Flüchtlingshelferin im Einsatz: In Österreich an der Front
Rundbrief Nr. 86 vom 12. Oktober 2020, HOFFNUNGSVOLL LEBEN, Kräuter und Kochwerkstatt – Gesundheitsschule, 8542 St. Peter im Sulmtal Nr. 145, Haus Eden, Mobil: +43 (0)664 3944733, www.hoffnungsvoll-leben.at
Schreibe einen Kommentar