Prioritätensetzung als Lebensrettung: Darum wachet!

Prioritätensetzung als Lebensrettung: Darum wachet!
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Das Heilmittel für Ehe und Familie. Von Norberto Restrepo

Lesezeit: 7 Minuten

Unser Problem ist ganz einfach: Wir glauben nicht der Schrift; wir halten die Bibel für Literatur, ein gutes Buch mit guten Ratschlägen. Wir halten das Ende der Welt für eine schöne Idee, für eine Theorie. Ein Beispiel:

Jesus schloss seine Endzeitrede mit ganz einfachen, praktischen Worten: »Darum wachet!« (Matthäus 24,42 Luther 84) Wachen wir? Was bedeutet das? Jesus forderte seine Jünger auf zu wachen, aber sie schliefen in Gethsemane dreimal ein. Wachten sie? Nein! Wachen wir?

Worüber wachen wir?

Wir wachen über unser Geld. Wir kümmern uns darum, wir beschützen, zählen, wiegen, horten, bewachen es. »Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.« (Matthäus 24,42 ebd.)

Wer wirklich wacht, in dessen Haus wird nicht eingebrochen, dessen Familie wird nicht zerstört, der hat Frieden in der Familie, bei dem sind zwei eins geworden und die Kinder sind bekehrt. Wo sind deine Kinder? Haben wir gewacht? Oder drehen wir uns um uns selbst?

Wann wachen wir?

»Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.« (ebd.) An welchem Tag? Morgen? Übermorgen? Heute ist der Tag, heute muss ich bereit sein. Sein Wort ist nicht für die Zukunft, sondern für die Gegenwart.

Wer ist schon mal ausgeraubt worden und hat beim Einbrecher vorher einen Termin dafür bekommen? Niemand? War der Einbrecher etwa nicht organisiert, weil er sich nicht angemeldet hat? Doch, er war sehr organisiert. Jesus sagt, er kommt wie ein Dieb. Deshalb gilt es, heute bereit zu sein, nicht morgen.

Was wissen wir?

»Denn ihr wisst nicht.« Wir wissen nicht? Wir wissen doch alles: Rechtfertigung aus dem Glauben, Landwirtschaft, natürliche Heilmittel, Gesundheitsmission. Was wissen wir denn nicht?

Der HERR allein ist der Wissende. Der Herr? Aber sind wir nicht Herren? Wir »herr«-schen über die Frauen und die Frauen »herr«-schen über den Mann. Und am Sabbat kommen wir zusammen und singen: »Maranatha, unser ›Herr‹, komm!« Eigentlich schizophren. Was für ein Glaube!

Wachen über unsere Familie

»Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.« (ebd.) Hier spricht Jesus ganz praktisch und deutlich über den Familienvater, ohne wissenschaftliche Begriffe, ohne elitäre Sprache.

Woran erkennt man den Wachenden? In sein Haus wird nicht eingebrochen. Ist deine Familie zerbrochen?

Leben wir im Streit und kommen dann am Sabbat zum Gottesdienst, als wären wir uns einig? Sechs Tage in der Woche steht etwas zwischen uns, aber am Sabbat geben wir nach außen ein schönes Bild ab. Wer wartet und wacht, in dem geschieht etwas, sodass seine Familie nicht entzweibricht und in sein Haus nicht eingebrochen wird.

Minen liegen selten sichtbar an der Oberfläche. Ist deine Familie vermint? Sind deine Kinder vermint? Hast du gewacht?

Licht in die Finsternis

»Wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Darum seid auch ihr bereit!« (Vers 43.44)

In unserer Familie geschieht die wichtigste Vorbereitung – ganz einfach und praktisch.

Leider können heute Menschen nicht mehr zusammenleben. Es gelingt ihnen nicht mehr, eine einzige selbstlose Beziehung zu haben. Sie haben nur zu sich selbst eine Beziehung. Ich liebe mich, vertraue mir, verherrliche mich, rechtfertige mich. Das ist mein Glaube: der Egoismus.

Der Glaube Jesu aber ist selbstlos. Er lebte nicht für sich. Er lebte für die anderen. Er lebte für uns. Das ist die Grundlage für jede Ehe. Als Verlobte hatten wir uns so viel zu sagen, wir waren uns doch so nah! Als Verheiratete halten wir Abstand, keine Kommunikation; er hat ihr nichts mehr zu sagen. Taub, blind, stumm. Aber am Sabbat singen wir: »Maranatha, unser Herr, komm!«

»Da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen.« (1. Mose 6,6) Und das einzige Heilmittel war die Sintflut. Und das einzige Heilmittel heute ist das Feuer. Wir sind gefangen im Absurden, im Absurden unseres Ichs. Ich für mich und nur für mich – besessen von mir selbst. Das einzige Heilmittel, wenn man den Erlösungsplan ablehnt, wenn wir die Selbstlosigkeit ablehnen, wenn wir die Einladung ablehnen, die da lautet: »Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.« (Markus 8,34) Das einzige Heilmittel ist das Feuer.

Wie viel sind wir wert?

Heute glaubt die Welt nicht mehr an ein Gericht, weil wir selbst nicht mehr daran glauben. Sonst hätten wir schon längst bereut, dass wir Menschen abgewertet haben, ob Freund oder Feind. Jesus hat niemandem seinen Wert genommen. Für Jesus war jeder Mensch ein Abglanz Gottes. Verletzen wir uns in der Ehe, in der Familie? Ein Herz brechen heißt: Jesus erneut kreuzigen. Jesus sagt: »Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.« (Matthäus 25,40)

Geschwister, wir haben unsere sittliche und geistliche Verantwortung verloren. Wer sie verliert, wird nicht etwa zum Tier, sondern zum Dämon. Er verteidigt nur noch seinen eigenen Standpunkt. Wollen wir das?

Wir Menschen zeugen Kinder und behandeln sie wie Dreck. Wir zeugen! Wir zeugen gerne! Es macht uns Spaß! Wir sind Experten im Zeugen. Aber wenn wir merken, dass tatsächlich neues Leben heranwächst, entscheiden wir uns für die Abtreibung. So denken wir!

Das Bild Gottes? Maranatha? Er kommt? – Oder Dämonen?

Ein Bekehrter reicht

Wenn die Eltern sich bekehren, werden sich auch die Kinder bekehren. Es braucht nur eine Person in der Familie, die neugeboren ist. Wer eins mit Jesus ist, wird auch das Herz der anderen berühren, ohne Worte, nur mit Ausstrahlung. Ein unsichtbarer Einfluss zerschmilzt Herzen und Selbstsucht. Wenn Materie radioaktiv sein kann, wenn sie strahlt, wie viel mehr wird Gottes Liebe, seine Prinzipien, das Evangelium in uns Macht haben. Was strahlen wir aus? Berührt es die anderen?

Das Evangelium ist Dynamit, Kraft, Macht, Radioaktivität. Das wahre Evangelium zerstört Selbstsucht, erst in mir, dann im anderen. Deshalb schreibt Paulus: »Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau.« (1. Korinther 7,14) Wir glauben das nicht. Denn wenn wir daran glaubten, würde es sich in uns erfüllen. Wenn eine Frau in Christus ist, wird sie Gottes Liebe ausstrahlen und das steinerne Herz ihres Mannes wird durch Gottes Kraft verwandelt werden.

Wir brauchen eine Bekehrung, nicht zu einer bestimmten Religion, sondern zum Messias. Wer zu Jesus bekehrt ist, ist radioaktiv und strahlt auf den anderen aus. Der andere ist überrascht, erstaunt. Wenn meine Worte wahr sind, wenn ich meine Frau wirklich liebe und achte, wird sie, da ich ständig mit ihr zusammen bin, von diesem Einfluss verändert. Ist es aber eine Lüge, wird dadurch niemand verändert.

Oder zerstören wir weiter?

Wachen wir? Ja, darüber gilt es zu wachen! Aber wir wachen über andere. Wir wachen mit unseren Augen und sehen: Jeder ist untreu. Also erwärmen auch wir uns für eine andere Frau, um auch dort Zerstörung anzurichten. Wir erkalten für unseren Ehepartner, wir trennen uns. Wir heiraten wieder, kirchlich sogar, und selbst der Glaube wird zum Geschäft. Doch im Wort Gottes gibt es nur das Absolute, keinen Relativismus. Jesus ist das Absolute. Er in dir, die Hoffnung der Herrlichkeit.

Wann sind die Kinder heilig?

»Und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Mann; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.« (1. Korinther 7,14)

Wann sind die Kinder heilig? Wenn beide eins sind. Wenn einer das Evangelium ausstrahlt! Das Evangelium – nicht die Bräuche, nicht die Regeln, nicht Gesetzlichkeit, sondern die Wirklichkeit. Wir aber halten äußere Formen für unrein. Wir halten uns von allem rein, was unreine Etiketten trägt. Bin ich aber trotzdem unrein? In meinen Beziehungen, in meinem Umgang, in meiner Kameradschaft, in meiner Intimität? Die Frage kann sich jeder selbst beantworten!

Kennst du das Heilmittel?

Reue ist das Heilmittel. Es ist höchste Zeit. »Ich rate dir, von mir Gold zu kaufen, das im Feuer geläutert ist, damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und salbe deine Augen mit Augensalbe, damit du sehen kannst. Alle, die ich liebhabe, die überführe und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße! Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen und das Mahl mit ihm essen und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.« (Offenbarung 3,18-21)

Das sind die Leute, die wachen. Gehören wir dazu? Ich wünsche es uns. Gott schütze euch!

Gekürzt und verdichtet aus: www.youtube.com/watch?v=Uk6hIFA-WCY

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