Deine Zukunft kann besser sein, als du denkst. Von Ellen White
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Wenn du angefochten und entmutigt bist, schau auf! Eine göttliche Hand streckt sich dir entgegen. Die Hand des Unendlichen reicht über die Himmelszinnen herab, um deine Hand herzlich und fest zu ergreifen. Der mächtige Helfer ist nahe und hilft dem Irrendsten, Sündigsten und Verzweifeltsten. Sein großes Herz der Liebe sehnt sich mit tiefem und herzlichem Mitgefühl nach denen, die unachtsam sind und ihr ewiges Heil vernachlässigen.
Individuelle Fürsorge, Liebe und Mitgefühl
Denken wir daran, dass Jesus jeden Einzelnen von uns kennt und sich um ihn kümmert, als gäbe es niemand sonst auf der Erde. Er fühlt mit unseren Schwächen mit. Die Bedürfnisse jedes seiner Geschöpfe kennt er, auch den verborgenen, unausgesprochenen Kummer jedes Herzens. Wenn einer der Geringsten, für die er gestorben ist, verletzt wurde, sieht er es; denn er ist mit allem vertraut, was Menschen missverstehen und falsch darstellen.
Der Messias weiß aus eigener Erfahrung um das Gewicht jedes menschlichen Leides, jedes menschlichen Kummers. Er trägt die Last des Jochs für jede Seele, die sich unter sein Joch begibt. Er kennt den Kummer, den wir im Innersten unseres Wesens empfinden und den wir nicht ausdrücken können. Wenn kein menschliches Herz Mitgefühl für uns empfindet, brauchen wir nicht zu glauben, dass wir ohne Mitgefühl sind. Der Messias weiß es, und er sagt: »Schau mich an und lebe!«
Alle Elternliebe, die von Generation zu Generation von Herz zu Herz floss, alle Quellen der Freundlichkeit, die in Menschenseelen sprudelten, sind nur ein winziges Rinnsal im Vergleich zum grenzenlosen Ozean der unendlichen, unerschöpflichen Liebe Gottes. Keine Zunge kann sie in Worte fassen, keine Feder sie beschreiben. Auch wenn man diese Liebe ewig studiert, ihre Länge und Breite, Tiefe und Höhe lässt sich nie ganz begreifen. Denn sie bewog Gott, seinen Sohn zu geben, dass er für die Welt starb. Die Ewigkeit selbst kann diese Liebe nie vollständig offenbaren.
Gemeinschaft im Leiden
Den Messias nimmt alles so mit, wie es seinen schwächsten Jünger mitnimmt. Sein Mitgefühl ist so groß, dass er den Leiden seiner Kinder nicht gleichgültig zusehen kann. Kein Seufzer wird gehaucht, kein Schmerz empfunden, kein Kummer durchdringt die Seele, ohne dass er das Vaterherz berührt.
Wie ein treuer Arzt hat der Erlöser der Welt seinen Finger am Puls der Seele. Er registriert jeden Schlag, jedes Pochen. Kein Gefühl erregt die Seele, kein Kummer beschattet sie, keine Sünde befleckt sie, kein Gedanke und keine Absicht durchdringt sie, die ihm nicht bekannt ist.
Der Messias fühlt den Schmerz jedes Leidenden. Wenn böse Gedanken den menschlichen Körper zerfleischen, fühlt Jesus den Fluch. Wenn Fieber den Lebensstrom aufzehrt, spürt er die Qualen.
Reden mit Gott
Gott beugt sich von seinem Thron herab, um den Schrei der Bedrängten zu hören. Auf jedes aufrichtige Gebet antwortet er: »Hier bin ich.« Ein Gebet, das aus einem zerbrochenen und zerknirschten Herzen aufsteigt, wird niemals überhört; es gleicht süßer Musik in den Ohren unseres himmlischen Vaters; denn er wartet darauf, uns mit der Fülle seines Segens zu beschenken.
Wird ein Gebet mit aufrichtigem Herzen und im Glauben gesprochen, wird es im Himmel erhört. Grammatikalisch fehlerhaft kann es dennoch von Herzen kommen. So steigt es zum Heiligtum auf, wo Jesus wirkt. Er wird es dem Vater ohne ein einziges ungeschicktes, stammelndes Wort präsentieren, anmutig und vollkommen durch die Leistung des Messias; denn seine Gerechtigkeit verfeinert und veredelt es und macht es vor dem Vater annehmbar.
Unsere besten Motive und Bemühungen
Wenn wir Gott von Herzen nachfolgen möchten und in diesem Sinne Einsatz bringen, nimmt Jesus diese Gesinnung und dieses Bemühen als den besten Dienst des Menschen an und gleicht den Mangel durch seine eigene göttliche Leistung aus; denn er ist die Quelle jedes richtigen Impulses.
Durch die Leistung des Erlösers blickt der Vater mit liebevollem Erbarmen auf uns und macht uns Hoffnung, indem er die Sprache der Vergebung und Liebe spricht. Denn der Messias wurde so behandelt, wie wir es verdienen, damit wir so behandelt werden, wie er es verdient. Er wurde für unsere Sünden, an denen er nicht beteiligt war, verurteilt, damit wir durch seine Gerechtigkeit, an der wir nicht beteiligt waren, gerecht werden.
Unser bestes Interesse im Blick
Gott verlangt von uns nicht, dass wir etwas aufgeben, was wir in unserem besten Interesse besser behalten hätten. Bei allem, was er tut, hat er das Wohlergehen seiner Kinder im Blick. Ich wünschte, alle, die sich nicht für Jesus entschieden haben, würden erkennen, dass er ihnen etwas viel Besseres zu bieten hat, als sie es sich vorstellen können! Denn je mehr wir Gott kennen, desto intensiver wird unser Glück sein, und die Lippen, die bereit sind zu reden, obwohl sie unrein sind, werden mit der lebendigen Kohle berührt und gereinigt. Sie werden fähig sein, Worte zu sprechen, die sich ihren Weg in Menschenseelen brennen.
Oriental Watchman, 1. Dezember 1909
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