Weiter für Gott auf Achse. Von Heidi Kohl
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Wunderbare, gesegnete Wochen liegen hinter mir. Es fällt mir richtig schwer, diese in ihrer Tiefe und Intensität zu beschreiben. Aber ich möchte euch Anteil haben lassen und es versuchen.
Nach meinem Dienst in Bogenhofen hieß es für mich, wieder vorbereiten und packen, vor allem abermals viele Utensilien für den Unterricht zusammenstellen. Damit hatte ich allerdings bereits im Jänner und Februar begonnen, da ich um den Zeitplan wusste.
Nun begann ich alles zu kontrollieren und zu ordnen. Zum Glück besuchte mich eine Schwester, die vorhatte, mit mir nach Tschechien zu reisen, und half mir in Haus, Hof und Garten noch die wichtigsten Arbeiten durchzuführen. Diese Hilfe war für mich wichtig, da ich mich beim Einheizen am Bein verletzte. Ein schweres, einen halben Meter langes Holzstück fiel mir aus der Hand, dann auf ein anderes Holzstück und dieses sprang in die Höhe und erwischte mich mit voller Wucht am Bein – und das drei Tage vor der Abreise nach Tschechien. Es blutete sehr stark und ich musste einen Kompressionsverband anlegen. Gott sei’s gedankt, dass ich genügend Verbandsmaterial zuhause hatte.
Da Gott bereits alles im Voraus weiß, hat er auch vorgesorgt, sodass ich das Auto nicht lenken musste und mich am Beifahrersitz entspannen konnte. Meine liebe Glaubensschwester brachte uns sicher nach Tschechien. Das Auto war bis zur Decke vollgefüllt mit zwei Koffern, Schachteln und Unterrichtsmaterialien.
Dort galt es dann wieder alles auszupacken und zu sortieren. Während der drei Ausbildungswochen ereilte uns eine krasse Kältewelle mit minus 8 Grad, die uns allen zu schaffen machte. Gott sorgte wiederum vor: Eine Kursteilnehmerin schenkte mir eine Heizdecke. Sie hatte diese extra für mich mitgebracht.
Drei Praxiswochen mit tiefgreifenden Andachten
Heuer haben wiederum knapp 30 Geschwister den Abschluss der Ausbildung zum Gesundheitsmissionar geschafft. Es waren bewegende Momente, als ich ihnen die Zeugnisse überreichen konnte und als wir in einer Weihestunde jeden Einzelnen im Gebet zum HERRN brachten und um seinen Segen baten. Jeder Teilnehmer musste alle Prüfungsfragen und ein Pflanzenportrait abgeben, eine Andacht halten und ein Krankheitsbild beschreiben. Alle waren wir über die Bemühungen der Teilnehmer erstaunt und wir erkannten in besonderer Weise das Wirken des Heiligen Geistes. Die Krankheitsbilder waren vorbildlich ausgearbeitet.
Die Andachten hatten oft eine unglaubliche Tiefe, die uns zum Staunen brachte. Wir alle konnten dadurch noch dazulernen. So erfuhren wir durch Bibeltexte, wie wichtig das Loben und Preisen ist und studierten Texte aus den Psalmen und 2. Chronik 20. Leider kommen wir meistens nur mit unseren Bitten und Klagen zum HERRN und vergessen das Danken, Loben und Preisen. So können wir schon im Vorhinein danken für seine Hilfe und bekommen unglaubliche Glaubenskraft. Auch können wir oft mit eigenen Augen sehen, wie der HERR eingreift. Eine komplett neue Art des Betens kann so seinen Anfang nehmen, sodass Schwierigkeiten nicht mehr als erdrückender Berg empfunden werden.
Eine andere Andacht handelte von dem obigen Bibeltext aus Sacharja und von den törichten Jungfrauen aus Matthäus 25, denen das Reserveöl fehlte. Was ist damit gemeint? So wurde uns dieses Bild mit den Ölbäumen aus Sacharja und dem herausfließenden Öl veranschaulicht. Wie bekommen wir das Öl? Da das Werk Gottes nicht durch Heer oder Kraft zum Abschluss kommen wird, sondern durch seinen Geist, waren wir eifrig dabei, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Da haben wir auf der einen Seite die Ölbäume, aus denen Öl fließt, und auf der anderen Seite das fehlende Öl bei den törichten Jungfrauen. Wie gelangt man zu diesem Öl, das ja ein Symbol für den Heiligen Geist ist. Wir benötigen das Öl, den Heiligen Geist, aber auch sein Wort, das durch den Heiligen Geist lebendig wird und unseren Charakter verändert. Wir haben die Möglichkeit, die Oliven zu essen und das Öl herauszusaugen beim Verspeisen oder wir ernten große Mengen an Oliven und pressen sie zu Öl, damit wir genügend Vorrat für Notzeiten haben. So sollen wir auch das Wort Gottes studieren: Täglich das Wort Gottes aufnehmen, um geistlich stark zu bleiben, aber auch tiefer schürfen und studieren um uns einen Vorrat anzulegen. Wenn wir das nicht tun, werden wir im Laodizea-Zustand bleiben und einschlafen. Wenn dann um Mitternacht der Ruf ergeht: »Siehe, der Bräutigam kommt!«, müssen dann die Törichten erkennen, dass ihre Lampen verlöschen, weil ihnen das Reserve Öl fehlt. Möge Gott Gnade schenken, dass wir fest am Wort bleiben und jede Gelegenheit zum Studium nützen, aber auch das Gelesene in die Tat umsetzen.
Überlege, wie es sein wird, wenn ich mich nur von Videos aus YouTube ernähre? Gibt es dann plötzlich einen Blackout und keinen Strom mehr, könnte es uns gleich gehen wie den törichten Jungfrauen, die feststellen müssen, dass ihnen etwas fehlt. Zu denen wird der HERR sagen: »Ich kenne euch nicht.« Ja, die Vorbereitungszeit auf Jesu Wiederkunft ist jetzt. Wenn wir nicht täglich aus dem Wort Gottes lernen, werden wir schwach und entweder in Sünde fallen, den Glauben aufgeben, oder den Täuschungen Satans anheimfallen.
Denn es sind viele falsche Christusse und falsche Evangelien im Umlauf. Der eine glaubt, dass ihn nur die Gnade rettet und ihm kann nichts passieren, dabei übertritt er ständig Gottes Gebote. Der andere glaubt, dass ihn die guten Werke retten und fühlt sich total sicher. Dann gibt es den Gefühlsglauben, der völlig abhängig ist davon, ob ich mich wohl fühle oder nicht. Aber der echte Glaube ist auf die Schrift gegründet, ist dem Wort und dem Gesetz Gottes gehorsam, und bringt Taten der Liebe hervor. Nicht aus eigener Kraft, sondern durch den innewohnenden Christus und das erfüllt sein mit dem Heiligen Geist.
Jesus heilt heute noch
So ist es eine große Freude, zu erleben, wie Gott unsere medizinischen Missionare gebraucht. Fast alle Schwestern erleben in ihrem Umfeld unglaubliche Dinge. So möchte ich darüber berichten, wie der Vater einer Schwester innerhalb von nur ein paar Wochen von einem Krebsgeschwür am Ohr geheilt wurde. Es wurde intensiv für ihn gebetet, aber es wurden auch Maßnahmen mit natürlichen Heilmitteln gesetzt. Die Geschwulst verkleinerte sich von Tag zu Tag, und nach nur ein paar Wochen war sie völlig verschwunden. Was wurde außer Gebet getan? Auf das Geschwür wurde eine Chlorella-Paste aufgetragen und immer wieder erneuert. Innerlich wurden auch Chlorella-Tabletten genommen und Gerstengrassaftpulver.
Anwendungen und Fastentage
Während der Praxiswoche lernten die Studenten wie man einen Fastenplan durchführt und fasteten einen Tag mit frisch gepressten Säften, aßen einen Tag lang nur Rohkost und machten ein Reinigungsprogramm mit Einläufen und Glaubersalz. Als Schwitzanwendung lernten die Teilnehmer das russische Dampfbad kennen und beim Entschlacken die Salzabreibung und den Leberwickel durchzuführen. Die Krönung der Praxiswoche waren die Salben-und Seifenherstellung. Jeder ging mit einigen Proben nach Hause. Natürlich durfte die Massage nicht fehlen. Jeden Tag wurde fleißig geübt.
Rohkost-Büffets, eine Augenweide
Wie jedes Mal erlebten wir Büffets der Superklasse. Da macht vegane Ernährung Freude! Als eine Schwester just am Rohkosttag ihren 50-iger feierte, wurde eine wunderbare Rohkosttorte mit Rohkostbüffet kreiert.
So möge der HERR weiterhin Gnade schenken, dass viele für den Dienst am Menschen zugerüstet werden und viele dadurch zum HERRN finden. Wenn wir jetzt nicht säen, können wir während des Spätregens auch nicht ernten.
Ich wünsche euch Gottes reichsten Segen und die Freude am HERRN, mit lieben Grüßen
Eure Heidi
Fortsetzung: Mut zur Öffentlichkeitsarbeit: Von der Kammer in den Saal
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Rundbrief Nr. 94 vom 17. April 2023, HOFFNUNGSVOLL LEBEN, Kräuter- und Kochwerkstatt, Gesundheitsschule, 8933 St. Gallen, Steinberg 54, heidi.kohl@gmx.at , hoffnungsvoll-leben.at, Mobil: +43 664 3944733
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