Der Islam in der Bibel (Teil 2): Sudschūd: Die beeindruckende Gebetshaltung der Muslime und ihre Bedeutung

Der Islam in der Bibel (Teil 2): Sudschūd: Die beeindruckende Gebetshaltung der Muslime und ihre Bedeutung
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Schau dir die Beispiele und Prophezeiungen an, die göttlichen Gebote und Aufforderungen zur Niederwerfung, die Gebetsform des Himmels und der Zukunft. Hab mehr Respekt für biblische Gebetshaltungen, stärke deine Beziehung zu Gott im Verborgenen und werde Teil einer Gebetsreformation, die näher zu Gott führt und Herzen gewinnt! Von Kai Mester

Lesezeit: 8 Minuten

Eines der auffälligsten Merkmale der Muslime ist ihre Gebetshaltung. Immer wieder werfen sie sich anbetend vor Allah nieder, und wenn sie dies in großen Versammlungen tun, sieht dies sehr beeindruckend aus.

Juden schaukeln oder wiegen sich im Gebet oft rhythmisch vor und zurück, stehen oder sitzen dabei (eine Gebetsform, die bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden kann, vielleicht noch viel älter ist). Christen beten oft mit gefalteten Händen und geschlossenen Augen, eine Gebetshaltung, die in der Bibel nicht vorkommt.

Die Niederwerfung der Muslime im Gebet, die als Sudschūd bezeichnet wird, findet sich im Gegensatz dazu an sehr vielen Stellen in der Bibel. Hier einige Beispiele von großen Gottesmännern, die diese Form des Gebets praktizierten.

Als Menschen beim Gebet
mit Stirn Boden berührten

»Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm.« (1. Mose 17,3 LUT)
»Dann warf Hiob sich auf die Erde nieder, berührte den Boden mit der Stirn, und sagte: »Nackt bin ich aus meiner Mutter Schoß gekommen, und nackt werde ich dorthin zurückkehren.« (Hiob 1,20.21 MENG)
»Da warf sich Mose eilends zur Erde nieder und betete an.« (2. Mose 34,8 ELB)
»Als Mose das hörte, warf er sich zu Boden und betete.« (4. Mose 16,4 GN)
»Josua aber … fiel auf sein Angesicht zur Erde vor der Lade des HERRN, bis zum Abend, er und die Ältesten Israels« (Josua 7,6 LUT)
»Als das ganze Volk das sah, da fielen sie auf ihr Angesicht und sagten: Der HERR, er ist Gott! Der HERR, er ist Gott!« (1. Könige 18,19 ELB)
»Und Elia beugte sich zur Erde und legte sein Gesicht zwischen seine Knie.« (1. Könige 18,42 ELB)
»Da warf sich Joschafat nieder und berührte mit dem Gesicht den Boden. Auch die Bewohner von Juda und Jerusalem warfen sich vor dem HERRN zu Boden und beteten ihn an.« (2. Chronik 20,18 HFA)
»Und ich fiel auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, Herr HERR!« (Hesekiel 9,8 LUT)
»Während nun Esra so betete und sein Bekenntnis ablegte, weinend und hingestreckt vor dem Haus Gottes …« (Esra 10,1 SLT)
»Und Jesus ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete.« (Matthäus 26,39 ELB)

Bibel prophezeit Trend

In der Bibel gibt es drei Prophezeiungen, die auf die Gebetsform des Sudschūd hinweisen:

»Alle Völker werden sich vor ihm niederwerfen.« (Psalm 22,27 HFA)
»Und kommt irgendein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, so wird er … auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich unter euch ist.« (1. Korinther 14,25 ELB)
»Alle Völker werden kommen und vor dir niederfallen, um dich anzubeten.« (Offenbarung 15,4 LUT)

Göttliches Gebot und biblische Aufforderung

Tatsächlich fordert die Bibel mehrmals direkt zu dieser Gebetsform auf und gebietet sie sogar – beginnend von der Zeit Moses bis hin zum Dienst, den Jesus auf dieser Erde versah.

»Du darfst dich vor keinem andern Gott niederwerfen.« (2. Mose 34,14 ELB)
»Du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, niederwerfen.« (5. Mose 26,10 ELB)
»Werft vor dem HERRN euch nieder!« (1. Chronik 16,29 MENG)
»Ehrt seinen wunderbaren Namen, werft euch vor ihm nieder in seiner herrlichen Pracht.« (Psalm 29,2 HFA)
»Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.« (Psalm 95,6)
»Da sprach Jesus zu ihm … Vor dem HERRN, deinem Gott, wirf dich nieder, ihn sollst du anbeten und niemand sonst.« (Matthäus 4,10 GN)
»Jesus spricht zu ihr: Gott ist Geist, und die vor ihm niederfallen, müssen in Geist und Wahrheit vor ihm niederfallen.« (Johannes 4,24 wörtlich)

Zu beachten ist, dass die im Hebräischen und Griechischen verwendeten Worte für niederfallen, nicht nur ein auf die Knie fallen meinen, sondern Hände und Stirn einschließen. Schacha שחה) ( im Hebräischen heißt, sich mit dem Gesicht nach unten niederwerfen oder tief zu Boden neigen. Proskyneo (προσκυνεω) im Griechischen kommt ursprünglich von niederwerfen und die Erde küssen, wie es Perser und Griechen praktizierten, um ihren Königen und Göttern zu huldigen.

Sudschūd im Himmel

Besonders im letzten Bibelbuch Offenbarung zeigt sich, dass diese Gebetsform auch im Himmel und noch bis in die Zukunft Gültigkeit hat:

»So fallen die 24 Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron sitzt, und beten den an, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.« (Offenbarung 4,10 SLT)
»Die Ältesten aber warfen sich nieder und beteten an.« (5,14 LUT)
»Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen nieder auf ihr Angesicht und beteten Gott an.« (11,16 LUT)
»Da fielen die vierundzwanzig Ältesten und die vier mächtigen Gestalten vor dem Thron Gottes nieder. Sie beteten Gott an und riefen: »Amen! Lobt den HERRN!« (19,4 HFA)

Sudschūd in der ersten Engelsbotschaft

Liest man den biblischen Text genau, so ruft die erste Engelsbotschaft die Menschen zu dieser Gebetsform auf:

»Unterstellt euch Gottes Herrschaft und erweist ihm die Ehre, die ihm gebührt! Denn jetzt ist die Stunde gekommen, in der er Gericht hält. Fallt vor ihm nieder und betet ihn an, den Schöpfer des Himmels und der Erde, des Meeres und aller Quellen.« (Offenbarung 14,7 NGÜ)

Praxistipp: Respekt

Manche argumentieren, dass Jesus ja sagte, es komme nicht auf die äußere Form des Niederfallens an, sondern auf den Geist, in dem es geschieht. Auch sagte Gott zu dem Propheten Samuel: »Es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht: Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.« (1. Samuel 16,7)

Dennoch sollten wir großen Respekt vor Menschen haben, die sich in der Form mehr nach Gottes Wort richten als wir selbst. Vielleicht können wir sogar etwas von ihnen lernen. Das Richten des Herzens können wir dann getrost Gott überlassen.

Praxistipp: im Verborgenen

Christliche Kirchen sind in der Regel nicht dafür ausgelegt, dass beim Beten Gottesdienstbesucher mit der Stirn den Boden berühren. Hier läuft jeder mit seinen Straßenschuhen durch. Im Privaten aber können wir es so umsetzen, wie Jesus es empfiehlt: »Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.« (Matthäus 6,6) Jesus spricht hier nicht explizit vom Niederwerfen, auch das stehende (Lukas 18,13) oder sitzende Gebet (1. Chronik 17,16) ist hier eingeschlossen. Aber das Niederwerfen lässt sich im Schlafzimmer oder einem anderen Raum oft gut umsetzen, sodass man die Erfahrung biblischer Glaubensmänner nacherleben kann.

Wenn Gottes Kinder sich einer Gebetsreformation unterziehen, die uns noch mehr auf Gott ausrichtet, dann hat Gott noch mehr Möglichkeiten, seinen Plan in dieser Welt zum Abschluss zu bringen. Wenn wir unsere Augen offen halten für Gottes Fußspuren im Islam, wird Abraham bei der Auferstehung mit noch mehr von seinen Nachkommen aus den Linien aller seiner Söhne dem Messias entgegengehen.

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