Die kommende Krise: Wenn die Intoleranz zurückkehrt

Die kommende Krise: Wenn die Intoleranz zurückkehrt
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Mit praktischen Hinweisen zur Vorbereitung. Von Ellen White

Lesezeit: 12 Minuten

»Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den Übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.« (Offenbarung 12,17) Schon bald werden wir die Erfüllung dieser Worte sehen: Die protestantischen Kirchen werden sich mit der Welt und dem Papsttum gegen die Gebotehalter verbünden. Die Protestanten werden aus denselben Gründen wie die Katholiken in vergangenen Jahrhunderten die verfolgen, die Gott treu bleiben.

Kirche und Staat bereiten sich auf den kommenden Konflikt vor. Protestanten wirken hinter den Kulissen, um – wie damals die Anhänger Roms – den Sonntag zum Thema zu machen. Im ganzen Land errichtet das Papsttum seine hohen und gewaltigen Gebäude, in deren geheimen Schlupfwinkeln sich seine früheren Verfolgungen wiederholen sollen. Im ganz großen Stil wird die Bühne vorbereitet, auf der Satan seine Lügenwunder inszenieren wird, um wenn möglich sogar die Auserwählten zu verführen.

Wie zur Zeit von Esther

Der Erlass, der gegen Gottes Volk ergehen soll, wird dem Erlass des Artaxerxes gegen die Juden zur Zeit Esthers ähneln. Dieses persische Edikt ging auf den Hass Hamans gegen Mardochai zurück. Nicht, dass Mardochai ihm etwas Böses getan hätte! Aber er wollte ihm nicht die Ehre erweisen, die nur Gott zusteht. Die Entscheidung des Königs gegen die Juden wurde unter falschem Vorwand erwirkt, indem man jenes besondere Volk in ein falsches Licht rückte.

Satan schmiedete diesen Plan, um alle vom Angesicht der Erde auszutilgen, bei denen noch wahre Gotteserkenntnis zu finden war. Doch sein Komplott wurde aufgedeckt: Jemand, der unter den Menschenkindern regiert, machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Übermächtige Engel wurden beauftragt, Gottes Volk zu behüten. So fiel der Komplott auf die Feinde selbst zurück.

Ein Dorn im Auge

Die protestantische Welt sieht heute in der sabbathaltenden Minderheit einen Mardochai am Tor. Sein Charakter und sein Verhalten zollen Gottes Gesetz Respekt und sind eine ständige Anklage für die, welche die Furcht des HERRN abgeschüttelt haben und seinen Sabbat mit Füßen treten. Der unwillkommene Störenfried muss irgendwie aus dem Weg geschafft werden.

Derselbe geniale Kopf, der in vergangenen Jahrhunderten gegen die Gottgetreuen Komplotte schmiedete, will die Welt immer noch von denen befreien, die Gott fürchten und sein Gesetz befolgen. Satan wird Unwillen gegen die kleine Minderheit bewirken, die sich gewissenhaft von den Volksbräuchen und -traditionen distanzieren.

Maßnahmen, auf die man gefasst sein sollte

Männer von Rang und Namen werden mit Gesetzlosen und Kriminellen beratschlagen, was sie gegen Gottes Volk unternehmen könnten. Reichtum, Genie und Bildung werden sich zusammentun, um sie mit Spott zu überschütten. Machthaber, Geistliche und Kirchenglieder werden sich gegen sie verschwören. In Wort und Schrift, durch Prahlerei, Drohungen und Hohn wollen sie ihren Glauben brechen. Durch Falschdarstellungen und wütende Aufrufe wecken sie den Zorn der Massen. Da sie kein »So spricht die Schrift« gegen die Vertreter des biblischen Sabbats vorbringen können, werden sie sich repressiver Gesetze bedienen. Um sich Wählerstimmen zu sichern, kommen die Gesetzgeber dem Verlangen nach einem Sonntagsgesetz nach. Doch wer Gott fürchtet kann keine Einrichtung akzeptieren, die gegen den Dekalog verstößt. Auf diesem Schlachtfeld wird der letzte große Konflikt der Kontroverse zwischen Wahrheit und Irrtum ausgetragen. Worum es gehen wird, ist zweifellos offenbar. Wie in den Tagen Mardochais wird der HERR auch heute seine Wahrheit und sein Volk rechtfertigen.

Wodurch wird das Schicksal der USA besiegelt?

Durch einen Erlass, der einer Einrichtung des Papsttums gegen Gottes Gesetz Geltung verschafft, werden die USA sich völlig von der Gerechtigkeit abkoppeln. Wenn der Protestantismus seine Hand über die Kluft streckt und die Hand der römischen Macht ergreift, wenn er über den Abgrund reicht und die Hände des Spiritismus packt, wenn die USA unter dem Einfluss dieser dreifachen Einheit jeden Grundsatz ihrer Verfassung als protestantische und republikanische Regierung verraten und für die Verbreitung päpstlicher Irrtümer und Täuschungen sorgen, dann wissen wir, dass die Zeit für das wundersame Wirken Satans gekommen und das Ende nahe ist.

Kurz vor dem Ende

Als die römischen Armeen sich näherten, war dies das Zeichen für die Jünger, dass Jerusalem kurz vor seiner Zerstörung stand. So wird auch dieser Abfall ein Zeichen für uns sein, dass Gottes Nachsicht an ihre Grenzen gekommen ist, dass die USA das Maß ihrer Bosheit vollgemacht haben und dass der Gnadenengel bald wegfliegen wird, um nie mehr zurückzukehren. Gottes Volk wird dann in die Bedrängnis und Not kommen, die von Propheten als Zeit der Jakobsangst beschrieben wird. Das Flehen der Treuen, Verfolgten steigt zum Himmel auf. Wie das Blut Abels von der Erde so schreien auch aus Märtyrergräbern, Meeresgrüften, Berghöhlen und Klostergewölben Stimmen zu Gott: »HERR, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen?« (Offenbarung 6,10) Der HERR tut seine Arbeit. Der ganze Himmel ist in Bewegung. Der Richter der ganzen Erde wird bald aufstehen und seine verletzte Autorität verteidigen. Das Zeichen der Befreiung wird den Menschen verliehen, die Gottes Gebote halten, sein Gesetz achten und das Malzeichen des Tieres oder seines Bildes ablehnen.

Aktive Vorbereitung dringend nötig

Gott hat offenbart, was in den letzten Tagen geschehen wird, damit sein Volk auf den Sturm des Widerstands und Zorns vorbereitet ist. Alle, die vor den bevorstehenden Ereignissen gewarnt sind, sollen eben nicht ruhig auf den kommenden Sturm warten und sich damit trösten, dass der HERR seine Treuen am Tag der Not bewahrt. Unser Warten auf unseren Herrn darf vielmehr als aktive Mitarbeiter geschehen, die unerschütterlichen Glauben haben, statt müßig herumzusitzen. Wir haben jetzt keine Zeit für weniger wichtige Dinge.

Die Sonntagsbewegung – sanft und mysteriös

Während die Menschen schlafen, bereitet Satan aktiv alles darauf vor, dass des HERRN Volk ohne Recht und Gnade behandelt wird. Die Sonntagsbewegung schreitet im Dunkeln voran. Ihre führenden Köpfe verbergen ihr eigentliches Ziel. Viele, die sich der Bewegung anschließen, verstehen selber nicht, wohin ihre Reise unwiederbringlich geht. Das Bekenntnis dieser Bewegung ist sanft und anscheinend christlich. Doch wenn sie reden wird, dann wird sich der Geist des Drachen zeigen.

Was wir tun können:

Wir haben die Aufgabe, alles zu tun, was wir können, um die drohende Gefahr abzuwenden. Bemühen wir uns Vorurteile abzubauen, indem wir uns vor den Menschen ins richtige Licht rücken. Präsentieren wir ihnen, worum es wirklich geht. Dadurch protestieren wir mit größtem Erfolg gegen Gewissensfreiheit einschränkende Maßnahmen. Studieren wir die Bibel, damit wir die Gründe für unseren Glauben darlegen können. Der Prophet sagt: »Die Gottlosen werden gottlos bleiben, und kein Gottloser wird es verstehen; aber die Verständigen werden es verstehen.« (Daniel 12,10)

Alle, die durch Jesus Zugang zu Gott haben, sind mit einer wichtigen Aufgabe betraut. Jetzt ist die Zeit, den Arm unserer Stärke zu ergreifen. Das Gebet Davids ist ein Gebet für Pastoren und Laien: »Es ist Zeit für den HERRN, zu handeln; sie haben dein Gesetz gebrochen!« (Psalm 119,126) Die Diener des HERRN sind aufgerufen, zwischen Halle und Altar zu weinen und zu sagen: »HERR, habe Mitleid mit deinem Volk und gib dein Erbteil nicht der Beschimpfung preis.« (Joel 2,17)

Gott ist stärker

Immer wenn sein Volk in größter Not war, wenn die Hoffnung auf Rettung am geringsten war, hat Gott für es gewirkt. Die Pläne der Bösen, der Feinde der Gemeinde sind seiner Macht und überragenden Weisheit unterlegen. Er kann die Herzen der Staatsmänner bewegen; den Zorn der Unruhigen, Unzufriedenen, Gotteshassern, Warheitshassern und Gemeindehassern abwenden, wie auf sein Wort hin die Wasser eines Flusses abgewendet werden. Gebet bewegt den allmächtigen Arm.

Der die Sterne am Himmel ordnet, dessen Wort die Wellen der großen Tiefe im Griff hat, derselbe unendliche Schöpfer wird auch für sein Volk wirken, wenn sie ihn im Glauben anrufen. Er wird die finsteren Mächte zurückhalten, bis die Warnung die ganze Welt erreicht hat und alle, die auf sie achten, auf den Konflikt vorbereitet sind. »Wenn Menschen wider dich wüten, bringt es dir Ehre«, sagt der Psalmist, »und wenn sie noch mehr wüten, bist du auch noch gerüstet.« (Psalm 76,11 LU)

Gottes Eingreifen in Not und Verfolgung schafft Aufmerksamkeit

Gott will Entscheidungswahrheit in die Schlagzeilen bringen, damit sie analysiert und diskutiert wird, auch wenn dies durch Spott geschieht, und damit die Leute zum Nachdenken gebracht werden. Jede Kontroverse, jeden Tadel, jede Verleumdung wird Gott nutzen, um Neugier zu wecken und Gemüter aus ihrem Schlummer zu holen. So war es in der Vergangenheit von Gottes Volk.

Weil sie das goldene Standbild nicht anbeten wollten, das Nebukadnezar aufgerichtet hatte, wurden die drei Hebräer in den Feuerofen geworfen. Doch Gott bewahrte seine Deiner mitten in den Flammen. So führte der Versuch, den Götzendienst durchzusetzen, dazu, dass der wahre Gott allen versammelten Fürsten und großen Männern im riesigen babylonischen Reich bekannt wurde.

So war es auch, als der Erlass erging, der die Anbetung jedes Gottes außer des Königs untersagte. Doch Daniel richtete seine Bitten dreimal täglich an den Gott des Himmels, wie er es gewohnt war. Damit zog er die Aufmerksamkeit der Fürsten und Herrscher auf sich. Er hatte die Gelegenheit, sich zu verteidigen, zu zeigen, wer der wahre Gott ist, und den Grund dafür zu nennen, warum er allein anzubeten und ihm Lob und Huldigung zu bringen sei. Daniels Befreiung aus der Löwengrube war ein weiterer Beweis dafür, dass das Wesen, das er anbetete, der wahre und lebendige Gott war.

So war es auch mit Paulus im Gefängnis. Das Evangelium wurde dadurch vor Könige, Fürsten und Herrscher gebracht, die sonst nie dieses Licht gehabt hätten.

Wahrheit lässt sich nicht aufhalten

Die Bemühungen, das Vorwärtsdringen der Wahrheit aufzuhalten, werden sie nur noch weiter verbreiten. Die Unübertrefflichkeit der Wahrheit wird von jeder neuen Perspektive aus nur umso deutlicher. Irrtum erfordert Tarnung und Verschleierung. Er kleidet sich in Engelsgewänder, doch jede Bekundung seines wahren Wesens verringert seine Chance auf Erfolg.

Die Strahlkraft des Evangeliums nutzen

Das Volk, das Gott zu Hütern seines Gesetzes gemacht hat, darf sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Die Wahrheit will an die dunklen Plätze der Erde gebracht werden. Hindernisse wollen überwunden werden. Ein großes Werk ist zu tun und dieses Werk ist denen anvertraut, die die Wahrheit erkannt haben. Sie können jetzt Gott intensiv um Hilfe bitten. Nur wenn Jesu Liebe ihre eigenen Herzen durchdringt, Jesu Geist auf sie ausgegossen wird, werden sie auf das Gericht vorbereitet sein. Während sie sich Gott weihen, wird ihr Einsatz, die Wahrheit anderen zu bringen, von Überzeugungskraft begleitet sein, und ihr Licht wird Zugang zu vielen Herzen finden.

Schlafen wir doch nicht länger auf Satans verzaubertem Boden, sondern nutzen wir alle Ressourcen und jedes Hilfsmittel, das die Vorsehung uns zur Verfügung stellt! Die letzte Warnung wird »vielen Völkern und Nationen und Sprachen und Königen« verkündet (Offenbarung 10,11), und die Verheißung ist gegeben: »Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.« (Matthäus 28,20)

Testimonies for the Church 5, 449-454

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