Ein Bild, das uns bis heute inspirieren kann, den Alltag anders zu bewältigen. Von Kai Mester
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Im Vorhof des israelitischen Heiligtums brannte ein ewiges Feuer auf dem Brandopferaltar; in der ersten Abteilung, dem Heiligen, brannte ein ewiges Licht auf der Menora und ein ewiges Räucherwerk stieg auf dem Räucheraltar vor dem Vorhang zum Allerheiligsten auf (3. Mose 6,5.6; 2. Mose 27,20; 2. Mose 30,7.8).
Station 5: Der Räucheraltar
Der Räucheraltar aus vergoldetem Akazienholz war der Ort, wo die Priester im Heiligen der Gegenwart Gottes, der so genannten Schechina, am nächsten waren. »Und du sollst ihn setzen vor den Vorhang, der vor der Lade mit dem Gesetz hängt, und vor den Gnadenthron, der auf der Lade mit dem Gesetz ist, wo ich dir begegnen werde.« (2. Mose 30,6) Begegnung mit Gott!
Daher hieß der Räucheraltar auch: »das Feuer vor dem HERRN« (3. Mose 16,13) und wurde zum Allerheiligsten gerechnet (1. Könige 6,22), obwohl er noch im Heiligen stand. Die Kohlen auf ihm wurden vom ewigen Feuer auf dem Brandopferaltar entzündet (3. Mose 16,12.13).
Weihrauch verbindet mit Gott und Mensch
Das verwendete Räucherwerk wurde nach einem ganz bestimmten Rezept zubereitet: zu gleichen Teilen Stakte (ein Harz), Räucherklaue (der Kalkdeckel [Operculum] einer Meeresschnecke), Galbanum (ein Heilkraut) und Weihrauch (ein Harz). Es war heilig und durfte ausschließlich im Heiligtum verwendet werden. Morgens und abends wurde damit geräuchert (2. Mose 30,7.8).
Weihrauch wächst im Orient, wo die Nachfahren von Israels Onkel Ismael in der Gemeinschaft der Söhne des Ostens lebten und bis heute noch leben. Mit dem Gebot, Weihrauch im Gottesdienst zu verwenden, machte Gott Israel von den Arabern abhängig und stärkte so ihre mitunter auch schwierige Bruderbeziehung.
Einmal im Jahr betrat der Hohe Priester mit der Räucherpfanne auch das Allerheiligste, um Gott auf besondere Weise zu begegnen.
Die Gebete der Heiligen
»Lass mein Gebet wie Räucherwerk gelten vor dir.« (Psalm 141,2)
»Und die ganze Menge des Volkes betete draußen zur Stunde des Räucherns.« (Lukas 1,10) »Und der Rauch des Räucherwerks stieg auf vor Gott, zusammen mit den Gebeten der Heiligen.« (Offenbarung 8,3)
Hier am Räucheraltar begegnet der Mensch Gott. Beten ist Reden mit Gott. »Betet ohne Unterlass!«, sagt Paulus (1. Thessalonicher 5,17). Wir können mit Gott laut und in Gedanken reden. Für viele tut sich damit eine ganz neue Erfahrungswelt auf!
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