Pornographie und das Ende der Zivilisation: Welt und Gemeinde am Abgrund

Pornographie und das Ende der Zivilisation: Welt und Gemeinde am Abgrund
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»Gibt es noch Hoffnung für mich?«, fragt sich da mancher. »Ohne Ehrlichkeit nicht!«, lautet die erste Antwort. Von Kai Mester

Wohl nie seit Menschengedenken ist die Fantasie vor allem von Männern so schmutzig und grausam gewesen wie heute. Ursache dafür sind eine Unzahl von pornographischen und gewaltverherrlichenden Bildern und Filmen, die in Sekundenschnelle für jeden greifbar sind, der ein internetfähiges Gerät hat – und wer hat das heute nicht?

Seit vielen Jahren schon speist vor allem der christliche Westen die ganze Welt mit diesen Aufnahmen und wundert sich gleichzeitig über die Zunahme von Gewaltverbrechen und die kontinuierlich sinkende Sexualmoral.

Die vorsintflutliche Welt

Die Bibel berichtet uns, dass der Zustand des Herzens oder die statistische Häufigkeit böser Gedanken ein Hinweis auf das kurz bevorstehende Ende einer Zivilisation ist. So war es zu Noahs Zeiten. Wird es heute auch wieder so sein?

»Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.« (Matthäus 24,37) »Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse, da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen.« (1. Mose 6,5-6)

Sodom und Gomorra

Wer sagt: »Hier geht es ja zu wie in Sodom und Gomorra«, spielt meist auf sexuelle Zügellosigkeit an. Auch mit diesen beiden Städten ging eine Zivilisation zugrunde. Die Ehefrau von Billy Graham soll einmal gesagt haben: »Wenn Gott Amerika jetzt nicht straft, muss er sich bei Sodom und Gomorra entschuldigen.«

»Ebenso [wie zu Noahs Zeiten] ging es auch in den Tagen Lots zu.« (Lukas 17,28) »Und der HERR sprach: Das Geschrei über Sodom und Gomorra ist groß, und ihre Sünde ist sehr schwer. Darum will ich hinabsteigen und sehen, ob sie es wirklich ganz nach dem Geschrei über sie getrieben haben, das vor mich gekommen ist, oder ob nicht; ich will es wissen! … Aber ehe sie sich hinlegten, umringten die Männer der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, jung und alt, das ganze Volk aus allen Enden, und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Bring sie heraus zu uns, damit wir uns über sie hermachen!« (1. Mose 18,20-21; 19,4-5)

Fromme Lustmolche

Nun will man aber herausgefunden haben, dass im religiösen Süden der USA, dem sogenannten Bible Belt, und auch in muslimischen Ländern, besonders viel Internet-Pornographie konsumiert wird. Können auch fromme Zivilisationen an ihr Ende kommen? Nun, fromme Menschen sind oft scheinheilig. Deshalb sagte Jesus: »Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr getünchten Gräbern gleicht, die äußerlich zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und aller Unreinheit sind!« (Matthäus 23,27) »Ich sage euch: Es wird dem Land Sodom erträglicher gehen am Tag des Gerichts als [euch]!« (Matthäus 11,24)

Die Bibel schreibt ausführlich über dieses Phänomen frommer Sünder. Die Bewohner der Stadt Gibea waren Benjaminiter, also Angehörige von Gottes Volk. Doch sie verhielten sich Fremden gegenüber genauso wie die Einwohner von Sodom: »Da umstellten Männer der Stadt, Söhne Belials, das Haus und schlugen an die Tür und sprachen zu dem alten Mann, dem Hausherrn: Bring den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist, damit wir uns über ihn hermachen!« (Richter 19,22) Kurz darauf fand Gibea und fast der ganze Stamm Benjamin ein grausames kriegerisches Ende und seine Städte wurden mit Feuer verbrannt (Richter 20).

Die Hure Jerusalem

Auch kurz vor der Zerstörung Jerusalems durch Babylon kündigte Gott an, warum wieder einmal eine Zivilisation zu Ende gehen würde. Diesmal die Zivilisation seines ganzen eigenen Volkes: »Darum, so spricht Gott, der HERR: Weil ihr es schlimmer getrieben habt als die Heidenvölker um euch her … Siehe, auch ich will über dich kommen und will Gericht halten in deiner Mitte, vor den Augen der Heidenvölker.« (Hesekiel 5,7-8)

»Und sie [das Südreich Juda im Bild der Hure Oholiba] trieb ihre Hurerei noch weiter; und sie sah an die Wand gezeichnete Männer, Bildnisse von Chaldäern, mit roter Farbe gemalt … da entbrannte sie heftig für sie, als ihre Augen diese sahen, und sandte Boten zu ihnen.« (Hesekiel 23,14-20) Ist das nicht eine treffende Beschreibung des Internets und seiner Flirtportale?

Erweckung und Reformation, die Ausgießung des Spätregens, von diesen Zielen wird in letzter Zeit viel in der Adventgemeinde gesprochen. Doch wie marode die moralische Substanz unserer Herzen ist, davon hört man wenig. Man bekennt sich als Mensch und als Sünder wie alle und relativiert so die Dramatik der Situation. Es wird über Symptome wie Musik und Kleidung gesprochen, über dogmatische Lehrfragen und Adventgeschichte, Prophetieauslegungen und andere durchaus wichtige und aktuelle Themen. Doch wo sind Reue und Tränen, Buße und Umkehr? Wo sind Sack und Asche wie in Ninive damals? Wo sind die zerrissenen Kleider? Im übertragenen Sinne natürlich (Joel 2,13)!

Sex und Gewalt in den Gedächtnishallen?

An die Stelle der Götterkulte der Israeliten, in denen sich Sex- und Gewaltorgien abspielten, sind heute die sündigen Angebote im Internet getreten.

»Wahrlich, weil du mein Heiligtum verunreinigt hast mit allen deinen Scheusalen und mit allen deinen Gräueln, deshalb will auch ich mich abwenden … mich nicht erbarmen.« (Hesekiel 5,11)

Mit welchen Scheusalen und Gräueln verunreinigen wir »das Heiligtum des Herzens« (Review and Herald, 23. Oktober 1894), wo wir doch »ein Tempel des Heiligen Geistes« sein sollten (1. Korinther 6,19)? Gottes Geist und sexuelle Freizügigkeit schließen sich gegenseitig aus. »Wisst ihr nicht, dass, wer einer Hure anhängt, ein Leib mit ihr ist? … Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.« (Vers 16-18)

Mit welchen Scheusalen, welchen Bildern, füllen wir unsere »Gedächtnishalle« (Signs of the Times, 18. März 1889)?

Auf dieser mentalen Ebene findet alles statt, was mit unserer Errettung zu tun hat. Nur Jesu Blut kann uns bis in die tiefsten Schichten unseres Denkens reinigen. Nur die Beschäftigung mit seinem Leben und Sterben wird unsere Augen öffnen und die Kammern unseres Gehirns mit einem neuen, himmlischen Wind durchwehen.

Uns ist Schreckliches prophezeit

Hesekiel möchte uns vor den schrecklichen Folgen warnen. Gott möchte, dass uns die Worte unter die Haut gehen, uns aufrütteln:

»Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und in deiner Mitte durch Hunger aufgerieben werden. Ein Drittel soll durch das Schwert fallen rings um dich her. Das letzte Drittel aber will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert hinter ihnen her zücken.« (Hesekiel 5,12)

Geistliche, geistige, seelische und körperliche Seuchen und Krankheiten werden uns heimsuchen. Das Wort Gottes verliert für uns immer mehr seinen Reiz und seine Bedeutung, sodass wir geistlich verhungern. Der sichere Tod ist die Folge. Wie ein Schwert treffen die Bilder das Herz unseres Charakters. Sie zerschlagen gewachsene Grundsätze, trennen Familien, machen Lebensziele zunichte und rauben uns das ewige Leben. Alle unsere Sehnsüchte und Hoffnungen zerfallen und werden vom Winde verweht. Was bleibt ist die Leere, das Gefühl, einer Fata Morgana nachgerannt zu sein.

»Ich will dich zu einer Einöde und zur Schmach machen unter den Heidenvölkern um dich her, vor den Augen aller, die vorübergehen; und es soll Schmach und Hohn, Warnung und Entsetzen bewirken bei den Heidenvölkern, die um dich her sind, wenn ich an dir das Urteil vollziehe im Zorn und Grimm und mit grimmigen Strafen. — Ich, der HERR, habe es gesagt!« (Hesekiel 5,14-15)

Die Gottlosen machen sich lustig über die Scheinheiligen und Scheinfrommen. Was sich so alles unter ihrem heiligen Mäntelchen verbirgt! Welche Leichen da aus den verschiedenen Kellern zutage kommen! Haben wir doch in dem Bemühen, der Welt Gottes Charakter zu zeigen, oft umso fleißiger die Sünde ins Reich des Verborgenen verbannt, statt sie Jesus zur Entsorgung zu übergeben.

Der schlimmste Schlag

»Ja, ich werde Hunger über euch senden und auch wilde Tiere, damit sie dich der Kinder berauben.« (Hesekiel 5,17)

Das ist dann das Schlimmste! Wenn es unsere Kinder trifft. Wenn wir nicht in der Lage waren, ihnen in dieser Welt den Zugang zu dem zu vermitteln, was die 144.000 haben: das Kleid von Jesu Gerechtigkeit, moralische Reinheit. »Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind jungfräulich. Diese sind es, die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht.« (Offenbarung 14,4)

Zu spät bemerken wir, dass sich Gerechtigkeit und Tugend nicht befehlen, erzwingen oder andressieren lassen. Die einen haben mehr Erfolg bei ihren Kindern eine Fassade aufzubauen, die anderen weniger. Doch wenn dann die Fassade bröckelt, erkennen wir, dass wir als Eltern oder Lehrer Dompteur gespielt haben, statt von Anfang an die Kinder zum Dompteur ihrer selbst auszubilden. Nur wenn sie gelernt haben, selbstständig das Gute zu wollen und sich bei Jesus die Kraft dafür zu holen, werden sie nicht den prophezeiten geistlichen Tod sterben.

»Ich will eure Erschlagenen vor euren Götzen hinsinken lassen. Ja, ich will die Leichname der Kinder Israels vor ihre Götzen hinwerfen und will eure Gebeine rings um eure Altäre streuen.« (Hesekiel 6,4-5)

Wie aktuell! Die modernen Medien fordern ihre Opfer. Unmoralische Videospiele und Filme haben so manchen Helden gefällt und unzählige Lämmer gerissen. Die einen kehren Gott bald öffentlich den Rücken, die anderen vegetieren als Zombies in ihren üblichen Bahnen dahin, wieder andere spielen als getünchtes Grab nach außen hin den Superfrommen.

Die Suche nach dem Ausweg – Sehnsucht nach Hoffnung

Ein erschreckendes Bild. Eine trostlose Welt. Hast du angesichts dessen auch schon Lust verspürt, als Aussteiger irgendwo zu leben? Oder eine Abkürzung ins Paradies zu nehmen? Wer Jesus nachfolgt, weiß, dass ein selbst herbeigeführtes, vorgezogenes Martyrium kein Weg nach oben ist, sondern nach unten. Auch der fundamentalistische Kampf gegen die offen gelebte Unmoral des Westens, den wir heute überall aufflammen sehen, bringt keine Lösung, sondern noch mehr Leid und Unmoral. Allzu oft sind seine Kämpfer in unmoralische Widersprüche verstrickt, weil sie die einzige Quelle der Reinheit und Sündlosigkeit nicht anzapfen.

Gibt es da überhaupt Hoffnung? »Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen?« (Psalm 119,9 Neues Leben) Nur die Erkenntnis Gottes und seines Messias kann uns Hoffnung geben. »Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.« (Johannes 17,3) Gott ist »mächtig genug … euch ohne Straucheln zu bewahren und euch unsträflich, mit Freuden vor das Angesicht seiner Herrlichkeit zu stellen.« (Judas 24)

Die Übrigen erkennen, wie Gott wirklich ist

Das Buch Hesekiel beschreibt, wie Gott sich langsam von Jerusalem zurückziehen musste. Denn sie hatten seinen Geist aus ihren Herzen vertrieben. Doch es gab damals Hoffnung! Genauso gibt es heute Hoffnung!

»Ich will einen Überrest lassen, solche, die dem Schwert entkommen sollen unter den Heidenvölkern, wenn ihr in die Länder zerstreut werdet. Diejenigen aber von euch, welche entkommen sind, werden an mich gedenken bei den Heidenvölkern, wohin sie gefangen weggeführt wurden, wenn ich ihr hurerisches Herz gebrochen habe, das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen nachhurten. Dann werden sie Abscheu über sich selbst empfinden wegen der Bosheit, die sie mit allen ihren Gräueln verübt haben, und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin.« (Hesekiel 6,8-10)

Die Übrigen werden heil

Müssen wir erst Abscheu über uns selbst empfinden, weil wir in die Klauen der Sucht geraten sind? Können wir erst dann Gott erkennen, wie er sich uns in seinem Messias offenbart: lupenrein und sanftmütig?

»Siehe, wenn ich den Himmel verschließe, dass es nicht regnet, oder die Heuschrecken das Land fressen oder eine Pest unter mein Volk kommen lasse und dann mein Volk, über das mein Name genannt ist, sich demütigt, dass sie beten und mein Angesicht suchen und sich von ihren bösen Wegen bekehren, so will ich vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.« (2. Chronik 7,14)

Sich demütigen, beten, Gottes Angesicht suchen und von seinen bösen Wegen umkehren, das ist zu jeder Zeit möglich, so wir denn wollen! Gott streckt seine Hand aus und wartet auf uns.

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