Mein Umzug in der Steiermark gegen alle Wahrscheinlichkeiten: Gott führt auf Schritt und Tritt

Mein Umzug in der Steiermark gegen alle Wahrscheinlichkeiten: Gott führt auf Schritt und Tritt

Gebet und Vertrauen lohnen sich. Von Heidi Kohl

Nun hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Niemand hätte erahnen können, dass die Zeit im steirischen Leutschach am Schlossberg nach 10 Jahren durch den zu frühen Tod meines Mannes Peter zu Ende gehen würde. Die Frage war: Wie würde ich mit dieser schweren Prüfung umgehen? Wie würde mich Gott weiter führen?

Jetzt ist die Last des Hofes von meinen Schultern genommen – obwohl es mir sehr leidtut, dass ich den Hof aufgeben habe müssen (hauptsächlich wegen der Herzschwäche) – aber ich darf mich über mein neues Heim freuen. So will ich nun erzählen, wie Gott alles in diesem Jahr geführt hat:

Das erste Wunder

Es begann mit einer traurigen Begebenheit. Meine 92-jährige Mutter stürzte im Februar und kam nach einem längeren Spitalsaufenthalt ins Pflegeheim. Mein jüngster Bruder, der Mama mehrere Jahre betreut hatte, bot mir nun an, mir beim Verkauf des Hofes und bei der Übersiedlung zu helfen. Seit drei Jahren drängten meine Söhne, den Hof doch zu verkaufen, aber ihnen musste ich immer wieder antworten: »Wie stellt ihr euch das vor? Ich kann weder einen Schrank ab- und aufbauen noch schwere Kisten schleppen.« Ich wusste, dazu brauchte ich jemand, der mir einige Monate zur Seite stehen würde. Nun schenkte mir Gott eine Hilfe durch meinen Bruder! Das war das erste Wunder!

Haussuche und Hofverkauf

So begann ich im Juni mit der Suche nach einem neuen Heim. Zuerst schaute ich mir Häuser im Burgenland an. Gott ließ mich in dieser Zeit viele Erfahrungen machen, damit mir klar würde, was sein Plan für mich sei. Dann suchte ich ein Haus in der Nähe meiner Kinder. Dann warf ich einen Blick nach Tirol, um zu sehen, ob es dort eine offene Tür gäbe. Aber nirgends gab es eine befriedigende Antwort.

Daraufhin hatte meine Freundin den Gedanken, doch in der Nähe der steirischen Gemeinde Deutschlandsberg zu suchen, also nur eine gute halbe Stunde von meinem bisherigen Hof entfernt. Wochenlang beteten wir für dieses Anliegen um Weisung und Klarheit. Doch noch zeichnete sich keine Lösung ab.

Plötzlich tauchte ein Haus auf, das in Frage kam. Aber nach längerem Durchrechnen, ging es sich finanziell nicht aus, denn der Hof war ja auch noch nicht verkauft. Nun wurden meine Gebete intensiver. Ich merkte, dass ich das alte und neue Haus niemals gleichzeitig finanzieren konnte, wenn es sich bis zum Verkauf des Hofes länger hinziehen würde. Es musste alles Hand in Hand gehen. Das war dann auch mein inniges Gebet an den Herrn.

Das zweite Wunder

Von da an ging alles ganz schnell. Der Herr griff ein und das zweite Wunder geschah: Personen meldeten sich, die den Hof kaufen wollten. Eine Besichtigung nach der anderen!

Und eines morgens fand ich eine Anzeige im Internet, die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Ich war tatsächlich die erste, die sich meldete und wusste: Das ist das richtige Haus! Es hatte genug Räume und war sehr günstig. Dazu lag es sogar noch ein paar Minuten näher zum Hof, nämlich in St. Peter im Sulmtal.

Zwei Tage zuvor hatte ein Ehepaar meinen Hof besichtigt. Eigentlich hatte ich den Eindruck, dass sie als Käufer nicht in Frage kämen. Denn sie wirkten zu nachdenklich auf mich. Aber als nach meiner Besichtigung im Sulmtal für mich feststand, dass ich mein Haus gefunden hatte, kam am Freitag in der Früh der Anruf mit der Käuferzusage.

Bei der nächsten Begegnung erzählte mir die Frau, ihr sei, als sie die Zufahrt zum Hof hinunterfuhren, das Herz für diese Gegend und diesen Hof aufgegangen. Ich wusste nun, dass Gott ihr dies ins Herz gegeben hatte. Auch sie war felsenfest davon überzeugt.

Nach der Vertragsunterzeichnung und nachdem ich ihnen die Geschichte des Hofs und seiner Namensgebung (»Bethel«) erzählt hatte, fragte ich das Ehepaar, ob ich noch ein Dankgebet sprechen dürfe. Sie stimmten freudig zu. Auch bei der Hofübergabe vor einer Woche konnte ich mit ihnen beten. Das war für mich ein so großer Moment, zu wissen, dass Gott diese Menschen ausgesucht hatte.

In St. Peter, meinem neuen Zuhause, würde ich erst ab 1. Oktober einziehen können und so nützte ich die Gelegenheit, alles in Ruhe zu planen und einzupacken, auch noch die Ernte abzuschließen. In dieser Zeit kam eine Schwester für vier Wochen zu mir und wir richteten einen Gebetsraum im Obergeschoss des Hofes ein. Jeden Tag nahmen wir uns morgens und abends Zeit fürs Bibelstudium und unsere Gebetsanliegen. Es war eine sehr gesegnete Vorbereitungszeit. Der Herr stärkte uns und wir konnten alle Vorbereitungen in Ruhe treffen. Denn die Übersiedlung musste dann in nur zwei Wochen vonstattengehen. Das würde sehr stressig werden. Bei schönstem Wetter genossen wir die letzten ruhigen Tage im Bethel, wie man auf dem Bild sehen kann.

Schlüsselübergabe und Übersiedlung

Am 28.9. war nun in St. Peter die Schlüsselübergabe. Zuerst hieß es ausweißeln und einige Baumaßnahmen durchführen. Beim Ausweißeln waren wir zu viert, Else aus Stuttgart und Peter aus Tschechien, mein Bruder und ich. So ging alles sehr zügig. Nach dem Ausweißeln planten wir mit einem Sprinter vier Fuhren zu machen. Es war alles sehr aufregend und musste gut organisiert werden.

Das dritte Wunder

Inzwischen fuhr ich mit meinem alten Suzuki Ignis jeden Tag zweimal mit dem Anhänger zwischen Leutschach und St. Peter hin und her. Doch dann streikte das alte Auto. Da nur dieses eine Anhängerkupplung hatte, galt es schnellstens Ersatz zu finden. Gott hatte für alles vorgesorgt und innerhalb von ein paar Tagen hatte ich ein neues Auto mit Anhängerkupplung, das war das dritte Wunder.

Das vierte Wunder

Das Erstaunliche war, dass trotz all dieser Strapazen mein Gesundheitszustand stabil blieb. Das war dann das vierte Wunder. So erlaubte ich mir die Bemerkung: »Wenn ich diese Übersiedlung überlebe, bin ich bereit, wenn dies der Wille Gottes für mich ist, wieder Seminare zu halten.«

Während die andere Gruppe den Sprinter volllud, konnte ich meinen Anhänger und das Auto meistens alleine bepacken. Ich arbeitete langsam und bedächtig, um mich nicht zu überfordern. Nur am letzten Tag hatte ich Stress, auch nicht das richtige Essen und war dann am nächsten Tag bewegungsunfähig. Jedoch nach Wasser- und Wärmeanwendungen und Massage konnte ich nach zwei Tagen wieder arbeiten.

Aber die großen Helden bei der Übersiedlung waren mein Bruder Gerhard und Peter aus Tschechien. Sie bepackten den großen Sprinter so sorgfältig, dass nichts kaputt ging, und schleppten alle Sachen und die schweren Möbel. Allerdings halfen uns stundenweise auch noch Geschwister aus der Gemeinde Deutschlandsberg, der Mann meiner Freundin und ein Ehepaar aus Deutschland, das gerade Urlaub bei uns machte. So konnte ich erkennen, dass zur richtigen Zeit die richtigen Leute hier waren und Gott alles wunderbar führte.

Aktion 555
(5oo Jahre Reformation, 5o-Jahrfeier und 5 Prophetieabende)

Bereits im August nahmen mein Bruder, Magdalena und ich an der 50-Jahrfeier unserer Gemeinde teil mit einem Abendvortrag »Adventisten – wer sind sie und wo kommen sie her?« und einen Monat später an den Vorträgen »500 Jahre Reformation«. In anschaulicher Weise stellte Bruder Piesslinger die großen Fünf vor: Wycliff, Hus, Luther, Zwingli und Calvin. Die Vorträge wurden mit Ölgemälden von Maximilian Jantscher umrahmt, fanden in öffentlichen Räumlichkeiten statt und waren sehr gut besucht.

Jugendliche servierten nach dem Vortrag in mittelalterlichen Kostümen vegetarische Köstlichkeiten. Die Besucher wurden zu 5 Prophetieabenden eingeladen. Zu unserer Freude kamen einige der Teilnehmer zum Offenbarungsseminar in die Gemeinde und meistens sind wir bis zu 20 Personen. Nun wurde der Ruf laut, diese Abende fortzusetzen. Ja, wir können ein Erwachen in unserer Gemeinde erkennen und freuen uns über weitere Aktivitäten, die geplant sind.

Kastanienseminar

Nach der Übersiedlung sollte ich in unserer Gemeinde ein Kastanienseminar durchführen. An einem Abend fand der Kochkurs mit Edelkastanien statt und an einem zweiten Abend Anwendungen mit der Rosskastanie. So schaffte ich dies auch noch durch die Gnade des Herrn und es waren sehr gesegnete Abende. Auf den Bildern seht ihr, wie ich erkläre, wie die gekochte Edelkastanie effizient ausgelöst und zu Mehl verarbeitet werden kann. Am zweiten Bild ist das Anlegen eines in Rosskastanienwasser getränkten Baumwollstrumpfes zu sehen. Wir haben auch noch eine Rosskastanienseife und Salbe hergestellt, ein Fußbad mit Rosskastanienwasser durchgeführt und Wickel angelegt, da die Rosskastanie nicht nur bei Krampfadern, sondern auch bei Rheuma hilft.

Mein neues Zuhause

Nun bin ich in St. Peter gut angekommen und seit ein paar Tagen wieder allein. Die Möbel sind aufgebaut und fast alle Kartons ausgepackt. Und das Erstaunliche ist, so scheint es jedenfalls, als wäre dieses Haus für mein Mobiliar gebaut worden, denn alles passt perfekt hinein. Das Haus hat 10 Zimmer – davon konnte ich eines als Kräuterzimmer, eines als Arbeitszimmer und zwei schöne Gästezimmer einrichten – und es ist sehr praktisch angelegt. Es gibt eine begehbare Garderobe, eine große Speis, eine riesige Garage und drei Duschen und drei WCs. Das Speisezimmer hat sechs hohe Fenster mit einem Rundblick bis zur Koralpe. Der Garten muss im nächsten Jahr erst angelegt werden. Aber ich konnte bereits mit einem kleinen Kräuterhügel beginnen und einige Himbeersträucher setzen. Ins kleine Frühbeet habe ich die Salatpflanzen übersiedelt. So kann ich sicher bis Ende November eigenen Salat genießen.

Mission

Vor ein paar Tagen begann ich meine Nachbarn zu besuchen und konnte mit zwei Ehepaaren, die in meinem Alter sind, gute Gespräche auch über den Glauben führen. Heute war ich zu einer Kastanienrunde beim Bauern eingeladen, der nur ein paar Häuser weiter seinen Hof hat. Die Frau des Landwirtes sprach mich plötzlich an und sagte: »Ich kenne Sie, ich war vor ein paar Jahren in Ihrem Vortrag über den Darm in Deutschlandsberg. Ich habe auch einige Hefte von ihnen gekauft, die ich immer wieder gerne durchlese.« Jetzt war meine Freude noch größer. Ja, ich bin nun wirklich angekommen in St. Peter und schon gespannt, was der Herr mit mir hier noch alles vorhat. Aber vorerst muss ich mich erholen und in den nächsten Wochen meine Mutter in Tirol und meine Kinder und Enkelkinder besuchen, die ich über ein halbes Jahr nicht mehr gesehen habe.

Nun gilt mein großer Dank dem Herrn, der mir so wunderbar zur Seite gestanden ist, mich gestärkt und getragen hat.

»Die auf den Herrn hoffen, werden nicht fallen, sondern ewig bleiben wie der Berg Zion.« Psalm 125,1

Mit herzlichen Maranathagrüßen
Eure Heidi

Fortsetzung: Gesundheitsausbildung in Österreich: Nach fünf Jahren Pause »ein Schritt in den Jordan«

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Aus 8542 St. Peter im Sulmtal, Nr. 145, Haus Eden, Kräuter und Kochwerkstatt, Mobil: 0664 3944733, Mail: , Die Homepage ist in Arbeit: www.hoffnungsvoll-leben.at


 

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