Jüdisches Zeugnis an die Welt: Ein Dorn im Auge

Jüdisches Zeugnis an die Welt: Ein Dorn im Auge
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Oder: Die völlige Infragestellung des üblichen Wertekatalogs. Von Richard Elofer

Vor 65 Jahren schlenderte ein junger Jeschiwa-Schüler, der mit der Mir-Jeschiwa dem Nazi-Deutschland entronnen war, durch die Straßen Schanghais.

Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Denn oben aus dem Fenster eines mehrstöckigen Gebäudes drang hysterisches Gekeife aus einem Radio an sein Ohr. Die Stimme klang wie ein wildes Tier. Da verstand er, was die Stimme auf Deutsch über den Äther kreischte: »Auf, wir werden dieses Volk, das uns nicht in Frieden lässt, vom Angesicht der Erde vertilgen!« Aus dem Hintergrund hörte man sich ein Meer von Stimmen zu dem Ruf vereinen: »Sieg Heil! Sieg Heil!«

Der junge Mann war bis ins Mark erschüttert. Noch nie hatte er so etwas gehört. Sofort rannte er zum Maschgiach der Mir Jeschiwa, Rabbi Jecheskel Levenstein (seinem geistlichen Mentor), und erzählte, was er gehört hatte.

»In einem Punkt«, erwiderte der Maschgiach, »ja in einem Punkt sagt er die Wahrheit: Das jüdische Volk wird die Welt nicht in Frieden lassen. Das jüdische Volk verkündet der Welt allein durch seine Existenz, dass vieles, worauf es der Welt gerade besonders ankommt, in Wirklichkeit doch völlig wertlos ist. Das ist der Grund, warum das jüdische Volk der Menschheit schon über viele, viele Generationen hinweg verhasst ist.«

Aus: Shabbat Shalom Newsletter, 773, 24. März 2018, 8. Nisan 5778
Herausgeber: World Jewish Adventist Friendship Center

Empfohlener Link: https://wjafc.globalmissioncenters.org/


 

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