Aus dem Alltag mit vier kleinen Kindern: Im Dienst für Jesus an der Mütterfront

Aus dem Alltag mit vier kleinen Kindern: Im Dienst für Jesus an der Mütterfront
Links die sechs Fishers im Kreise der Großfamilie

»Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist groß.« Von Chantée Fisher

Ich lege meine beiden Babys nebeneinander. Welche Windel soll ich zuerst wechseln? Die Windel des Stillbabys wird definitiv angenehmer sein. Das Latinobaby zieht am Ohr seines Bruders und lacht. Sie hält den doppelten Windelwechsel für eine große Gaudi. Er hingegen hat nur Augen für mich. Wenn ich ihn ansehe, lächelt er mich zahnlos an mit diesen Schlitzaugen, die ich auch von seinem Papa kenne.

Ich halte die Luft an und beginne mit Rosie. Auch nach fünf Jahren und vier Babys ist Windelnwechseln für mich immer noch eine Zumutung. »Aber du bist doch Krankenschwester!« Mein Mann lacht, wenn er mich zusammenzucken sieht. Stimmt, aber als Krankenschwester habe ich nie Windeln gewechselt. Hätte ich in der Notaufnahme gearbeitet wie er, dann wüsste ich eben: »Babywindeln sind ein Traum!« Er hat bei unseren Babys sicher mehr als genug Windeln gewechselt – immer mit einem Lächeln.

Das Goldlöckchen kommt herein und fragt nach dem Rotschopf. Sie will ihn etwas halten, sagt sie. Er ist schon halb so schwer wie sie, aber sie ist stark. Und sie liebt ihn innig. Ich kann immer auf die bereitwillige Hilfe dieses babyliebenden Babys zählen.

Die Tür knallt auf und mein Erstgeborener kommt in seiner neuen Imkertracht herein (Danke, Amazon). Er hat dafür seine kostbaren 45 Dollar aus den Einnahmen der Gemüsesaison vom letzten Jahr ausgegeben und die letzten zwei Tage gespannt auf die Post gewartet. Eben hat er den Bienenstock überprüft und ihnen etwas Futter gegeben – »ohne Stiche!« Ich will ihm gerade gratulieren, da sehe ich, dass sein Rücken voller zorniger Bienen ist. In der Wärme des Hauses beginnen sie, um seinen Kopf herumzuschwirren. Jetzt bin ich fast so aufgeregt wie er, nur etwas anders. Zum Glück sind sie auf ihn und nicht auf mich wütend. Ich schicke ihn zur Tür hinaus, und sie folgen ihm – fast alle. Im Frühling werden sie immerhin Honig für uns machen, aber die im Haus sicher nicht.

Jetzt die Windeln wegwerfen und Hände waschen. Klingelt da mein Telefon? »Mama! Schnell! Baby Luke spuckt und ich brauche ein Wischweg!«, schreit meine treue Babysitterin. Hudson will, dass ich schaue, ob noch mehr Bienen auf seinem Rücken sind und er wieder reinkommen kann. Lynnea Rose nutzt die Chance und flieht mit dem klingelnden iPhone, das für sie tabu ist, aber gerade deshalb umso verlockender. Bei ihrer Flucht stolpert sie über ein Paar Stiefel. Das Telefon fliegt in hohem Bogen davon, mein neuer Panzerglasschutz zerbricht. Den Schaden (und den verpassten Anruf) kann ich mir später ansehen. Jetzt tröste ich erst mal ein heulendes Baby und erinnere sie an das Telefonverbot.

Gegen Ende meiner Teenagerzeit und mit Anfang Zwanzig schien ich so viel Geduld zu haben. Ich hatte auch viel Zeit für lange Gebetsspaziergänge in den Bergen. Ich konnte selbstverständlich nachts durchschlafen und träumte von Ehe und Mutterschaft.

Jetzt lebe ich sozusagen im Schützengraben an der Front, ruhige Momente sind höchst selten. Kann mein Leben immer noch ein Gottesdienst sein, auch wenn ich nicht mehr die Zeit habe, die Seiten meiner Bibel im Morgenrot zu sehen, während die Vögel singen?

Ja, es ist möglich.

Er sagt, wenn ich diesen Kleinen diene, diene ich ihm. Wenn ich die Windel wechsle, die Haare entwirre, das Gesicht abwische, mich für die Projekte des kleinen Unternehmers interessiere, dann ist das mehr, als nur eine gute Mama zu sein. Es ist ein Dienst an meinem Schöpfer. Er hat diese Kinder geschaffen und sie mir anvertraut. Ich liebe ihn in der Gestalt meiner Kinder.

Ich mache es nicht perfekt. Sicher nicht! Aber der Gedanke lässt mich höher hinauswollen. Immer höher.

Life Worth Living, 6. Februar 2020

http://www.thenebblettfamily.com/2020/02/serving-jesus-in-trenches-of-motherhood.html

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