Und wenn Irrlehren tatsächlich nützlich sind, wie gehe ich so mit ihnen um, dass sie mir nicht gefährlich werden? Von Willmonte Frazee
»Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.« (Römer 8,28)
Wenn wir die Welt anschauen, scheint alles gegeneinander zu wirken, und doch steuert alles auf ein Ziel hin. Ja sogar auf ein gutes Ziel, zwar nicht für alle, aber für alle, die Gott lieben. Denn der Mensch hat einen freien Willen. Er entscheidet selbst, ob ihm alles zum Besten dient oder nicht. Auf jeden Fall wird Gottes Sache am Ende triumphieren, sein Plan wird vollständig ausgeführt werden. Wie wichtig ist es daher, immer daran zu denken, dass Gott auch die Kräfte nutzt, die scheinbar ins Versagen führen: Alle Dinge dienen zum Besten.
»Gegen Gottes Wahrheit können wir ohnehin nichts ausrichten, wir können nur für sie eintreten.« (2. Korinther 13,8 Hoffnung für alle) Ist das nicht wunderbar? Nicht einmal Satan kann etwas gegen die Wahrheit ausrichten. Er versucht es zwar ständig und macht auf dieser Welt anscheinend, was er will. Schauen wir aber hinter die Kulissen, dann vollbringt Gott doch seinen Willen. »Gegen Gottes Wahrheit können wir ohnehin nichts ausrichten.«
Nur wenn wir uns auf diese Verheißungen stützen, werden wir Weisheit und Mut haben in der großen Krise, auf die die Gemeinde zusteuert und die sogar schon begonnen hat.
»Denn der Zorn des Menschen muss dich preisen.« (Psalm 76,11) Gott nutzt sogar den Zorn der Menschen zu seinem Lobpreis. Damit kann sich der Mensch jedoch keine Lorbeeren holen. Gott allein gebührt die Ehre dafür, dass er zum Erreichen seiner Ziele sogar die Pläne seiner Feinde und den Zorn Satans zu nutzen versteht.
Am Jüngsten Tag werden sich Satan, seine Engel und diese Menschen dafür verantworten müssen, dass sie sich vom HERRN abgewandt und scheinbar geniale Theorien vertreten haben. Sie werden genauso schuldig sein, als wenn sie mit ihrem Kampf gegen Gottes Wahrheit Erfolg gehabt und Gott von seinem Thron gestürzt hätten. Aber es wird ihnen nicht gelingen.
Über die Geborgenheit seiner Kinder sagt Jesus: »Niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen.« (Johannes 10,29) Darüber dürfen wir uns freuen.
Zum Studium dieses Themas hat mich eine Aussage von Ellen White angeregt:
»Einige Menschen meinen, es sei bedauerlich, wenn falsche Lehren verbreitet werden. Aber der HERR sagt, ›dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.‹ So gab der Streit unter den Korinthern Paulus den Anlass für seine beiden wunderbaren Briefe.
Hätten die Heiden sich nicht vom Glauben abgewandt, hätte Paulus auch nicht geschrieben: ›Mich wundert, dass ihr euch so schnell abwenden lasst von dem, der euch durch die Gnade des Christus berufen hat, zu einem anderen Evangelium, während es doch kein anderes gibt.‹ (Galater 1,6.7) Wer mit der Heiligen Schrift Unwahrheit und Irrtum beweisen will, der missbraucht sie.
Hätten die Thessalonicher die empfangene Botschaft nicht missverstanden, so hätten sie nicht geglaubt, dass die Wiederkunft des Herrn in den Wolken des Himmels unmittelbar bevorstand. Daher musste Paulus die Wahrheit so darstellen, wie sie in Jesus zu finden ist. Weil er sie niederschrieb, ist diese wichtige Wahrheit der Nachwelt erhalten geblieben.
Ebenso hat der Widerstand gegen das Licht und die Wahrheit Jesus dazu veranlasst, die Wahrheit noch deutlicher zu erklären. Jedes Mal wenn ein Irrtum vorgebracht wird, dient er denen zum Besten, die Gott aufrichtig lieben. Denn wenn die Wahrheit vom Irrtum überschattet wird, werden jene, die Gott als Wächter berufen hat, die Wahrheit besser erklären. Sie werden in der Heiligen Schrift nach Beweisen für ihren Glauben forschen. Die Verbreitung von Irrtum ruft Gottes Diener dazu auf, sich zu erheben und die Wahrheit deutlich hervortreten zu lassen.« (Signs of the Times, 6. Januar 1898)
Es geht also um die Frage, warum Gott zulässt, dass falsche Lehren sowohl von innen als auch von außen in seine Gemeinde eindringen. Die Heilige Schrift bezeugt deutlich, dass beides geschehen wird. Paulus sagte: »… räuberische Wölfe [werden] zu euch hereinkommen … die die Herde nicht schonen; und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft.« (Apostelgeschichte 20,29.30)
Warum lässt Gott zu, dass seine Gemeinde von Spaltungen, Splittergruppen, Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zu diesem oder jenem Thema gebeutelt wird? Warum ist die Einheit der Gemeinde zeitweise dadurch bedroht? Schon anhand der gelesenen Texte lässt sich deutlich erkennen, dass Gott einen Plan damit verfolgt.
Wir wollen hier drei wichtige Ziele betrachten, die durch den Dienst der Irrlehren erreicht werden. Drei Ziele, die Gott verfolgt, indem er zulässt, dass sich die verschiedensten falschen Lehren ihren Weg zu uns bahnen. Er könnte es ja auch verhindern. Warum lässt er sie eindringen? Wenn wir den Dienst der Irrlehren studieren, werden wir mindestens drei Antworten darauf finden.
Qualitätskontrolle
»Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.« (1. Johannes 2,18.19) Die falschen Brüder sind weggegangen. Warum? Weil offenbar werden sollte, dass sie nicht von uns sind.
»Gott wird sein Volk aufwecken. Wenn andere Mittel fehlschlagen, werden Irrlehren eindringen, sie sichten und die Spreu vom Weizen trennen.« (Testimonies 5, 707; vgl. Maranatha, 45, Zeugnisse 5, 739)
Was bewirken Irrlehren? Sie sichten die Gemeinde! Was passiert mit der Spreu? Sie wird vom Weizen getrennt! Wenn der Wind weht, ob durch Irrlehren oder Verfolgung, wird die Spreu immer davonfliegen, der Weizen aber bleiben.
Als ich einmal in Florida war, nahm mich ein Freund in eine Packhalle mit, wo Apfelsinen der Größe nach sortiert wurden. Die Apfelsinen rollten eine Rinne hinab, in die unterschiedlich große Löcher gestanzt waren. Als die kleineren Löcher kamen, fielen die kleinsten Apfelsinen hindurch, und ganz am Schluss bei den größten Löchern schließlich die ganz großen. Wir sollten daher vorsichtig sein und uns nicht zu früh auf die Schulter klopfen, wenn wir gegen eine Irrlehre immun sind. Als ich die Apfelsinen beobachtete, stellte ich mir vor, wie eine mittelgroße Orange sagte: »Wir fallen schon nicht durch! Schließlich haben wir den einen oder anderen Test bereits bestanden. Wir schaffen es bis zum Schluss!« Das Loch ihrer Größe lag aber noch vor ihr.
Einige Irrlehren, die der Böse einschleust, sind so plump und ungeschminkt, dass ich mich frage, wie überhaupt jemand auf sie hereinfallen kann. Aber der Böse hat sein Werk noch nicht beendet und sät weiter falsche Lehren unter Gottes Volk. Gott erlaubt es ihm immer noch. Zweifellos sind in Satans Komitee noch viel raffiniertere und verführerischere Irrlehren in Planung, die nicht so leicht zu erkennen sind. Er studiert unser Denken und unseren Charakter. Wenn er dann bei uns einen Ansatzpunkt im Herzen findet, entwickelt er eine darauf zugeschnittene Irrlehre, damit auch wir aussortiert werden. Davor sind wir nur sicher, wenn wir fest in Jesus und seiner Wahrheit verankert sind, ja wenn wir Gott und seine Gemeinde mehr lieben als uns selbst und unsere Ansichten.
Der Jehu-Geist
Es gibt noch ein anderes Ziel, dem Irrlehren dienen. Ich weiß, dass Gott damit die Menschen segnet, die sich in Sicherheit wiegen, wenigstens auf theologischem Gebiet. Das hat schon der israelitische König Jehu erlebt. Die Heilige Schrift sagt über Jehu: »Und es ist ein Jagen wie das Jagen Jehus, des Sohnes Nimsis; denn er jagt, als wäre er rasend.« (2. Könige 9,20) Jehu war ein Motor. Seine »Nachkommen« sind heute noch aktiv. Er war wütend auf den Abfall und die Irrlehren Ahabs, und das zu Recht. Aber eines fehlte ihm: Liebe.
Er war voller Eifer. Hier ein Beispiel für sein Handeln. »Und als er von dort wegzog, fand er Jonadab, den Sohn Rechabs, der ihm entgegenkam; und er grüßte ihn und sprach zu ihm: Ist dein Herz aufrichtig, wie mein Herz mit deinem Herzen? Jonadab sprach: Ja! – Wenn es so ist, so gib mir deine Hand! Und er gab ihm seine Hand. Da ließ er ihn zu sich auf den Streitwagen steigen, und er sprach: Komm mit mir und sieh meinen Eifer für den HERRN! Und er führte ihn auf seinem Streitwagen. Und als er nach Samaria kam, erschlug er alles, was von Ahab in Samaria noch übrig war, bis er ihn vertilgt hatte gemäß dem Wort des HERRN, das er zu Elia geredet hatte.« (2. Könige 10,15-17 Hervorhebung hinzugefügt)
Jehu tat Gottes Werk, aber nicht auf Gottes Art. Dennoch gebrauchte Gott ihn. Dem Baalsdienst sollte ein Ende bereitet werden und Jehu war der richtige Mann dafür. Ich fürchte jedoch, dass wir Jehu im Himmel nicht begegnen werden.
Ich sage das aufgrund des folgenden Zitates: »Wer sich nach einem Kampf sehnt, der Jehus rasender Jagd gleichkommt, wird genug Gelegenheit finden, sich hervorzutun.« (Testimonies to Ministers, 333; vgl. Zeugnisse für Prediger, 287)
Jehus Wagen fährt also weiter. Auch heute gibt es Menschen wie Jehu, die ihren Wagen gerade einmal so lange anhalten, dass sie sagen können: »Ist dein Herz aufrichtig, wie mein Herz mit deinem Herzen? Wenn es so ist, so steig ein und komm mit mir, wir werden es zu etwas bringen und dem Baalsdienst in Israel ein Ende bereiten. Sieh meinen Eifer für den HERRN.«
»Der Mensch begreift nur schwer, dass der Geist, den Jehu an den Tag legte, niemals die Herzen verbindet. Wir können uns nicht gefahrlos einer Jehu-Religion anschließen. Denn dies würde die Herzen aller, die Gott wahrhaftig anbeten, schwer niederdrücken. Gott hat keinem seiner Diener den Auftrag gegeben, jene zu strafen, die seine Warnungen und Verweise nicht beachten wollen. Wenn der Heilige Geist im Herzen wohnt, wird er den Menschen dahin führen, dass er seine eigenen Charakterfehler erkennt, Mitleid mit den Schwächen anderer hat und vergibt, wie er von anderen vergeben bekommen möchte.« (Bible Commentary 2, 1038; vgl. Bibelkommentar, 119)
Irrlehren geben Menschen wie Jehu die Möglichkeit, ihr wahres Ich zu zeigen. Sehen wir also in der Gemeinde Geschwister, die sich kämpferisch zur Verteidigung des Glaubens erheben, ihre Schwerter zücken und in ihren Streitwagen umherheizen, heißt das noch lange nicht, dass sie am Ende noch zu Gottes Volk gehören werden.
»Während sich die Versuchungen um uns verdichten, werden sowohl Trennung als auch Einheit in unseren Reihen zu sehen sein. Bei einigen, die heute sofort zu den Waffen greifen, wird sich in Zeiten echter Gefahr herausstellen, dass sie gar nicht auf den Felsen gebaut haben – denn sie werden der Versuchung erliegen. Jene, die große Erkenntnis und viele Gaben haben, sie jedoch nicht weiterentwickeln, werden uns unter dem einen oder anderen Vorwand verlassen.« (Testimonies 6, 400; vgl. Zeugnisse 6, 399)
Man kann auf verschiedene Art und Weise weggehen – wie Ahab oder wie Jehu. Gott bewahre uns vor beiden Gefahren! Aber vergessen wir nicht, dass Gott sie beide gebrauchte.
Wie eigenverantwortlich bin ich?
Schließlich gibt es den dritten Dienst der Irrlehren. Wie sehr wünsche ich mir, dass wir alle zu denen gehören, die von diesem Dienst profitieren: Irrlehren veranlassen uns, in Gottes Wort zu forschen. Über die Gläubigen in Beröa heißt es in der Schrift: »Diese aber waren edler gesinnt als die zu Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte.« (Apostelgeschichte 17,11)
Viele in der Gemeinde gehen wie selbstverständlich davon aus, dass sie verstehen, was sie glauben; aber ihre eigene Schwäche wird ihnen erst bewusst, wenn Kontroversen aufkommen.
»Dass es unter Gottes Volk keine Kontroversen und keine Unruhe gibt, sollte nicht als schlüssiger Beweis dafür betrachtet werden, dass es an der rechten Lehre festhält. Es ist vielmehr zu befürchten, dass nicht klar zwischen Wahrheit und Irrtum unterschieden wird. Wenn keine neuen Fragen durch das Studium der Schriften aufkommen, wenn sich keine Meinungsverschiedenheiten ergeben, durch die Menschen veranlasst werden, selbst die Bibel zu studieren, um sicher zu gehen, dass sie die Wahrheit verstehen, wird es wie früher viele geben, die an Traditionen festhalten und ›anbeten, was sie nicht kennen‹ (Johannes 4,22).« (Testimonies 5, 707; vgl. Zeugnisse 5, 738)
Ein Grund dafür, dass Gott verschiedenste Irrlehren eindringen lässt, ist also, uns zu seinem Wort zu führen, damit wir uns selbst davon überzeugen, was Gott sagt. Wenn Irrlehren diesen Zweck erfüllen, dann dienen sie uns tatsächlich zum Besten!
Wir dürfen die Bibel nicht nur oberflächlich kennen. Satan ist ein Experte im Bibelzitieren. Jesus begegnete seiner ersten Versuchung in der Wüste mit Gottes Wort. Da sagte Satan: »Das kann ich auch!« Schon bei der zweiten Versuchung zitierte er die Bibel. Wenn jemand die Schrift zitiert, heißt das noch lange nicht, dass er die Wahrheit lehrt. Nur weil jemand großzügig Broschüren und Kopien verbreitet, die mit Zitaten aus dem Geist der Weissagung gespickt sind, muss er noch lange kein Lichtbote sein.
Das Wichtigste in diesem Artikel ist wahrscheinlich die Empfehlung, zur Quelle zu gehen und die Bibel und den Geist der Weissagung selbst zu studieren.
»Gefahrvolle Zeiten stehen uns bevor … Der Feind stellt uns nach. Bleiben wir hellwach! Seien wir vor ihm auf der Hut … Folgen wir den Weisungen, die der Geist der Weissagung gibt! Es gilt, die Wahrheit für diese Zeit zu lieben und auszuleben. Das wird uns vor schlimmen Irrtümern bewahren. Gott spricht durch sein Wort zu uns. Er spricht zu uns durch die Zeugnisse an die Gemeinde und durch die Bücher, die mithelfen, unsere gegenwärtigen Aufgaben und die Position zu erläutern, die wir jetzt einnehmen sollten.
Ich warne alle, die für Gott wirken, davor, das Falsche anzunehmen statt das Echte. Lassen wir nicht zu, dass die menschliche Vernunft der göttlichen, heiligenden Wahrheit den Platz streitig macht! … Irrige Ansichten dürfen nicht von denen unterstützt werden, die unerschütterlich auf dem Boden der ewigen Wahrheit stehen sollten.« (Testimonies 8, 298; vgl. Zeugnisse 8, 298.299)
In der Geschichte dieser Bewegung gab es immer wieder gute, gebildete, erfahrene Männer, die vom Weg abgekommen sind und in den dunklen Bergen des Unglaubens abstürzten. Denn es war dem Feind gelungen, sie von der Wahrheit abzubringen, während sie die ganze Zeit meinten, sie würden aufrichtig nach der Wahrheit suchen.
Wir brauchen Gott. Wir brauchen die Hilfe unserer Geschwister. Wir brauchen den Heiligen Geist. Es gilt jetzt, tief in die Heilige Schrift und den inspirierten Kommentar des Geistes der Weissagung einzudringen. »Verstehen unsere Leute das lebendige Wort Gottes? Haben sie sich eine systematische Kenntnis der offenbarten Wahrheitsgrundsätze angeeignet, die sie für das ausrüstet, was auf die Erde zukommt, und sie davor bewahrt, von jedem Wind der Lehre hin- und herbewegt zu werden?« (Testimonies 5, 273; vgl. Zeugnisse 5, 285)
Gott lässt die falschen Lehren zu, damit wir die Originalquellen studieren und uns eine systematische Kenntnis der Grundlehren aneignen. Es ist notwendig, dass wir verstehen, wie die verschiedenen Grundsätze zusammenpassen, damit in unserem Kopf ein schöner Wahrheitsteppich entsteht, ein starker Wahrheitstempel, eine vollständige himmlische Waffenrüstung. All das wird nämlich in dem Kampf zum Einsatz kommen, in den wir ziehen.
Vor einigen Jahren organisierte die Regierung der Vereinigten Staaten in verschiedenen Teilen des Landes Kurse für Bankangestellte, um ihnen beizubringen, wie man Falschgeld erkennt. Die Kurse dauerten zwei Wochen. Wie viele Blüten wurden dort wohl untersucht? Keine einzige! Der Ausbilder der Regierung wusste, dass eine gründliche Kenntnis der echten Scheine wichtiger war. Damit lässt sich nämlich alles Falschgeld sofort erkennen.
Wenn wir den vielen falschen Lehren entkommen wollen, die rings um uns kursieren, müssen auch wir das Original studieren und unseren Verstand mit der Bibel und dem Geist der Weissagung tränken. Es ist nicht ungefährlich, wenn wir uns mit falschen Lehren beschäftigen und sie immer wieder studieren. Je besser wir das Original kennen, desto schneller werden wir die Fälschung erkennen, wenn wir ihr begegnen.
Möge Gott unsere Herzen so beeindrucken, dass wir unserer Weisheit, unseren Meinungen und den Meinungen anderer genug misstrauen, damit wir noch wie kleine Kinder auf die Knie fallen und sagen können: »Lieber Gott, es gibt so viel, was ich nicht weiß. Ich möchte dich und deinen Weg erkennen. Bitte bewahre mich vor den Illusionen des Feindes.« Auf diese Weise werden wir immer wieder beten. Wir werden uns bei Gott einsetzen müssen, denn gerade beginnt die Zeit, die mit den Worten vorausgesagt wurde: »Jeder Wind der Lehre wird wehen.« (Testimonies 5, 80; vgl. Zeugnisse 5, 88)
»Soll die Schrift uns nicht verdunkelt werden, und zwar so sehr, dass wir auch die einfachsten Wahrheiten nicht mehr begreifen können, so ist Einfachheit und kindlicher Glaube erforderlich, Lernbereitschaft und das Gebet um die Hilfe des Heiligen Geistes.« (Testimonies 5, 703; vgl. Zeugnisse 5, 734)
Leicht gekürzt aus: Willmonte D. Frazee, Another Ark to Build, Harrisville, New Hampshire, USA: Mountain Missionary Press, 1979, S. 149-158.
Zuerst im Deutschen erschienen in Unser festes Fundament, 2-2004.
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