Sturmfest: Persönlich eingewurzelt im Wort

Sturmfest: Persönlich eingewurzelt im Wort
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Der Sturm kommt. Wie stark und tiefgreifend ist dein Wurzelwerk? Umfassen deine Wurzeln den Fels am Lebenswasser des Wortes Gottes oder liegen sie im Sand menschlicher Meinungen? Von Alberto Rosenthal

Der Anlass

»So sei mir nicht böse, wenn ich nicht mit Bibelzitaten bzw. E. G. White antworte. Ich glaube nicht, dass auf einer solchen Basis von mir eine ausgewogene Stellungnahme möglich ist. Zu diesem Thema gibt es kompetentere Aussagen von anderen Brüdern.«

Wer hat auch schon einmal in einem Brief von einem Freund etwas Ähnliches gelesen? Möge der folgende Auszug aus meinem Antwortschreiben ein Segen für den Leser sein.

Ungezählte Aussagen in der Schrift und im Geist der Weissagung offenbaren uns, dass uns nur ein persönliches Eingewurzeltsein im Wort sicher ans Ziel führt. »Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.« (Psalm 119,105)

»Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, auf dass ich nicht wider dich sündige.« (Psalm 119,11)

Verständnis ist fest verheißen

»Der Grund, weshalb viele erklärte Christen keine eindeutige und klar definierte Erfahrung haben, besteht darin, dass sie nicht glauben, es sei ihr Vorrecht, zu verstehen, was Gott durch sein Wort gesprochen hat.« (Fundamentals of Christian Education, 189)

»Wer versucht, allen Geboten Gottes zu gehorchen, wird angefeindet und verlacht werden. Er kann nur in Gott standhalten. Die vor ihm liegende Prüfung kann er nur bestehen, wenn er Gottes Willen versteht, wie er in seinem Wort offenbart ist; er kann Gott nur ehren, wenn er eine richtige Vorstellung von seinem Wesen, seiner Regierung und seinen Absichten hat und auch danach handelt. Nur wer seine Seele mit den Wahrheiten der Bibel gestärkt hat, wird den letzten großen Kampf überstehen. Auf jeden wird die tiefgreifende Prüfung zukommen: Soll ich Gott mehr gehorchen als den Menschen? Die entscheidende Stunde ist jetzt sehr nahe. Stehen unsere Füße auf dem Felsen des unveränderlichen Wortes?« (The Great Controversy, 594; vgl. Der große Kampf, 595)

»Die Ereignisse, die mit dem Ende der Gnadenzeit und dem Vorbereitungswerk für die Zeit der Trübsal in Verbindung stehen, werden klar dargestellt. Aber eine sehr große Zahl versteht von diesen wichtigen Wahrheiten so viel, als wären sie nie offenbart worden. Satan wacht, um jeden Einfluss zunichte zu machen, der sie zur Seligkeit weise machen könnte. Dann wird die trübselige Zeit sie unvorbereitet finden.« (ebenda)

Unabhängig von menschlichen Meinungen und Beschlüssen

»Aber Gott wird ein Volk auf Erden haben, das die Heilige Schrift, und nur diese allein, beibehält als Richtschnur aller Lehre und als Grundlage aller Reformen. Die Meinungen gelehrter Männer, die Ergebnisse der Wissenschaft, die Glaubensgrundsätze und Beschlüsse von Kirchenversammlungen, so zahlreich und uneins wie die Kirchen, die sie vertreten, die Stimme der Mehrheit – weder eines dieser allein noch sie alle zusammen sollten als Beweis für oder gegen irgendeinen religiösen Glaubenspunkt betrachtet werden. Ehe wir irgendeine Lehre oder Vorschrift annehmen, sollten wir ein deutliches ›So spricht der Herr!‹ als Beweis dafür verlangen.« (Ibid., 595; vgl. ebenda, 596)

Wiewohl Menschen uns helfen können, das Wort besser zu verstehen und auch dazu den Auftrag haben, darf unser Glaube nur auf dem Wort beruhen. Ansonsten mag es geschehen, ohne dass wir dies beabsichtigen oder bemerken, dass menschliche Mittler sich neben Jesus hineinschieben und zu Stützen unseres Glaubens werden. Dies aber kann nur verhängnisvoll sein.

Abhängig vom Wort und seinem Urheber

»Satan ist ständig bemüht, die Aufmerksamkeit auf Menschen statt auf Gott zu richten. Er verleitet das Volk, Bischöfe, Geistliche und Theologieprofessoren als Führer zu betrachten, statt die Heilige Schrift zu erforschen, um ihre Pflicht für sich selbst zu erfahren. Wenn er dann den Geist dieser Führer kontrolliert, kann er die Menge nach seinem Willen beeinflussen.« (Ebenda)

Der Heilige Geist ist uns als größte Gabe verheißen, um jeden Gläubigen persönlich in alle Wahrheit zu führen (Lukas 11,13; Johannes 14,26; 16,13).

»Wir gehen nicht tief genug in unserer Suche nach Wahrheit. Jeder, der die gegenwärtige Wahrheit glaubt, kommt an den Punkt, wo man von ihm verlangen wird, die Hoffnung, die in ihm ist, zu begründen. Man wird das Volk Gottes dazu aufrufen, vor Königen, Fürsten, Herrschern und den Großen der Erde zu stehen, und dann heißt es zu wissen, dass man weiß, was Wahrheit ist. Dies können nur bekehrte Männer und Frauen. Gott kann dich in einem Augenblick durch seinen Heiligen Geist mehr lehren, als du von den großen Männern dieser Erde lernen könntest.« (Testimonies to Ministers, 119; vgl. Zeugnisse für Prediger, 98; Hervorhebung hinzugefügt)

»Wäre es nicht gut für uns, unter den Feigenbaum zu gehen und Gott zu fragen, was Wahrheit ist? Würde das Auge Gottes nicht auf uns ruhen wie auf Nathanael? Nathanael glaubte an den Herrn und rief aus: ›Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel! Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah; du wirst noch Größeres denn das sehen. Und spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren auf des Menschen Sohn.‹ (Johannes 1,49-51)
Das werden wir sehen, wenn wir mit Gott verbunden sind. Gott möchte, dass wir uns an ihn hängen und nicht an Menschen. Er will, dass wir ein neues Herz haben und möchte uns Offenbarungen des Lichts geben vom Thron Gottes. Wir sollten mit jeder Schwierigkeit ringen. Wird jedoch ein umstrittener Punkt vorgebracht, sollten wir dann zu einem Menschen gehen, um seine Meinung herauszufinden und unsere Schlussfolgerungen nach seiner zu bilden? Nein, gehen wir zu Gott! Sagen wir ihm, was wir wollen; nehmen wir unsere Bibel und suchen wie nach verborgenen Schätzen.« (Selected Messages 1, 415)

Der Geist der Weissagung garantiert den Klarblick

Um dies einem jeden von uns in seiner geistlich so schwachen Endzeitgemeinde erfolgreich zu ermöglichen, hat sich der Heilige Geist in besonderer Weise in Ellen White offenbart. Das intensive persönliche Studium ihres Schrifttums wird uns zum Garanten unserer Sicherheit, was das unverfälschte Verständnis biblischer Lehre und Erfahrung betrifft.

»Hier sind, die da … haben das Zeugnis Jesu.« »Das Zeugnis Jesu aber ist der Geist der Weissagung.« (Offenbarung 12,17; 19,10)

»Wenn das Ende naht und das Werk der letzten Warnung an die Welt sich ausweitet, wird es für jene, die die gegenwärtige Wahrheit annehmen, wichtiger, ein klares Verständnis zu haben vom Wesen und vom Einfluss der Zeugnisse, die Gott in seiner Vorsehung mit dem Werk der dritten Engelsbotschaft von Anfang an verbunden hat.« (Last Day Events, 44; vgl. Christus kommt bald, [44])

»All diese Wahrheiten [die Wahrheiten der dritten Engelsbotschaft: Heiligtum, etc.] sind in meinen Schriften verewigt. Der Herr verleugnet sein Wort niemals. Menschen können eine Darstellung nach der anderen ins Werk setzen und der Feind wird versuchen, Seelen von der Wahrheit zu verführen, aber alle, die glauben, dass der Herr durch Ellen White gesprochen und ihr eine Botschaft gegeben hat, werden vor den vielen Täuschungen sicher sein, die in diesen letzten Tagen kommen werden.« (ibid.; vgl. ebenda) »Wir können es uns nicht leisten, einen einzigen Lichtstrahl zu vernachlässigen, den Gott gegeben hat.« (Spalding and Magan’s Unpublished Manuscript Testimonies, 7)

»Es darf nicht gestattet werden, dass ein einziges Wort, das Gott gesprochen hat, hinfällig wird. Während einige in … angeblich den Zeugnissen glaubten, haben sie sie mit Füßen getreten. Wenige haben sie mit Interesse gelesen, wenige haben sie beachtet.« (Testimonies 4, 517)

»Durch das, was ich geschrieben habe, spannt sich eine gerade Wahrheitskette ohne einen ketzerischen Satz.« (Letter 329a, 1905; Selected Messages 3, 52)

Ich bitte Gott von ganzen Herzen, dass unser aller Grundhaltung aus der klaren Quelle von Gesetz und Zeugnis (Jesaja 8,20) erwächst!

Zuerst im Deutschen erschienen in Unser festes Fundament, 5/2002

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