Aus dem Leben eines modernen Missionars (Tawbuid-Projekt auf Mindoro – Teil 70): Meilenstein erreicht

Aus dem Leben eines modernen Missionars (Tawbuid-Projekt auf Mindoro – Teil 70): Meilenstein erreicht
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… Ziel übertroffen … die Bewegung fängt jetzt erst an. Von John Holbrook

Die Tränen liefen mir über die Wangen, als ich von Balangabong aus den Berg hinunterwanderte. »Wir haben es geschafft, HERR! Das gesamte Tawbuid-Team hat auf diesen Meilenstein hingearbeitet. Unsere Gebetspartner, unsere Finanzpartner, das AFM-Büro und wir, die unter den Tawbuid wohnen, haben alle dazu beigetragen, diesen unerreichten Stamm zu erreichen. Vor allem aber habt ihr daran mitgewirkt, dass wir bis zu diesem Punkt gekommen sind.«

Liebe Freunde, das Tawbuid-Projekt ist nun offiziell in die Auslaufphase eingetreten! Ohne eure Beteiligung hätten wir es niemals bis hierher schaffen können. Vielen Dank, dass ihr Teil des Teams wart, das die Tawbuid erreicht hat! Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen, aber wir haben einen wichtigen Meilenstein erreicht. Grund zum Feiern und Preisen!

Was bedeutet Auslaufphase? Ein AFM-Projekt durchläuft mehrere Phasen, die lange vor dem Eintreffen eines Missionars im Missionsfeld beginnen. Es gibt einige Aktivitäten vor dem Start, dann das Erlernen von Sprache und Kultur, die aktive Evangelisation und schließlich die Leiterschulung. Es kommt jedoch bei jedem Projekt ein Punkt, an dem die Menschen geschult sind und die Arbeit des AFM-Missionars übernehmen. Sie sind noch jung und unerfahren im Glauben, brauchen noch Beratung, aber auch auf jeden Fall mehr Spielraum und Eigenständigkeit, damit das Ganze zu ihrem persönlichen Auftrag wird. Ähnlich wie bei Teenagern, die auf ein Internat oder ein College gehen, ist es an der Zeit, ihnen mehr Raum für eigene Entscheidungen zu geben. Aber genau wie ein Vater steht der Missionar immer zur Verfügung und besucht sie regelmäßig, um sie anzuleiten und zu ermutigen. Dies ist der Stand, den wir mit den Tawbuid erreicht haben.

In den letzten achteinhalb Jahren hat die Tawbuid-Muttergemeinde in Balangabong zwei Tochtergemeinden unter den Tawbuid, zwei unter den Alangan und mindestens fünf unter den Hanunó’o und Buhid gegründet (also insgesamt mindestens neun Tochtergemeinden in vier Stammesgebieten)! Mindestens drei dieser Gemeinden sind aktiv dabei, Enkelgemeinden im Hochland zu gründen. Ihre Leiter haben sich erst kürzlich bekehrt. Sie werden von einheimischen Missionaren aus Balangabong geschult und angeleitet. Das sind drei Gemeindegenerationen! Ist das nicht begeisternd?

Die Gemeinde in Balangabong selbst wächst weiter. Dort arbeiten die Geschwister daran, mindestens drei weitere Gemeinden unter den Hochland-Tawbuid und unter den Buhid zu gründen. 21 Menschen wurden im Juli dieses Jahres im Fluss in der Nähe von Balangabong getauft. Jede der Gemeindegründungen unter den vier Stämmen, mit denen wir zusammenarbeiten, führt ebenfalls regelmäßig Taufen durch. Es sind zu viele Orte und zu viele Ereignisse. Ich bin dabei, den Überblick zu verlieren.

Als meine Eltern 2002 den Alangan-Stamm verließen, waren drei Muttergemeinden und gerade mal eine Tochtergemeinde gegründet. Meine Eltern haben den Alangan über die Jahre weiterhin beratend zur Seite gestanden. Durch die Zusammenarbeit mit dem Ausbildungs- und Gemeindegründungsprogramm für die Tawbuid ist die Zahl der Gemeinden inzwischen auf 15 angewachsen.

Zusammengenommen hat die Arbeit unter diesen vier Stämmen in den letzten 25 Jahren dazu geführt, dass mehr als 25 Gemeinden gegründet wurden mit etwa 1.500 Taufen. Mehr als 150 einheimische Leiter wurden ausgebildet und betreut, die wiederum die nächste Generation von Leitern ausbilden. Die Arbeit wächst weiter!

Unsere Arbeit als Tawbuid-Team ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Viele Male habe ich beobachtet, dass Satan versucht, an diesem Übergang anzusetzen und ihn zum Angriff zu nutzen. Es ist eine aufregende Zeit, da die einheimischen Leiter für den HERRN brennen und die Arbeit voranschreitet. Doch während der Missionar sich davon zurückzieht und nicht mehr Vollzeit im Dorf anwesend ist, versucht Satan oft, die Situation auszunutzen, indem er das Vertrauen der Menschen untergräbt, Zwietracht und Eifersucht sät.

Ich möchte sehr vorsichtig sein und weiter so eng wie nötig mit dem Projekt verbunden bleiben, um dies zu verhindern. Doch es braucht jetzt Raum zum wachsen. Betet also mit mir um Gottes Schutz und seinen Heiligen Geist, der vor den Täuschungen Satans bewahrt!

Was werde ich nun tun, da ich nicht mehr hauptberuflich im Dorf leben werde? Seit fast drei Jahren führt Philippine Frontier Missions (PFM) Gespräche mit AFM über eine mögliche Partnerschaft. PFM wurde von einem philippinischen Theologiestudenten ins Leben gerufen, der beim allerersten Projekt von AFM Studentenmissionar war. AFM und PFM haben im Laufe der Jahre eng zusammengearbeitet und verfolgen sehr ähnliche Ansätze in der Mission unerreichter Volksgruppen.

In den letzten Jahren habe ich PFM durch Seminare und Beratung unterstützt, wenn es die Zeit erlaubte. Mit dem Eintreten des Tawbuid-Projekts in die Auslaufphase, sind sich alle einig, dass meine Erfahrung mit beiden Organisationen von Vorteil für eine offizielle Partnerschaft sein könnte.

Deshalb haben PFM und AFM ein Partnerabkommen unterzeichnet und mich gebeten, PFM in den nächsten Jahren zu leiten. Gleichzeitig bleibe ich Vollzeitmissionar bei AFM. Mit dieser neuen Partnerschaft werde ich die Tawbuid weiter schulen und betreuen können sowie gleichzeitig PFM dabei helfen, Gemeindegründungsbewegungen unter unerreichten Volksgruppen überall auf den Philippinen zu starten.

Ich hoffe und bete, dass ihr Teil dieses Teams bleibt, während wir die Tawbuid auf ihrem Weg weiter begleiten und gleichzeitig mit PFM zusammenarbeiten, um Gottes Werk auf die gesamten Philippinen und darüber hinaus auszuweiten! Wir haben einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ein echter Grund zum Feiern. Doch er ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang eines noch umfassenderen Auftrags.

Nochmals vielen, vielen Dank für eure Unterstützung über die Jahre hinweg! Nichts davon hätte ohne eure Hilfe erreicht werden können. Unsere Arbeit ist über den Tawbuid-Stamm hinausgewachsen. Sie hat vier neue Volksgruppen auf der Insel Mindoro erreicht und beginnt jetzt, sich auf die gesamten Philippinen auszudehnen. Lasst uns gemeinsam den HERRN dafür loben!

Aus: Adventist Frontiers, 1. November 2020

Adventist Frontiers ist eine Publikation von Adventist Frontier Missions (AFM).
AFM hat es sich zum Ziel gesetzt, einheimische Bewegungen ins Leben zu rufen, die Adventgemeinden in unerreichten Volksgruppen gründen.

JOHN HOLBROOK wuchs im Missionsfeld auf. Er half seiner Familie eine Gemeindegründungsbewegung unter dem Alanganvolk in den Bergen der philippinischen Insel Mindoro zu initiieren. Seit 2011 setzte John seine Fähigkeiten und seine Erfahrung ein, um das Evangelium den abgeschotteten Tawbuid-Animisten zu bringen, einem Stamm, der in der Nachbarschaft der Alangan lebt.

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