Besondere Qualitäten in turbulenten Zeiten. Von Ellen White
»Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit« (Amos 5,13) »Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe. Seid deshalb klug wie die Schlangen und aufrichtig wie die Tauben!« (Matthäus 10,16 NEÜ)
Jeder Wahrheitsgläubige braucht einen Geist des Gebets und der Vorsicht. Schwierige Zeiten stehen uns bevor, die angesichts böser Menschen große Vorsicht und äußerst überlegte Äußerungen erfordern. Wir müssen auch mit Leuten rechnen, die mit ihrem fanatischen Eifer die Wahrheitsgegner provozieren. Da wird es notwendig sein, ruhig zu bleiben und nicht alles auszusprechen, was man weiß. Denn Eindrücke werden auf die menschlichen Gemüter wirken, die unter Satans Einfluss aus Mücken zu Elefanten werden.
Lasst uns wachen und beten! Die Übel, denen wir entgegengehen, haben sich schon lange wie ein Sturm zusammengebraut, der viele überrascht, wenn sie es am wenigsten erwarten. Man kann ihnen zwar nicht die Schuld an dem Übel geben, doch sie haben es mit ausgelöst. Anklagen werden erhoben, die die Gläubigen nicht widerlegen können, weil sie im Gebrauch ihrer Feder oder ihrer Stimme nicht weise waren.
Viele staatliche Gesetze werden erlassen, die die Einschränkung von Freiheiten zum Ziel haben; alte Gesetze, die praktisch wirkungslos geworden sind, werden zu neuem Leben erweckt. Schreiten wir in unserer Arbeit verständig und im Vertrauen voran unter der strategischen Führung Jesu Christi! Ein großes Werk ist für den Meister zu tun: die Verkündigung der letzten Gnadenbotschaft an unsere Welt! Dabei sind wir von Autoritäten und Mächten abhängig, um von einem Ende der Welt zum anderen zu gelangen, und solange wir von diesen Behörden abhängig sind, dürfen wir uns nicht von ihnen lossagen; denn unsere Botschaft ist eine globale Botschaft.
Schreiten wir leise voran! Wenn unser Weg in einer Richtung blockiert scheint, brauchen wir die verantwortlichen Behörden nicht zu verurteilen. Denn dadurch würden wir wieder andere wissen lassen, wie sie unsere Arbeit einschränken können. Hetzen wir keine gegnerischen Elemente auf! Provozieren wir weder Vergeltung noch Rache! Der Höhepunkt kommt früh genug. Er schleicht sich bereits an wie ein Dieb in der Nacht. Wir können durchaus biblische Wahrheiten verbreiten, die keine gegnerischen Einflüsse in Gang setzen.
Aus: Manuskript 90, 29. August 1893, »Unsere Haltung gegenüber den Behörden« (Vgl. This Day with God, 250)
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