Macht glauben Sinn? (Teil 2): Gott austesten und erleben

Macht glauben Sinn? (Teil 2): Gott austesten und erleben
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Der einzige Weg zur tiefen Überzeugung … Von Ellet Waggoner (1855–1916)

Trotz bester Absichten werden Fehler gemacht, denn Menschen sind fehlbar. Aber wer glaubt, hat die feste Zusicherung: »Es ist kein Gott wie der Gott Jeschuruns, der am Himmel daherfährt dir zur Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken. Zuflucht ist bei dem Gott, der von alters her ist, und unter seinen ewigen Armen.« (5. Mose 33,26.27) Seine Macht zeigt sich in der Schöpfung. Was er geschaffen hat, zeugt von seiner ewigen Macht und Gottheit. Je mächtiger die Regierung, desto größer das Vertrauen in sie. Was liegt also näher, als Gott uneingeschränktes Vertrauen entgegenzubringen, dessen Allmacht, Ewigkeit und Unveränderlichkeit sowohl die Natur als auch die Offenbarung bezeugt.

Wenn ich bei einem Atheisten meine Zweifel an seinem Freund äußern würde, würde er sagen: »Das liegt daran, dass du ihn nicht kennst; teste ihn einfach, dann wirst du feststellen: Er ist grundanständig.« Die Antwort leuchtet ein. Genauso können wir zum Atheisten sagen, der Gottes Verheißungen anzweifelt: »Schmeckt und seht, dass der HERR gut ist … denn die ihn ehren, haben alles, was sie brauchen.« (Psalm 34,9.10 NL) Mit welchem Recht zweifeln wir an Gott, wo wir doch jeden Augenblick unseres Lebens seine Macht und Güte austesten und erleben?

»So wahr Gott treu ist: Was wir euch sagen, ist nicht Ja und gleichzeitig Nein. Denn Jesus Christus, der Sohn Gottes, den Silvanus, Timotheus und ich bei euch gepredigt haben, ist nicht als Ja und Nein gekommen: Nur das Ja ist in ihm verwirklicht. In ihm ist das Ja zu allen Zusagen Gottes. Darum sprechen wir durch ihn auch das Amen zur Ehre Gottes.« (2. Korinther 1,18-20 NGÜ, NEÜ)

Dies allein schafft Vertrauen beim Sünder, der sich Gott nähert. »Jesus Christus, derselbe gestern und heute und in Ewigkeit«, ist die einzige Hoffnung des Sünders. Der gnädige Ruf an die Menschen ist keine Lachnummer, bei der Gott sich schadenfroh über ihre Enttäuschung freut. »Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!« (Jesaja 55,1)

Jesus sagt: »Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen« (Johannes 6,37), und Paulus: »Er kann alle, die durch ihn zu Gott kommen, vollkommen retten.« (Hebräer 7,25 NEÜ). Derselbe Apostel sagt auch:

»Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis.
Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.« (Hebräer 4,14-16)

Weiter lesen wir: »Und ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass es ihn gibt und dass er die belohnt, die ihn aufrichtig suchen.« Hebräer 11,6 (NGÜ) Glaube und Mut sind also Eigenschaften, die der HERR in uns sucht.

Der Prophet sagt: »Sucht den HERRN, solange er zu finden ist, ruft ihn an, solange er nahe ist: Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Ungerechte seine Gedanken und kehre um zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.« (Jesaja 55,6.7)

Dies ist die Sprache positiver Gewissheit.

Wenn jemand Zweifel daran ausspricht, ob Gott ihn erhört oder rettet, ist dies entschuldbar, wenn er Gott nicht kennt. Bei allen anderen aber wäre es Verleumdung. Der Sünder wird ermutigt, sich vor Gott niederzuwerfen, seine Sünden zu bekennen und um Gnade zu bitten. Dann wird Gott sein Gebet und Flehen erhören.

Der Apostel Johannes sagt: »Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.« (1. Johannes 1,9) Er verspricht, dass er sich über alle »erbarmt« und ihnen »reichlich vergibt«,die sich an ihn wenden und ihre Sünden bekennen und ablegen.

Ein Vielleicht gibt es bei Gott nicht. Seine Zusagen an die Reuigen und seine Warnungen an die Unbußfertigen sind eindeutig: »Wer auf mich vertraut und sich untertauchen lässt, der wird das Heil erfahren. Wer aber nicht vertraut, der fällt unter das Gericht.« (Markus 16,16 DBU). Zu den Verirrten sagt er: »Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch hören. Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt.« (Jeremia 29,12.13 NEÜ). Und: »Ich habe nicht im Verborgenen oder an dunklen Orten geredet. Ich habe vom Volk Israel nicht verlangt, mich vergeblich zu suchen. Ich, der HERR, spreche die Wahrheit und verkünde das Rechte.« (Jesaja 45,19 NL)

Der Messias sagt: »Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.« (Matthäus 11,28.29). Hier gibt es kein Vielleicht.

»Gott ist Liebe«; er hat sich uns als Gott offenbart, der »Freude an Barmherzigkeit hat«. Das zeigt sich eindeutig darin, dass Jesus für uns gestorben ist. »Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.« (Römer 5,8) »Der seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?« (Römer 8,32) »Was ich sage, ist wahr und glaubwürdig: Christus Jesus kam in die Welt, um Sünder zu retten.« (1 Timotheus 1,15) Er ist ausdrücklich zu diesem Zweck gekommen. Wie kann es da einen Zweifel geben, dass er alle annimmt, die offenherzig zu ihm kommen?

Als Königin Esther gebeten wurde, zu Xerxes zu gehen, um für das Leben ihres Volkes zu einzutreten, weigerte sie sich zunächst, weil es den Tod bedeutete, unaufgefordert vor ihm zu erscheinen. Doch dann gab sie nach: »Geh, versammle alle Juden, die in Susan sind, und fastet für mich und esst und trinkt drei Tage lang nicht, weder bei Tag noch bei Nacht: Auch ich und meine Mägde wollen fasten, und so will ich zum König hineingehen, obgleich es nicht nach dem Gesetz ist; komme ich um, so komme ich um.« (Esther 4,16)

Xerxes war ein heidnischer König und ein kopfloser Despot. Als die Königin vor ihn trat, spielte sie mit ihrem Leben. Doch unser Gott hat sein Zepter nach uns schon vorher ausgestreckt; er will, dass wir kommen, und er bittet uns darum. »So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe!; Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, o Haus Israel?« (Hesekiel 33,11) »Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wer durstig ist, der komme. Und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.« (Offenbarung 22,17)

Bei Gott gibt es kein Vielleicht. Jakobus sagt, keine »Veränderung, noch Wechsel von Licht und Schatten« (Jakobus 1,17).

»Wenn es aber jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und aufgepeitscht wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem HERRN empfangen werde.« (Jakobus 1,5-7)

Wer meint, Gott erhöre sein Gebet nur vielleicht, kann nicht im Glauben beten. Er schwankt zu stark, als dass er etwas ergreifen und halten könnte. Der einzige Weg ist, mutig und mit festem Schritt zu kommen: »Bis heute stürmen die Menschen in die neue Wirklichkeit Gottes hinein. Sie wollen unbedingt dabei sein und drängen sich mit aller Macht in sie hinein.« (Matthäus 11,12 DBU)

Noch ein Gedanke. Gott freut sich, wenn wir mit Zuversicht kommen, denn das zeigt, dass wir seinen Worten glauben, und er kann sich nur verherrlichen, wenn seine Verheißungen wahr werden. Paulus sagt: »Doch Gott ist so barmherzig und liebte uns so sehr, dass er uns, die wir in den Vergehungen tot waren, mit dem Christus lebendig gemacht hat – durch Gnade seid ihr gerettet! Er hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus. Bis in alle Ewigkeit will er damit zeigen, wie überwältigend groß seine Gnade ist, seine Güte, die er uns durch Jesus Christus erwiesen hat.« (Epheser 2,4-7 NL, ELB, NGÜ). Gott will uns also in aller Ewigkeit als Beweis für seine unfassbare Gnade zur Schau stellen; die geretteten Menschen werden die ewige Trophäe seiner unveränderlichen Güte sein. Wie sollte er da das Gebet eines zerknirschten Menschen nicht erhören? Er hat doch gesagt, dass er gerade bei ihm wohnen will (Jesaja 57,15).

Hast du deine Sünden bereut? Verabscheust du sie und sehnst du dich nach einem besseren Leben? Hast du sie Gott gebeichtet? Dann lass dir von Gottes Wort versichern, dass dir deine Sünden vergeben sind und du durch unseren Herrn Jesus Christus Frieden mit Gott finden darfst. Dann kannst du mit dem Propheten sagen: »Ich danke dir, HERR! Du warst über mich zornig, doch dein Zorn hat sich gelegt und nun tröstest du mich. Siehe, Gott ist meine Rettung. Ich vertraue ihm und habe keine Angst. Er, der HERR, ist meine Stärke und ich lobe ihn; er wurde mein Retter.« (Jesaja 12,1.2 NL)

Leicht gekürzt und verdichtet aus: »The Full Assurance of Salvation« in The Bible Student’s Library, 64, Juni 16, 1890

 

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